Großstädte sind Schnittpunkte von regionalen, nationalen, globalen Entwicklungen und können als "seismographische" Räume von gesellschaftlichen Veränderungen bezeichnet werden. In der Hauptstadt Berlin spiegeln sich nicht nur postmoderne Veränderungen der Stadt und der Gesellschaft wider sondern auch regionalspezifische und geschichtliche Besonderheiten. Vielschichtige Prozesse haben diese Stadt seit der Wende stark beeinflusst. Das Zusammenspiel von verschiedenen Einflüssen und Faktoren führt zur sozialen, räumlichen und ökonomischen Entmischung und Homogenisierung der Bevölkerung. Pluralisierung der Lebensstile und Polarisierung bringen soziale Ungleichheiten hervor, die sich in räumlichen Ungleichheiten und Segregation widerspiegeln. Eine disparate Entwicklung und die vielseitig entstandene Ungleichheit zwischen Vierteln tragen zum fragmentierten Stadtbild der Stadt Berlin bei. Vor diesem Hintergrund werden die sozialen, räumlichen und ökonomischen Prozesse der letzten Jahrzehnte im Brunnenviertel und in der Rosenthaler Vorstadt betrachtet und die sozialräumliche Fragmentierung in Berlin untersucht.