Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zentrum von öffentlichen Diskussionen werden Überlegungen zu Vaterschaft überwiegend im Zusammenhang mit Trennung oder Scheidung von Eltern thematisiert. Dabei geht es im Allgemeinen um Fragen der elterlichen Sorge im Kontext der Kindschaftsreformen oder der Kindschaftsrechte bezogen auf fundamentale Rechte und Pflichten der Elternteile. Im letzten Jahrzehnt ist in der Fachöffentlichkeit parallel dazu eine Zunahme an einer grundlegenden Auseinandersetzung mit den Vorstellungen und den Phänomen von Vaterschaft festzustellen. Dabei wird vermehrt die Rolle von Vätern in soziologischen und auch psychologischen Betrachtungen untersucht. Schwerpunkte bilden beispielsweise die Bedeutung der Vater-Kind-Beziehung für die Sozialisation und die Erziehung sowie eine Identifizierung dessen worin Vaterschaft besteht oder was sie auszeichnet. Meistens erfolgen derartige Untersuchungen im Zusammenhang mit den gewachsenen und veränderten Anforderungen, die heute an Familien, Frauen, Männer und Kinder gestellt werden. Besonders deutlich wird die Stellung eines Vaters, wenn er getrennt von seinen Kindern lebt.In der vorliegenden Arbeit wird die soziale Realität für Väter und Kinder untersucht, wenn Väter getrennt von ihren Kindern leben. Besonders beleuchtet werden soll der spezielle Teilbereich von Lebenslagen, wenn Vater und Kind(er) durch die Inhaftierung des Vaters zwangsgetrennt sind. Daraus ergibt sich die Frage, wie unter solchen außergewöhnlichen Lebensbedingungen Vaterschaft ausgeübt werden kann und welche Chancen oder Möglichkeiten für die Väter in Haft bestehen ihre Vaterschaft zu erleben beziehungsweise zu gestalten. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht das Interesse an der Perspektive der Männer bezogen auf deren emotionale und persönliche Einstellung zur Vaterschaft. Durch die thematische Begrenzung auf die Vaterschaft werden Aspekte ihrer Lebenswelt als Inhaftierte, ihrer subjektiven Sicht und in den wesentlichen Bezügen zu den betroffenen Kindern und Partnerinnen/ Ehefrauen/ Müttern herausgearbeitet. Das bedeutet, dass die übrigen Personen in unmittelbaren Zusammenhängen entsprechend ihrer Rolle als Interaktionspartner mit einbezogen werden. Wenn auch der Schwerpunkt auf der Lebenswelt der Väter liegt, können diese als Beziehungspartner nicht völlig ausgeblendet werden.
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