Bei der Vorbereitung eines Lehrbuches der Differentialdiagnose innerer Krankheiten kam mir das Original der vorliegenden Bearbeitung zu Händen, das wie die meisten englischen Monographien bei uns ganz unbekannt geblieben war. Ich hatte die Absicht gehabt, in ähnlicher Weise das Gebiet zu behandeln und fand hier meinen Plan von einem amerikanischen Kliniker und Forscher in nahezu vollkommener Weise ausgeführt. Das Studium des Buches fesselte mich ungemein; nach einigem Zögern gab ich meinen Plan auf. Hier lag schon alles vor, wie ich es mir gedacht hatte. Die Urteile über die Berechtigung, Differentialdiagnostik in besonderen Lehrbüchern zu behandeln, sind sehr schwankend. Manche klinische Lehrer halten solche Bücher für überflüssig und sehen sie als unerwünschte Erleichterung des Studiums an, die dem medizinischen Denken und Mühen des Anfängers Gefahr bringen; in den Lehrbüchern der inneren Medizin findet sich ja auch alles auf die Differentialdiagnose Bezügliche besprochen. Das gilt aber nur insofern, als alles, was die physikalischen Ergebnisse der Untersuchung be trifft, behandelt ist. Das wird in unserem Buche vorausgesetzt. Aber der Arzt, der dies alles beherrscht, kann doch ein schlechter Diagnostiker bleiben, wenn er es nicht versteht, die durch die Untersuchung gewonnenen Befunde zu deuten und miteinander zu einem befriedigenden Ganzen zu vereinen. Dazu gehört eine ausgereifte klinische Erfahrung und die Fähigkeit, konstruktiv zu denken.
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