Hermeneutik ist die Kunst und Theorie des Verstehens. Wie verändert sich jedoch diese Kunst, wenn unter digitalen Bedingungen neue Methoden und Praktiken ins Spiel kommen und sich althergebrachte stark verändern? Welche Konsequenzen müssen für die Theorie gezogen werden, wenn Verstehen in Form von Algorithmen stattfindet? Friedrich Schleiermacher hatte um 1800 für die romantische Hermeneutik noch die Devise ausgegeben, dass der Leser den Text besser verstehen solle, als der Autor. Was aber, wenn Autoren und Leser Maschinen und ihre Texte nicht allein aus Buchstaben gemacht sind? Der vorliegende Band zeigt, wie Geistes- und Sozialwissenschaftler diese Lage als Herausforderung und Chance begreifen, mit der Technik anders verstehen zu lernen.