In Disasters and Accidents in Manned Spaceflight, David Shayler examines the challenges that face all crews as they prepare and execute their missions. The book covers all aspects that make up spaceflight by a human crew - training, launch to space, survival in space and return from space - followed by a series of case histories which tell of the major incidents in each of those categories over the past 40 years. The sixth section looks at the International Space Station and how it is planned, to try and prevent, as far as possible, major incidents occuring during the lifetime of the space station, and at the difficulties facing a settlement on the Moon or Mars during the next 40 years.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2000Unsere Umfälle
Die Utopien sehen auch immer älter aus. Nicht mehr ganz jung waren sie bereits, als im vorigen Jahrhundert Jules Verne seine Amateur-Naturkundler in Filzpantoffeln und Tweed auf Reisen sandte. Schneller und weiter und höher sollte es gehen, aber sonst alles so bleiben, wie es ist. Das war im neunzehnten Jahrhundert die Reaktion der wissenschaftlichen Utopie auf die soziale, deren Kosten in den Revolutionen fühlbar geworden waren; das ist heute, nach einem Jahrhundert des Schreckens politischer Heilserwartungen, die nämliche Reaktion. Nur daß es jetzt nicht in achtzig Tagen um die Welt, sondern in vier Sekunden einmal um die komplette Doppel-Helix herum oder in vierzehn Tagen zum Mars geht. Die technologische Utopie verspricht dabei zumindest technisch sichere Fahrt. Das lenkt den Blick von den Untergängen des Abendlandes zu seinen Unfällen. Wer sich für sie interessiert, dem sei ein Werk angeraten, das gerade im Springer Verlag in Heidelberg erschienen ist. David J. Shalyer hat auf 470 broschierten Seiten und für 64 Mark eine umfassende Darstellung der Probleme geliefert, die beim Einstieg in utopische Vehikel auftreten können. "Disasters and Accidents in Manned Spaceflight" gibt eine vollständige Auflistung und Beschreibung aller bislang aufgetretenen Komplikationen der bemannten Raumfahrt. Die Chronik der jüngsten Höhenflüge wird im Zeichen des Ikarus geschrieben. Doch der Autor begnügt sich nicht mit rein unfallgeschichtlichen Aspekten seines Themas. Wenn im systematischen Teil des Buches auf ein Kapitel wie "Survival in Space", Überleben im Weltraum, eines über "Return from Space", die Rückkehr aus demselben, folgt, zeigt sich ein klares Problembewußtsein: daß es nämlich nicht genügt, im utopischen Zustand irgendwo zwischen Himmel und Erde zu überleben, sondern es für die Bewertung utopischer Anstrengungen auch entscheidend ist, ob und auf welche Weise man aus diesem angestrengten Zustand wieder in den topischen, schwerkräftigen, hiesigen zurückkehren kann.
kau
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Utopien sehen auch immer älter aus. Nicht mehr ganz jung waren sie bereits, als im vorigen Jahrhundert Jules Verne seine Amateur-Naturkundler in Filzpantoffeln und Tweed auf Reisen sandte. Schneller und weiter und höher sollte es gehen, aber sonst alles so bleiben, wie es ist. Das war im neunzehnten Jahrhundert die Reaktion der wissenschaftlichen Utopie auf die soziale, deren Kosten in den Revolutionen fühlbar geworden waren; das ist heute, nach einem Jahrhundert des Schreckens politischer Heilserwartungen, die nämliche Reaktion. Nur daß es jetzt nicht in achtzig Tagen um die Welt, sondern in vier Sekunden einmal um die komplette Doppel-Helix herum oder in vierzehn Tagen zum Mars geht. Die technologische Utopie verspricht dabei zumindest technisch sichere Fahrt. Das lenkt den Blick von den Untergängen des Abendlandes zu seinen Unfällen. Wer sich für sie interessiert, dem sei ein Werk angeraten, das gerade im Springer Verlag in Heidelberg erschienen ist. David J. Shalyer hat auf 470 broschierten Seiten und für 64 Mark eine umfassende Darstellung der Probleme geliefert, die beim Einstieg in utopische Vehikel auftreten können. "Disasters and Accidents in Manned Spaceflight" gibt eine vollständige Auflistung und Beschreibung aller bislang aufgetretenen Komplikationen der bemannten Raumfahrt. Die Chronik der jüngsten Höhenflüge wird im Zeichen des Ikarus geschrieben. Doch der Autor begnügt sich nicht mit rein unfallgeschichtlichen Aspekten seines Themas. Wenn im systematischen Teil des Buches auf ein Kapitel wie "Survival in Space", Überleben im Weltraum, eines über "Return from Space", die Rückkehr aus demselben, folgt, zeigt sich ein klares Problembewußtsein: daß es nämlich nicht genügt, im utopischen Zustand irgendwo zwischen Himmel und Erde zu überleben, sondern es für die Bewertung utopischer Anstrengungen auch entscheidend ist, ob und auf welche Weise man aus diesem angestrengten Zustand wieder in den topischen, schwerkräftigen, hiesigen zurückkehren kann.
kau
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main