Welchen Einfluss hat der Zyklus einer Frau auf Denken und Fühlen, auf Leistungsfähigkeit, Partnerwahl oder Kaufentscheidungen? Wann kann er beflügeln - zum Beispiel im Job? Und wie können Frauen Stärken aus den schwächeren Tagen ziehen? Könnte ihnen eine persönliche Zyklusstrategie helfen? Und wie ist das bei Frauen, die hormonell verhüten?
Die beiden Autorinnen Sabeth Ohl und Eva Dignös werfen in ihrem Buch "Die Zyklusstrategie" einen neuen und positiven Blick auf den weiblichen Zyklus und zeigen, dass er weit mehr ist als ein lästiges wiederkehrendes Ereignis. Sie haben Studien ausgewertet, mit führenden Wissenschaftlern gesprochen - und natürlich mit vielen Frauen. Dabei verlieren die Autorinnen nicht aus den Augen, dass jeder Zyklus einzigartig ist. Sie wollen nicht vorschreiben, wie sich eine Frau in den verschiedenen Phasen ihres Zyklus fühlen muss, wie sie sich zu verhalten hat. Sie möchten zeigen, was alles möglich sein kann. Herausgekommen ist ein unterhaltsames Sachbuch, das zeigt, wie Frauen die Stärken ihres Zyklus erkennen und bewusst nutzen können.
»Den Zyklus nutzen? Für die Herausforderungen des Alltags, für die Karriere, den Erfolg?
Als wir mit Frauen für unser Buch »Die Zyklus-Strategie« sprachen, war unsere erste Frage: Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an den Zyklus denken? Die Antworten drehten sich meistens um PMS, Periode, Verhütung und ihre Nebenwirkungen und ums Kinderkriegen samt Schwierigkeiten, den richtigen Zeitpunkt zu treffen.
Der Zyklus ist einer der Faktoren, die uns Frauen beeinflussen. Ein Faktor neben Gesundheit, Partnerschaft, Lebensverhältnissen, aber ein bedeutender Faktor. Weil er immer da ist. Und weil er mehr kann, als nur lästig zu sein. Der Zyklus kann Kräfte freisetzen, er kann attraktiv machen, sensibel, empathisch, schlagfertig und belastbar.
Dahinter steckt eine uralte biologische Strategie, warum uns das Östrogen beflügelt und das Progesteron wieder auf den Boden holt. Und wofür das alles einmal gut war: Nämlich aus der Horde fellummantelter Mammutjäger den richtigen Mann auszuwählen – und ihn auf uns aufmerksam zu machen.
Nicht zu unserem Vergnügen natürlich, nein, die Evolution will es so: Sie legt Wert auf die besten Gene. Und seien es die eines ganz anderen, aber sehr attraktiven Jägers. Wir mussten unserem Partner, dem zuverlässigen Buchhaltertypen im kleinkarierten Fellhemd, ja nichts davon sagen.
Was machen wir heute mit diesem Wissen? Wie kann uns der Zyklus nutzen, wo es nicht mehr darauf ankommt, sich vom nächstbesten Vorgesetzten mit markantem Kinn die besten Gene zu holen, sondern zu verhindern, dass er uns in der Konferenz die lästige Protokollarbeit aufdrückt. Uns jemanden von unseren Projekten abzieht. Die längst fällige Gehaltserhöhung verweigert.
Und warum kann es von Vorteil sein, eine persönliche Zyklusstrategie zu haben?
Wir füttern unseren Terminkalender mit allem Möglichen. Oft sind es Termine – mal abgesehen vom Friseurbesuch oder dem Mädelsabend – die man notiert, weil andere es uns vorgeben, um lästigen Alltagskram abzuarbeiten, Routinesachen abzuhaken: Konferenzen, Steuererklärung, Elternabend, Geburtstage, Blazer aus der Reinigung holen, Vorsorgeuntersuchung. Wir organisieren unser Leben, erfüllen Aufgaben, Ansprüche, Wünsche und manchmal auch Träume. Wollen perfekte Präsentationen in der Tasche haben, dazu jede Menge Wissen im Kopf. Wir haben Ratschläge für andere parat, sind meistens erreichbar, fast immer Standby. Viele von uns schleppen kiloweise schlechtes Gewissen mit sich herum, weil sie ahnen, dass Kind, Partner oder Freunde zu kurz kommen – und oft auch sie selbst.
