Digitalisierungsprozesse führen zu Veränderungen in allen gesellschaftlichen Teilbereichen. Dies gilt auch für Interessenorganisationen als zentralen Akteuren der politischen Kommunikation auf der Mesoebene. Paula Nitschke untersucht deshalb, wie sich Onlinekommunikation im Binnengefüge von Interessenorganisationen institutionalisiert. Dieser Zugriff hat den Vorteil, dass Onlinekommunikation nicht bloß als Werkzeug in der Toolbox politischer PR erscheint. Es wird stattdessen gezeigt, wie Onlinekommunikation zum dauerhaften Bestandteil der Strukturen von Interessenorganisationen wird. Die Autorin verbindet Forschung unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen zu einer theoretischen Konzeption, die in zwei Fallstudien mit teilnehmender Beobachtung empirisch erprobt wird.
"... Insgesamt überzeugt die Arbeit durch die sehr ausführlichen und interdisziplinären theoretischen Ausführungen, die organisationale und handlungsbezogene Institutionalisierungsprozesse in der Onlinekommunikation auf der Mesoebene zu erklären vermögen. ... Insofern leistet die Arbeit einen wichtigen Erkenntnisgewinn für die Sozial- und Kommunikationswissenschaft und die Kommunikationspraxis." (Franziska Oehmer, in: Publizistik, Jg. 65, 2020)