"Sektkorken knallten, sie knallten gedämpft, der Jubel war einfach nicht da, nur der Überlebungswille, der Wunsch, zu einer Normalität zurückzukehren". So beginnt der Roman von Dietfried Zink zu Silvester 1945 in Hermannstadt, in Siebenbürgen. Der 23. August 1944 hatte die Wende im Kriegsgeschehen Rumäniens gebracht, das bis zu diesem Zeitpunkt an der Seite Hitlerdeutschlands gegen die Alliierten gekämpft hatte und einer der wichtigsten Verbündeten Deutschlands war. Unter der deutschen Bevölkerung herrschte Unsicherheit und Angst. Die Gerüchteküche brodelte. Von Aushebungen und Verschleppung war die Rede. Auch Hans Meinert ereilte das Schicksal der Männer im Alter von 17 bis 45 und der Frauen von 18 bis 30 Jahren. Er war einer von denen, für die sich der 13. Januar zu einem der schwärzesten Tage nicht nur der Nachkriegsgeschichte sondern auch seines eigenen Lebens entpuppen sollte. In Viehwaggons folgt die Fahrt ins Ungewisse. Und schon auf dieser Reise tauchen die ersten Fluchtgedanken bei Hans Meinert auf, die einmal im Lager in der Nähe von Kanks angekommen, konkrete Formen annehmen. Der Überlebenswille und die Sehnsucht nach Freiheit überwinden die Angst zu scheitern. Auf abenteuerliche Weise gelingt ihm die Flucht aus dem Lager. Doch seine Heimatstadt ist noch weit, Frau und Kind auch. Und wie so oft im Leben spielt der Zufall eine entscheidende Rolle. Eine neue ihm völlig unbekannte Welt eröffnet sich ihm, er lernt Menschen kennen, die ihm gut gesinnt sind. Nicht zu Unrecht hat er den Spitznamen "Hans im Glück". Er hat Glück und ist oft im richtigen Augenblick, am richtigen Ort und lernt die richtigen Menschen kennen. Auch eine Frau oder sind es zwei? Hans erlebt ein Wechselbad der Gefühle. Hermannstadt verblasst, Margaretes Bild ebenso. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Hans sich entscheiden muss. Wird es die richtige Entscheidung sein? Wird er seine so erfolgreich begonnene Flucht fortsetzen? Und falls sie gelingen sollte, was wird ihn zu Hause erwarten? Wird er enttäuscht sein, von dem, was er vorfinden wird? Und wie werden die Menschen, die er zurückgelassen hat, klarkommen? All das erfahren wir in der Geschichte über Hans Meinert, der sich nicht unterkriegen lassen wollte.