Wir wissen, was wir tun müssen, um erfolgreich zu verhandeln, zu flirten, Job und Familienalltag zu managen. Aber nutzen wir dabei wirklich alle Ressourcen? Welche Vorteile könnte es haben, den Zyklus in unseren Terminkalender einzutragen?
Vielleicht wirken wir auf den Bewerbungsfotos strahlender, wenn wir uns während unserer fruchtbaren Tage ablichten lassen. Machen wir uns effektiver fit, wenn wir das Krafttraining in die erste Zyklushälfte verlegen. Können wir zur Zyklusmitte den Partner von unseren Urlaubswünschen überzeugen, dazu den Chef von unserem neuen Projekt und haben auf der Ü30-Party obendrein noch mehr Spaß. Weil wir um unsere Stärken wissen und erkennen, dass uns die Hormone jetzt gerade pushen.
Wir könnten aber auch sehen, welche unserer Termine sich mit welchen Zyklusphasen überschneiden – und daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Entspannter zum Familienessen gehen, wissend, dass Zurückhaltung gerade mehr bringt, als auf die Sticheleien der Schwiegermutter hysterisch zu reagieren und den Partner gleich mit vor den Kopf zu stoßen. Ist es nicht wunderbar, neben die Falle zu treten statt direkt hinein? Vorbereitet zu sein, statt überrascht?
Wenn wir zum Beispiel sehen, dass das Jahresgespräch in der Firma mitten in die Heultage fällt: Vorsicht – lässt es sich vielleicht verschieben? Bestimmt findet sich ein wichtiges Projekt, das Sie dringend fertig machen müssen und das leider vorgeht ...
Und wir könnten auch sonst schauen: Wo stehe ich gerade im Zyklus? Wie wird meine Stimmung sein? Werde ich in dieser Woche eher selbstbewusst vor Kleiderschrank und Spiegel stehen? Oder stelle ich mir den Wecker lieber eine halbe Stunde früher, weil ich mit mir und meinem Outfit hadern werde, mehr Make-up brauche und einen dritten Kaffee, bevor ich aus dem Haus komme?
Oder aber wird mich der Hormon-Turbo zur Super-Woman machen? Dann könnte ich noch ein paar Extras auf die To-do-Liste setzen. Und vielleicht ist es ratsam, noch mal zu hinterfragen, ob das kurze rote Kleid nicht ein wenig overdressed wirkt oder gerade genau richtig
Die beiden Autorinnen Sabeth Ohl und Eva Dignös werfen in ihrem Buch "Die Zyklusstrategie" einen neuen und positiven Blick auf den weiblichen Zyklus und zeigen, dass er weit mehr ist als ein lästiges wiederkehrendes Ereignis. Sie haben Studien ausgewertet, mit führenden Wissenschaftlern gesprochen - und natürlich mit vielen Frauen. Dabei verlieren die Autorinnen nicht aus den Augen, dass jeder Zyklus einzigartig ist. Sie wollen nicht vorschreiben, wie sich eine Frau in den verschiedenen Phasen ihres Zyklus fühlen muss, wie sie sich zu verhalten hat. Sie möchten zeigen, was alles möglich sein kann. Herausgekommen ist ein unterhaltsames Sachbuch, das zeigt, wie Frauen die Stärken ihres Zyklus erkennen und bewusst nutzen können.
Die Zyklusstrategie - Wie Sie die starken Tage erfolgreich für sich nutzen
»Den Zyklus nutzen? Für die Herausforderungen des Alltags, für die Karriere, den Erfolg?
Als wir mit Frauen für unser Buch »Die Zyklus-Strategie« sprachen, war unsere erste Frage: Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an den Zyklus denken? Die Antworten drehten sich meistens um PMS, Periode, Verhütung und ihre Nebenwirkungen und ums Kinderkriegen samt Schwierigkeiten, den richtigen Zeitpunkt zu treffen.
Der Zyklus ist einer der Faktoren, die uns Frauen beeinflussen. Ein Faktor neben Gesundheit, Partnerschaft, Lebensverhältnissen, aber ein bedeutender Faktor. Weil er immer da ist. Und weil er mehr kann, als nur lästig zu sein. Der Zyklus kann Kräfte freisetzen, er kann attraktiv machen, sensibel, empathisch, schlagfertig und belastbar.
