Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Reiseberichte faszinieren: Die Eigenheiten der Gebiete, die Charakteristika der Sprache, der Kultur, sowie der Einwohner, aber auch der Wirtschaft, Bildung und Religion sind über einen kurzen Eindruck definiert und dienen den Daheimgebliebenen als Zeugnisse einer fremden Landschaft, die sie selbst wahrscheinlich niemals sehen werden. Auch heute noch prägen Reisebeschreibungen den Buchhandel. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg", welches 2006 erschien und bereits im Jahr 2008 über 3 Mio. Mal verkauft wurde. Doch die Faszination daran ist kein Phänomen der Moderne. Bereits im 18. Jahrhundert entwickelte sich - neben dem Roman - der Reisebericht zum beliebtesten Genre. Insgesamt kursierten in Deutschland über 10.000 verschiedene Titel (Übersetzungen aus dem Ausland eingeschlossen). Ab ca. 1750 fanden die Berichte größtenteils Absatz bei Bad-, Bildungs-, und Fachreisenden. Darüber hinaus wurde die barocke Tradition der Kavalierstour aufrechterhalten. Im Zeitalter der Hochaufklärung begann man schließlich politische, bildungsabhängige, soziale sowie medizinische Zustände zu beschreiben. Diese sozialkritischen Reisen sind besonders bei Wilhelm Ludwig Wekhrlin (1739-1792) und Johann Pezzl (1756-1823) zu finden. Den Höhepunkt der Reisebeschreibungen in der Aufklärung mag wohl Friedrich Nicolais (1733-1811) Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz in zwölf erschienenen Bänden sein. In diesem Reisebericht sind die Elemente der bildungs-und sozialkritischen, der forschungs- und fachwissenschaftlichen Reise auf enzyklopädische Art verbunden. Die drei genannten Autoren durchreisten alle unabhängig voneinander die Reichs- und Residenzstadt München und gaben ihre Eindrücke von der Stadt in ganz unterschiedlicher Art und Weise, aber auch in verschiedener Länge und Schwerpunktsetzung wieder. Alle drei Reisen wurden innerhalb von 15 Jahren (ca. 1770-1785) absolviert und dokumentierten somit einen kleinen, aber doch nicht zu unterschätzenden Teil der Münchner Geschichte.Ziel dieser Arbeit ist es, die einzelnen Werke und deren Darstellungen der Stadt München, sowie deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu charakterisieren. Es soll aber auch aufgezeigt werden, wie die Reiseberichte von der Wirklichkeit bzw. der Meinung des Einheimischen Lorenz Westenrieder abweichen.
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