Das Matthäusevangelium ist in vielfacher Hinsicht eines der bemerkenswertesten Bücher des Neuen Testaments. Es verweist mit aller Deutlichkeit auf die Nähe des Evangeliums zum Judentum und unternimmt es zugleich, denen, die Jesus als Christus glaubten, eine neue eigenständige Identität zu geben. Weitsichtig hat der Evangelist erkannt, dass der Glaube einer angemessenen Praxis bedarf. Bis in unsere Tage hinein ist die Bergpredigt ein Text, an dem sich kirchliche Praxis messen lassen muss. Der Evangelist ist im Lauf der Rezeptionsgeschichte zu einem der bedeutendsten kirchlichen Autoren geworden; sein Werk erinnert die Kirche aber auch je neu an ihre Verpflichtung, die sie der Zukunft gegenüber hat. Der vorliegende Band bietet Grundlagenartikel zur matthäischen Theologie, gründliche Einzelauslegungen zu Texten des Mt-Ev und Studien zur Rezeption. Damit überwindet der Sammelband die historisierende Isolierung und öffnet den Blick auf die Relevanz des Evangeliums in der Kontinuität der Rezeption. Besonderer Wert wird auf die Methodenvielfalt gelegt. So ist nicht nur ein Band zur Bedeutung des Mt-Ev entstanden, sondern auch ein Dokument dafür, was die exegetische Wissenschaft vermag.
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