Borges war als Essayist ein Erzähler und als Erzähler ein Dichter. Wie kein anderer Autor des 20. Jahrhunderts wechselte er die Gattungen und Formen, um schließlich doch nur ein Labyrinth zu zeichnen: das seines Werkes. In Gedichten von »Die zyklische Nacht« finden wir Hymnen an seine Heimatstadt Buenos Aires, Liebeserklärungen an den Tanz und die Milonga, Hymnen an die Nacht und ihre Geisel, die Schlaflosigkeit, sowie Widmungen an die großen Meister und Doppelgänger im Geiste. Die Gedichte aus mehr als drei Jahrzehnten spiegeln seine Entwicklung von einem Avantgardisten zum Klassiker der lateinamerikanischen Literatur.»Die Dichtung ist ein mysteriöses Schachspiel, dessen Brett und dessen Figuren sich wie in einem Traum verändern, und über das ich mich beugen werde, nachdem ich gestorben bin.« Jorge Luis Borges