In ihrem Debütroman entführt uns Maria Albers in das London des Jahres 1890, wo die Sherwood-Gang ihr Unwesen treibt. Mittendrin, und das nicht gerade aus freiwilligen Stücken, befindet sich Rachel. Nach einem Raubzug, bei dem sie Zeuge eines Mordes wird, nimmt sie allen Mut zusammen und verlässt
die Bande, um sich ein ehrbares Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach…mehrIn ihrem Debütroman entführt uns Maria Albers in das London des Jahres 1890, wo die Sherwood-Gang ihr Unwesen treibt. Mittendrin, und das nicht gerade aus freiwilligen Stücken, befindet sich Rachel. Nach einem Raubzug, bei dem sie Zeuge eines Mordes wird, nimmt sie allen Mut zusammen und verlässt die Bande, um sich ein ehrbares Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln, sondern nimmt Einfluss auf ihr neues Leben.
William McFarlane, Sergeant bei Scotland Yard, hat mit seinen ganz eigenen Gespenstern der Vergangenheit zu kämpfen, die ihm auf der Jagd nach der berüchtigten Bande einen gewissen Antrieb verleihen.
Wie diese beiden Hauptcharaktere sich im Laufe der Geschichte begegnen und sich ihre Wege verstricken kann ich leider nicht weiter beschreiben ohne zu Spoilern. Doch es ist schön zu lesen wie die Begegnung der beiden Hauptcharaktere ihre Herzen verändert und sie zu Gottes Liebe und Vergebung führt.
Die Geschichte war von der ersten Seite an sehr fesselnd und absolut spannend geschrieben. Die Autorin zeichnet ein lebendiges Bild des Lebens im viktorianischen London, wobei soziale Ungleichheit und die damalige Stellung der Frau deutlich hervortreten. Die Handlungen der Hauptfiguren werden durch gut platzierte Hintergrundinformationen nachvollziehbarer. Zudem tragen kurze, in anderer Schriftart gehaltene Kapitel zur Aufklärung des Falls bei, werfen jedoch auch neue Fragen auf.
In Rachel konnte ich mich sehr gut hineinfühlen. Ihre Angst jederzeit aufzufliegen und als ehemaliges Mitglied einer Bande enttarnt zu werden, hinterlässt bei mir als Leser ein fortwährendes Bauchkribbeln. Als Rachel sich einer Person öffnet und ihre Identität preisgibt, hab ich mir einen klitzekleinen Moment gewünscht, sie hätte dies Geheimnis länger gewahrt um die Spannung weiter aufrechtzuerhalten. Doch zu lesen, wie die Vertrauensperson ihr den Weg zu Gott, zu seiner Vergebung zeigt und Rachel Frieden mit ihrer Vergangenheit und Gott findet, berührt mich als Leser. In dieser Vertrauensperson findet Rachel jemanden, der ihr, neben ihrer neugefunden Beziehung zu Jesus, bei allen weiteren Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite steht.
Mit William, dem Sergeant, wurde ich erst im weiteren Verlauf der Geschichte warm. Er ist so versessen darauf den Dieb zu fassen, dass alles andere in seinem Leben an Wichtigkeit verliert. Erst die Enthüllungen führen ihn wieder zurück zu seiner Beziehung mit Gott und er findet Frieden.
Ein wunderschöner, unerwarteter Kriminalroman, der neben einer Prise Humor, sehr viel Action und ganz viel Schuld, aber auch unverdiente Vergebung, Annahme und Liebe Gottes beschreibt.