Spät, aber doch ehrten Stadt und Kirchenprovinz Salzburg im Hoch- und Spätmittelalter ihren Gründerheiligen Rupert mit eigenen Offiziumsgesängen: Eia laude condigna und Hodie posito corpore. In der Forschung seit langem bekannt, werden beide Prosaoffizien hier erstmals in einer Edition vorgelegt; Eia laude condigna sogar in einer Editio duplex mit eingescannten, "originalen" Neumen aus der berühmten Prachthandschrift, dem Graduale- Antiphonar von St. Peter (ÖNB Ser. n. 2700). In einer umfangreichen Einleitung werden die Entstehungsgeschichten beider Offizien anhand zahlreicher Quellen dargestellt und die melodischen Eigenheiten der Gesänge analysiert. Der Eifer der Kirchenprovinz, mit Hodie posito corpore ein eigenes Rupertus-Offizium zu schaffen, entpuppt sich dabei als die Übernahme des zisterziensischen Bernhard-Offiziums. Eia laude condigna ist und bleibt damit eines der spärlichen Zeugnisse mittelalterlicher Musik aus der Stadt Salzburg.