Dahinter steckt eine uralte biologische Strategie, warum uns das Östrogen beflügelt und das Progesteron wieder auf den Boden holt. Und wofür das alles einmal gut war: Nämlich aus der Horde fellummantelter Mammutjäger den richtigen Mann auszuwählen – und ihn auf uns aufmerksam zu machen.
Nicht zu unserem Vergnügen natürlich, nein, die Evolution will es so: Sie legt Wert auf die besten Gene. Und seien es die eines ganz anderen, aber sehr attraktiven Jägers. Wir mussten unserem Partner, dem zuverlässigen Buchhaltertypen im kleinkarierten Fellhemd, ja nichts davon sagen.
Was machen wir heute mit diesem Wissen? Wie kann uns der Zyklus nutzen, wo es nicht mehr darauf ankommt, sich vom nächstbesten Vorgesetzten mit markantem Kinn die besten Gene zu holen, sondern zu verhindern, dass er uns in der Konferenz die lästige Protokollarbeit aufdrückt. Uns jemanden von unseren Projekten abzieht. Die längst fällige Gehaltserhöhung verweigert.
Und warum kann es von Vorteil sein, eine persönliche Zyklusstrategie zu haben?
Wir füttern unseren Terminkalender mit allem Möglichen. Oft sind es Termine – mal abgesehen vom Friseurbesuch oder dem Mädelsabend – die man notiert, weil andere es uns vorgeben, um lästigen Alltagskram abzuarbeiten, Routinesachen abzuhaken: Konferenzen, Steuererklärung, Elternabend, Geburtstage, Blazer aus der Reinigung holen, Vorsorgeuntersuchung. Wir organisieren unser Leben, erfüllen Aufgaben, Ansprüche, Wünsche und manchmal auch Träume. Wollen perfekte Präsentationen in der Tasche haben, dazu jede Menge Wissen im Kopf. Wir haben Ratschläge für andere parat, sind meistens erreichbar, fast immer Standby. Viele von uns schleppen kiloweise schlechtes Gewissen mit sich herum, weil sie ahnen, dass Kind, Partner oder Freunde zu kurz kommen – und oft auch sie selbst.
Wir wissen, was wir tun müssen, um erfolgreich zu verhandeln, zu flirten, Job und Familienalltag zu managen. Aber nutzen wir dabei wirklich alle Ressourcen? Welche Vorteile könnte es haben, den Zyklus in unseren Terminkalender einzutragen?
Vielleicht wirken wir auf den Bewerbungsfotos strahlender, wenn wir uns während unserer fruchtbaren Tage ablichten lassen. Machen wir uns effektiver fit, wenn wir das Krafttraining in die erste Zyklushälfte verlegen. Können wir zur Zyklusmitte den Partner von unseren Urlaubswünschen überzeugen, dazu den Chef von unserem neuen Projekt und haben auf der Ü30-Party obendrein noch mehr Spaß. Weil wir um unsere Stärken wissen und erkennen, dass uns die Hormone jetzt gerade pushen.
Wir könnten aber auch sehen, welche unserer Termine sich mit welchen Zyklusphasen überschneiden – und daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Entspannter zum Familienessen gehen, wissend, dass Zurückhaltung gerade mehr bringt, als auf die Sticheleien der Schwiegermutter hysterisch zu reagieren und den Partner gleich mit vor den Kopf zu stoßen. Ist es nicht wunderbar, neben die Falle zu treten statt direkt hinein? Vorbereitet zu sein, statt überrascht?
Wenn wir zum Beispiel sehen, dass das Jahresgespräch in der Firma mitten in die Heultage fällt: Vorsicht – lässt es sich vielleicht verschieben? Bestimmt findet sich ein wichtiges Projekt, das Sie dringend fertig machen müssen und das leider vorgeht ...
Und wir könnten auch sonst schauen: Wo stehe ich gerade im Zyklus? Wie wird meine Stimmung sein? Werde ich in dieser Woche eher selbstbewusst vor Kleiderschrank und Spiegel stehen? Oder stelle ich mir den Wecker lieber eine halbe Stunde früher, weil ich mit mir und meinem Outfit hadern werde, mehr Make-up brauche und einen dritten Kaffee, bevor ich aus dem Haus komme?
Oder aber wird mich der Hormon-Turbo zur Super-Woman machen? Dann könnte ich noch ein paar Extras auf die To-do-Liste setzen. Und vielleicht ist es ratsam, noch mal zu hinterfragen, ob das kurze rote Kleid nicht ein wenig overdressed wirkt oder gerade genau richtig