Ausgehend von den frühen fotografischen Arbeiten Eugène Atgets, die den Beginn einer 'Fotogeschichte der Dinge' markieren, begibt sich die Autorin im vorliegenden Buch auf die 'Spur' von Alltagsgegenständen in der analogen Fotografie. In den von Atget fotografierten Innenräumen werden etwa ein paar Schuhe oder Küchenutensilien bildwürdig. Dienten in den Anfangszeiten der Fotografie Dinge vor allem deswegen als Motiv, weil sie den langen Belichtungszeiten standhalten konnten, verlagern sich Fotografinnen und Fotografen der Gegenwartskunst aus anderen Gründen auf das neutrale Terrain der Dinge: Die Nähe von Alltagsgegenständen zum Menschen ermöglicht es, auf diesen zu verweisen, ohne ihn direkt abzubilden. Das Buch untersucht das Wechselspiel von Ding und Mensch an den zeitgenössischen Arbeiten von Sophie Calle, Wolfgang Tillmans, Candida Höfer, Thomas Demand, Anna und Bernhard Blume, Peter Fischli und David Weiss. Dabei ist jeder einzelnen fotografischen Position ein monografisches Kapitel gewidmet, unterschiedliche künstlerische Strategien werden verdeutlicht und in Bezug zueinander gesetzt. Das Spektrum der Fotografien reicht von der Nähe zwischen Ding und Mensch bis zum scheinbaren Eigenleben der Dinge.Es ist festzustellen, dass die zu behandelnde Themenstellung theoretisch umfassend reflektiert und gründlich in einer sowohl flüssigen als auch anschaulichen Ausdrucksweise behandelt wird. Die sorgfältige Auswahl und Qualität der (.) Abbildungen in schwarz-weiß und der sich anschließende farbige Abbildungsteil seien ebenfalls positiv erwähnt.[Stefanie Krause, Journal für Kunstgeschichte]Die Arbeit ist klar strukturiert und fesselnd geschrieben, der Stil verständlich, elegant und lebendig, viele Überlegungen zu den Dingen sind originell und oft nicht ohne Humor vorgetragen.[Anna Hellner, Zeitschrift für Kunstgeschichte]Das Buch ist eine lohnende Lektüre für alle, die sich darüber informieren möchten, wie sich das Medium (analoge) Fotografie zur alltäglichen Gegenstandswelt positioniert.[Matthias Kuzina, MEDIENwissenschaft]Insgesamt ist dies eine sehr anregende Arbeit mit einer ungewöhnlichen Themenstellung und Methodik, die vor allem einen bedeutenden Schritt vollzieht: Sie bewegt sich aus der - oft von den Protagonisten penibel kontrollierten - Hagiografie des Katalogschreibers heraus, das bislang fast ausschließlich die Literatur zu ven vorgestellten Künstlerinnen und Künstlern formte.[Rolf Sachsse, Rundbrief Fotografie]
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