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Nach den erfolgreichen Mitmachbüchern "Dies ist kein Poesiealbum" und "Dies ist kein Adventskalender" kommt jetzt das etwas andere Ferienbuch für Jugendliche. Ideal für die Schulferien, in denen viel Zeit für Action, Spaß und Reisen, aber auch für Langeweile und Frusterlebnisse ist, und für alle, die eben keinen Reiseführer mehr sehen können und selbst was zu sagen haben. Mit bewährten Listen, Tops/Flops, Tests, Tipps und Platz zum Einkleben von gesammelten Dingen.
Ein alternativer
Reiseführer für kreative Leser
Sind die Sommerferien nicht eigentlich die Zeit, in der die Schüler einmal nicht unter Leistungsdruck stehen? Bei Nikki Busch gibt es am Ende der freien Wochen trotzdem ein Zeugnis. Es besteht aus einer einzigen Note, in die alles einfließt, was in den Ferien passiert ist: die schönen und die langweiligen Momente, alle Peinlichkeiten und jedes kleine Abenteuer. Diese Note soll der jeweilige Besitzer ihres Buches Dies ist kein Reiseführer vergeben. Damit will die Autorin dem, der durch den Nicht-Reiseführer stöbert, verdeutlichen, dass er es selbst in der Hand hat, wie gut oder schlecht sein Urlaub ausfällt.
Es gibt in diesem Buch wenige Sachinformationen – anders als in vielen Kinderreiseführern, die in einer Art VHS-Crashkurs den jungen Lesern Wissen vermitteln, damit sie auch ja urlaubsreif sind. Kleine Listen, aus denen man ablesen kann, was in den fünfzehn Sprachen der meistbesuchten Urlaubsländer Bahnhof, Eis und Nudeln heißt, sind bei Nikki Busch die Ausnahme. Sie möchte keine passiven Leser, die von ihr vorgegebene Handlungsanweisungen befolgen. Sondern die Benutzer ihres Buches zur Kreativität anregen; oder zumindest zur Eigeninitiative. Dies ist kein Reiseführer enthält viele, viele Listen, in die man seine Pläne für die Sommerferien eintragen kann und ob sie aufgegangen sind. Dafür muss man aber erst einmal welche schmieden. Dafür muss man Ideen haben, Wünsche und Träume.
Das ist das Charmante an Nikki Buschs Nicht-Reiseführer: Er funktioniert, egal, ob man verreist oder nicht. Ob man mit seinen Eltern im Bayerischen Wald Urlaub macht oder an der Algarve, ob man in der Stadt lebt oder auf dem Land. Ob man noch Sandburgen baut oder schon einem ersten Flirt, einer ersten Verliebtheit entgegenfiebert. Weil er ganz unabhängig von dem Ort, an dem der Leser seine Sommerferien verbringt, ihn ermuntert, diese Woche nicht einfach über sich ergehen zu lassen oder immer andere entscheiden zu lassen, was unternommen wird. Sondern sich zu überlegen, was man alles anstellen kann, damit am Ende des Buches eine Eins im Zeugnis steht.
STEFAN FISCHER
Nikki Busch: Dies ist kein Reiseführer. Ein Buch für den Sommer – unterwegs und zu Hause. Carlsen 2013. 158 Seiten, 7,99 Euro.
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"Funktioniert, egal ob man verreist oder nicht"., Süddeutsche Zeitung, Stefan Fischer, 26.07.2013