Was determiniert die Nachfrage sozialer Systeme nach Freiheit? Mit dieser Frage beschäftigt sich der 1. Teil des vorliegenden Buches. Die Auseinandersetzung mit den Geschichtsgesetzen von Platon, Marx, Spengler, Parsons und Fukuyama sowie weniger allwissender Ansätze (Machiavelli, Burckhardt, Pareto, Olson, North u.a.) zeigt, daß das Auftreten gesellschaftlicher Freiheitsgrade ein hochkomplexer und offener Prozeß ist. Es zeigt sich zudem, dass die Nachfragefunktion nach gesellschaftlicher Freiheit bzw. der soziostrukturelle Wandel mit dem homo oeconomicus-Konzept nicht ausreichend gut modelliert werden kann. Ein entsprechender Modellergänzungsversuch wird im 2. Teil abgeleitet. Dort wird dem Wirtschaftsmenschen der Anpassungsmensch (homo biographicus) an die Seite gestellt, der nicht nach Nutzenmaximierung, sondern Reizverlustkompensation strebt. Zur effektiven Verwirklichung des Wunsches ist er mit einem lernenden Präferenzsystem ausgestattet. Präferenzwandel wird als wichtigster Motor endogener sozialer Dynamik abgeleitet. Hinweise auf die ökonomisch irrationalen Auswirkungen der situativen Präferenzentstehung auf Finanzmärkten und auf Möglichkeiten der gezielten Präferenzmanipulation im Alltag beschließen das Buch. Es wird am Ende klar: Die Behauptung irgendeiner Zwangsläufigkeit in der Entwicklung sozialer Systeme geht am Wesen des Menschen vorbei.