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Sie heissen Adam Smith, Karl Marx oder John M.Keynes. Man kennt die Namen und ahnt oder weiss vielleicht, dass diese Gelehrten der Ökonomie in ihrem Fach Bedeutungsvolles geleistet haben. Dass ihre Forschungen und Theorien von der Industrialisierung bis zur Globalisierung Taktgeber des Fortschritts waren, das zeigt dieses Buch. Warum gilt Adam Smith, der im 18.Jahrhundert gelebt hat, als Vater der Nationalökonomie? Und warum schworen Margaret Thatcher oder Ronald Reagan noch im 20.Jahrhundert auf Smiths Theorien? Warum erlebt Karl Marx' Gesellschaftskritik in der Kapitalismuskritik zu Beginn…mehr

Produktbeschreibung
Sie heissen Adam Smith, Karl Marx oder John M.Keynes. Man kennt die Namen und ahnt oder weiss vielleicht, dass diese Gelehrten der Ökonomie in ihrem Fach Bedeutungsvolles geleistet haben. Dass ihre Forschungen und Theorien von der Industrialisierung bis zur Globalisierung Taktgeber des Fortschritts waren, das zeigt dieses Buch.
Warum gilt Adam Smith, der im 18.Jahrhundert gelebt hat, als Vater der Nationalökonomie? Und warum schworen Margaret Thatcher oder Ronald Reagan noch im 20.Jahrhundert auf Smiths Theorien? Warum erlebt Karl Marx' Gesellschaftskritik in der Kapitalismuskritik zu Beginn des 21.Jahrhunderts eine Renaissance? Und warum sind die Bücher des kürzlich verstorbenen Management-Gurus Peter F. Drucker aktueller denn je? Weil die Ideen der bedeutendsten Ökonomen bis heute unser Leben beeinflussen.
Autorenporträt
René Lüchinger, ehemaliger Chefredaktor des Nachrichtenmagazins 'Facts' sowie der 'Bilanz', ist heute Wirtschaftspublizist und Wirtschaftschef der 'Weltwoche'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.04.2007

Die Elite der Ökonomen
Ein Nachschlagewerk über die wichtigsten Autoren und Werke

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der wichtigste Ökonom im ganzen Land? In aller Welt? Solange nicht uneleganterweise jemand diese Frage stellt, der sich selbst zu den Kandidaten zählt, ist sie durchaus interessant. Die jeweilige Antwort sagt einiges aus - über das Wissenschaftsverständnis des Beobachters, der das Spieglein abgibt, und über die Beurteilungskriterien, die sich im Laufe der Jahrhunderte mit Blick auf das Fach der Ökonomie herausgebildet haben. Somit dient die ideengeschichtliche Rückschau immer auch der Standortbestimmung der Zunft.

Interessanterweise zeigt sich bei den meisten Antwortversuchen ein weitgehender Konsens: Die Gruppe der ökonomischen Klassiker, die mit bahnbrechenden Neuerungen des Blicks auf die Welt nicht nur die eigene Zunft, sondern auch die Geschicke der Menschheit wesentlich geprägt haben, ist durchaus überschaubar. Auch wenn es wichtige frühe Vorläufer gab, darunter Aristoteles und Thomas von Aquin - die wirkliche ökonomische Zeitrechnung beginnt eigentlich immer erst mit dem Schotten Adam Smith (1723 bis 1790) und seinem systemischen Ansatz, der sich mit der Formel der "unsichtbaren Hand" zusammenfassen lässt. Außerdem dürfen in der Liste der wichtigsten Ökonomen üblicherweise David Ricardo, Karl Marx, John Maynard Keynes und Friedrich August von Hayek nicht fehlen, und unter den Zeitgenossen zählen zumeist auch noch Milton Friedman und Amartya Sen in diese Kategorie.

So ist es auch in dem von René Lüchinger, Chefredakteur des schweizerischen Magazins "Bilanz", herausgegebenen Buch über "Die zwölf wichtigsten Ökonomen der Welt". Jenseits des Mainstreams berücksichtigt Lüchinger noch unter anderen den Managementpapst Peter Drucker und den peruanischen, sich für die Vergabe von Eigentumstiteln einsetzenden Ökonomen Hernando de Soto, dessen "Instituto de Libertad y Democracia" dann aber zu vollmundig als eine der "weltweit wichtigsten Denkfabriken" angepriesen wird.

Der Band leistet dem Fachfremden wertvolle Hilfe zur Aufrüstung seiner Allgemeinbildung. Er ist angenehm leicht geschrieben und mit Fotografien und Tabellen locker präsentiert. Was eine Selbstverständlichkeit sein sollte, es aber gerade auf dem Gebiet der ökonomischen Ideengeschichte in ihrer populären Darstellung häufig nicht ist, erfüllt das Buch ebenfalls: Es ist fachlich zuverlässig. Insbesondere die Ausführungen zu Adam Smith führen dies vor Augen. Über den Gründungsvater der modernen Ökonomie ist schon viel Unsinn geschrieben worden; häufig wird - fälschlich - ein Widerspruch zwischen seinen beiden Hauptwerken "Theorie der ethischen Gefühle" und "Wohlstand der Nationen" konstruiert. Barbara Köhler, die in Lüchingers Buch das Smith-Porträt verfasst hat, begeht diesen Fehler nicht, sondern sie schildert den logischen Zusammenhang korrekt. Leider jedoch verliert sie kein Wort über Smiths logische Fehler in der Außenhandelstheorie, die erst später von David Ricardo auf stabile Beine gestellt wurde, und über seine Irrtümer in der Arbeitswertlehre, die noch bei Karl Marx ihre Spuren hinterließ und bis heute ihr Unwesen treibt.

Zu Lüchingers Autorenstab gehören ausschließlich Journalisten, die freilich dem Klischee ihrer Zunft nicht ganz entkommen und gelegentlich ein wenig zu flott schreiben - zwar im allgemeinen korrekt, aber im Detail mitunter unpräzise, überzogen oder unpassend wertend. Etwas strapaziös ist ihr allzu platter Umgang mit den Kennungen "neoliberal" und "ultraliberal".

KAREN HORN

René Lüchinger (Herausgeber): Die zwölf wichtigsten Ökonomen der Welt. Von Smith bis Stiglitz. Orell Füssli Verlag, Zürich 2007, 240 Seiten, 24,50 Euro.

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