Wer Erbe- und Identitätskonstruktionen erforscht und sich mit Gegenständen, Orten oder Überlieferungen beschäftigt, stellt Verbindungen zu Dingen in den Fokus, die auf unterschiedliche Weise symbolisch aufgeladen und für verschiedene Gruppen als Erbe relevant werden. Der fünfte Band der Schriftenreihe des Graduiertenkollegs »Identität und Erbe« rückt solche Beziehungen in den Blick, die Dinge und ihre sozialen Kontexte hervorbringen und (de-)stabilisieren. Die materiellen Aspekte von Erbe bekräftigen hierbei häufig Erzählungen über vermeintliche Kontinuitäten, sie können aber auch Triebkräfte für Veränderungen sein. Die Beiträge des Bandes erkunden dieses Spannungsfeld. Dabei geht es zum Beispiel um die Rolle von Affekten, um Fragen danach, wie Dinge in Erbeprozessen instrumentalisiert werden und was überhaupt als 'Substanz' verstanden werden kann oder um den Umgang mit materiellen 'Hinterlassenschaften'. Was genau sind also Dinge, Gegenstände oder Objekte - und welche Bedeutungen nehmen sie in Erbepraktiken ein?