Seitdem 1991 letztmals vier Orgelwerke Buxtehudes in Pittsburgh (USA) wiederentdeckt worden sind, gilt der Quellenbestand dieses überragenden Meisters des hanseatischen Orgelbarocks als mutmaßlich abgeschlossen. Autographe seiner 90 Orgelwerke fehlen, die handschriftliche Überlieferung weist indes Mängel auf.Der Autor und langjährige Buxtehude-Forscher entwickelt sichere Verfahren, die zum Teil skandalösen Fehltritte der Kopisten aufzudecken und zu korrigieren, wobei sich satztechnische Analyse und Innere Textkritik, insbesondere Fugentechnik, Doppelter Kontrapunkt, Analogie und Korrespondenz…mehr
Seitdem 1991 letztmals vier Orgelwerke Buxtehudes in Pittsburgh (USA) wiederentdeckt worden sind, gilt der Quellenbestand dieses überragenden Meisters des hanseatischen Orgelbarocks als mutmaßlich abgeschlossen. Autographe seiner 90 Orgelwerke fehlen, die handschriftliche Überlieferung weist indes Mängel auf.Der Autor und langjährige Buxtehude-Forscher entwickelt sichere Verfahren, die zum Teil skandalösen Fehltritte der Kopisten aufzudecken und zu korrigieren, wobei sich satztechnische Analyse und Innere Textkritik, insbesondere Fugentechnik, Doppelter Kontrapunkt, Analogie und Korrespondenz als scharfe Schwerter im Kampf gegen Unkenntnis und Willkür der mitteldeutschen Jungorganisten erweisen, die originale norddeutsche Buchstabentabulaturen nur unvollkommen in Notenschrift übertragen konnten. Er knüpft dabei an seine früheren Erfolge an, die 1987 als 'Quantensprung in der Buxtehude-Forschung' beschrieben wurden (L. archBoLd in The American Organist, Vol. 21/5, S. 89).Die Tonalitätsfrage - Modalität oder Durmolltonalität, d-Dorisch oder d-Moll - wird eindeutig geklärt, weil sich eine mitteldeutsche Notationseigenart als höchst irreführend, der Doppelte Kontrapunkt dagegen als wegweisend herausgestellt hat. Alle Neuerkenntnisse fließen vollständig in die 2. Auflage der Buxtehude-Ausgabe des schott-Verlages (Cl. Schumacher) ein - die maßgebliche Urtext-Ausgabe.Das Thema Aufführungspraxis wird unter detailliertem Bezug auf historisch zeitgenössische Autoren wie Kircher, Bernhard, Printz, Walther mit entsprechend minutiös-konkreter Anwendung auf die 25 Pedaliter-Orgelwerke Buxtehudes entfaltet. Es geht um den Anspruch, den zuvor nunmehr gesicherten Urtext in eine Spielweise umzusetzen, die nicht nur historisch informiert, sondern erstmals aufgrund historischer Quellen, Äußerungen, Belege bis ins Einzelne legitimiert ist.
Klaus Beckmann, geb. am 6. 12. 1935 in Wanne-Eickel (Nordrhein-Westfalen), Abitur am dortigen Jungengymnasium, ab 1956 Studium der Philosophie, Pädagogik, Ev. Theologie, Schulmusik, Musikwissenschaft an den Universitäten Köln, Bonn, Bielefeld, Bochum und Musikhochschulen Detmold und Köln. 1957-2005 nebenamtl. Organist, 1960-98 Lehrer in Wanne-Eickel, Recklinghausen, Gelsenkirchen (1979 Studiendirektor), 1975 Dr. phil. (Bochum), 1986-96 Lehrbeauftragter für Orgelliteraturkunde (Detmold). 190 Publikationen zur Orgelmusik Nord- und Mitteldeutschlands (Buxtehude, Walther usw.) sowie zum Concerto in Süddeutschland (Meck, Schiffelholz), Lexikonartikel in MGG, MGG2, MGG Online, Riemann Musiklexikon. Vgl. Wikipedia: Klaus Beckmann (Musikwissenschaftler).
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