Dies ist die Geschichte meiner Kindheit und Jugend, die ich als Lehrersohn in einem kleinen Dorf in Nordhessen verbrachte. Dem Dorfschullehrer und seiner Familie wurde traditionsgemäß eine besondere Rolle in der sozialen Struktur des Dorfes eingeräumt. Ich aber wollte nicht zu den so genannten "vornehmen" Menschen gehören. Deshalb gab ich mir alle Mühe, mich den dörflichen Sitten, Lebensgewohnheiten und der Sprache der Dorfbewohner anzupassen. Ich vermied alles, was mich gegenüber meinen Freunden als andersartig und abgehoben erscheinen lassen konnte. Dies war nicht ganz im Sinne meiner Eltern. Sie befürchteten, dass ihr Sohn "verbauern" könnte. Trotz dieses Spannungsfeldes zwischen meinen Wünschen und den Erwartungen anderer genoss ich in meinem Heimatdorf eine glückliche und erlebnisreiche Kindheit und Jugend, auch wenn die Kriegsereignisse und die schwierigen Nachkriegsverhältnisse das Leben in den Familien überschatteten.