In Bens und Mikes hitzigen Streitereien fliegen schon mal Handys durch die Gegend. Ihre Konflikte löst das junge Paar mit Sex. Ben, ein schwarzer Kindergärtner, und Mike, ein Koch mit japanischen Wurzeln, leben seit vier Jahren zusammen in Houston. So richtig glauben beide nicht mehr an ihre Liebe. Als Mikes schroffe Mutter Mitsuko aus Japan zu Besuch kommt, reist er überstürzt ab, um seinen todkranken Vater zu pflegen, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Ben bleibt zurück mit einer fremden Frau, die erst mal wortlos die Küche umräumt. Aber mit der Zeit merken Ben und Mitsuko, dass sie Mike durch den jeweils anderen neu kennenlernen. Seine Abwesenheit wird zum verbindenden Glied. Doch dann kehrt Mike zurück, und das fragile Gebilde gerät ins Wanken.»Zwei Männer in Amerika heute, ein Paar, getrennt durch Hautfarbe, Geschichte, Herkunft. Wie geht das? Wenn Bryan Washington es erzählt, ist es zum Lachen und zum Heulen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung»Die Zwischentöne machen hier die Musik in diesem so sanften wie komplexen Roman.« Buchkultur((unten abbilden: Cover vom neuen HC; Bubble: Neues Hardcover S. 28))
»Der Roman "Dinge, an die wir nicht glauben" von Bryan Washington überzeugt durch seine emotionale Ehrlichkeit. Mike und Ben werden nicht ausschließlich definiert von ihrer Sexualität, ihrer Herkunft, ihrem HIV-Status, ihren Fehlern und Erfolgen - Washington negiert all das aber auch nicht. Die Stärke des Romans liegt in der Komplexität seiner Figuren, die einfach nur sind und versuchen, ihr Leben zu leben.« queer.de, 01.10.2023 queer.de 20231001
Rezensentin Sylvia Staude liest mit Bryan Washingtons Debüt genau die Art von Roman, die unsere "aufgeregte Zeit" gerade braucht: Einen Roman nämlich, der einem nicht erst sagen muss, dass ein schwules Paar "das Normalste der Welt" ist, sondern diesen Satz ernst nimmt und daher gar kein großes Aufheben um die Sexualität seiner Figuren macht. Überhaupt geschieht alles in in diesem Roman ohne viel Aufhebens, so Staude. Mit bemerkenswerter Beiläufigkeit werden etwa Themen wie Homophobie, Rassismus, Aids und Armut angesprochen, wobei beiläufig nicht bedeutet oberflächlich, sondern einfach undramatisch, realistisch, meint die Kritikerin. Auch vom Sex und der etwas müde gewordenen Liebe zwischen Ben und Michael lässt Washington seine Figuren so selbstverständlich, so lebensnah erzählen, dass diese Figuren und ihre Probleme einem lebendig vors Auge zu treten scheinen, staunt Staude. Und das alles in einem Ton, der lässiger kaum sein könnte, schließt die beeindruckte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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