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No matter your age, self-discovery is an exciting and fascinating process. Participants in life review are amazed to discover embedded values and beliefs in their earliest memories. This book assist adults in discovering life connections by providing a proven framework for writing about memories in order to develop unique life stories. This book explains the rationale behind life review as a process leading to self-actualization and develops the logic for purposeful life review writing. Writing life review requires the ability to answer questions and document discoveries. No writing experience…mehr

Produktbeschreibung
No matter your age, self-discovery is an exciting and fascinating process. Participants in life review are amazed to discover embedded values and beliefs in their earliest memories. This book assist adults in discovering life connections by providing a proven framework for writing about memories in order to develop unique life stories. This book explains the rationale behind life review as a process leading to self-actualization and develops the logic for purposeful life review writing. Writing life review requires the ability to answer questions and document discoveries. No writing experience is necessary to get started. The scaffolded prompts developed through tested experiences with adults provide the unique tools for adults of any age to understand how their experiences connect to their values and beliefs. The text contains topics common to adults. By using the provided writing scaffolds, an individual writes about the reasons, motivations, and belief systems behind the memories. No matter the age, recovering memories and discovering connections helps to define 'self." This book helps individuals reflect on their pasts and define their legacies for personal satisfaction or to share with family and friends.
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Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.02.2010

In den Ruinen von Brooklyn
Längst reif für eine deutsche Übersetzung: Der Roman „A meaningful life” von L. J. Davis aus dem Jahr 1971
Wie hat man sich die größte Niete der Weltliteratur vorzustellen? Vielleicht so: „Sein Haaransatz ging zurück, aber statt dass ihm dadurch eine hohe Stirn erwuchs, wirkte sein Gesicht so, als wäre es oben abgeschnitten. Seine Zähne saßen locker, sein Kinn war klein. Und seine Nase ähnelte weniger einer majestätischen Schneide als einer kleinen, blassen Beere.” Lowell Lake heißt diese eigentlich bedauernswerte Figur, aber wie sein Schöpfer, der amerikanische Romancier L.J. Davis weiß, hat Schwäche, wenn sie in einem solch jämmerlichen Zustand daherkommt, eher den gegenteiligen Effekt: Man möchte sich ihrer nicht erbarmen, sondern ihr „direkt ins Gesicht treten”. Und so würde mitunter auch der Leser des Romans „A meaningful life” seinem Helden am liebsten Gewalt antun, am Ende aber überwiegt das schiere Grausen über den Abgrund an Apathie, Rückgratlosigkeit und der von Lake hervorgerufene Eindruck totaler Gehirnerweichung.
Dabei beginnt Lakes Geschichte in diesem so hellsichtigen wie zum Glück auch hochkomischen und bitterbösen Roman ganz vielversprechend: Weil ein Richter, der das Motel von Lowells Eltern für seine Affären nutzt, fälschlicherweise annimmt, Lowell würde ihn erpressen wollen, gewährt er ihm ein Stipendium für die kalifornische Eliteuniversität Stanford. Hier lernt Lowell seine zukünftige Frau kennen, eine Frau, die später seine Geburtsurkunde einfach wegwerfen wird und damit so ziemlich das Einzige, was einen Außenstehenden überzeugen könnte, dass Lowell, diese Null, überhaupt existiert. Lowell selbst scheint manchmal daran zu zweifeln, etwa wenn er seine Frau fragt, ob sie, wenn sie sich alleine in einem Raum befinde, ebenfalls das Gefühl habe, „nicht wirklich da zu sein”.
Eine unfassbar trübe Tasse
Führt er über Jahre hinweg auch ein normales Leben, so kann von „Leben” im Falle Lowells eigentlich keine Rede sein. Eher vegetiert er so vor sich hin. Nach seinem Abschluss in Stanford ist er mit seiner Frau nach Manhattan gezogen, weiß aber dort – Ende der sechziger Jahre! – schlicht und einfach nichts mit sich anzufangen: „Einmal ging er zum Grab von General Grant. Dann ging er wieder nach Hause.” Dabei möchte Lowell gerne Schriftsteller werden, aber „das Schreiben beschwingte ihn nicht, noch erfüllte es ihn irgendwie. Es war, als würde er durch Felder von tiefem Schlamm waten, und denselben Effekt hatte es auch, wenn man las, was er schrieb.”
Lowell ist eine unfassbar trübe Tasse, ein Langweiler vor dem Herrn. Bräsig verbringt er, nach dem gescheiterten Versuch, als Autor zu reüssieren, die Stunden vor dem Fernseher, geht schließlich einer hirnlosen Arbeit nach, und über Jahre hinweg gibt es rein gar nichts, was durch seine hohle Birne schießen würde. Er wacht sogar manchmal nachts davon auf, dass die eigenen Träume so unfassbar langweilig sind. Dabei ist Lowell nicht wirklich dumm. Er ist einfach fürchterlich einfallslos und gefühlsarm.
Kein Ehrgeiz, kein irgendwie gearteter Antrieb vermag ihn aus seinem Sessel zu bewegen. Gontscharows Oblomow wirkt dagegen wie eine wahre Spaßkanone. Zum Glück macht L.J. Davis die Humorlosigkeit seiner Hauptfigur mit erzählerischem Witz wett. Für Jonathan Lethem, der das Vorwort zur Neuauflage des 1971 erstmals erschienenen Romans beigesteuert hat, war Davis schon früh ein Vorbild. Lethem berichtet, wie er in den siebziger Jahren immer mit Davis’ Sohn Jeremy gespielt habe und damals schon das Ziel verkündete, später Schriftsteller zu werden, „genau wie Jeremys Vater”. Tatsächlich ist für den Autor von „Motherless Brooklyn” Davis auch und gerade als Chronist des Brooklyner Lebens von besonderer Bedeutung.
Irgendwann nämlich, und zwar mit genau dreißig Jahren, überkommt Lowell Lake eine Krise; ihm wird bewusst, dass er kein „bedeutungsvolles Leben” führt und aufgrund eines Zeitungsartikel setzt sich in ihm die fixe Idee fest, ein altes Brownstone-Haus in Brooklyn zu erwerben, würde seinem Leben Sinn verleihen. Überrascht davon, plötzlich einen Gedanken zu haben, fühlt sich sein Gehirn in der Folgezeit nicht nur so an, „als wäre es von einem bulgarischen Radiosender übernommen worden”, es geht auch alles schrecklich schief: Das Haus ähnelt einer Ruine, und das Viertel, in dem es liegt, ist Anfang der siebziger Jahre weit davon entfernt, als gentrifiziert zu gelten. Handwerkliche Fähigkeiten gehen Lowell freilich ebenfalls ab – er kann nicht einmal einen Ball werfen. Aber zum Glück, heißt es an einer Stelle fast süffisant, hat Lowell keinen Plan, und so braucht er sich keine Sorgen zu machen, dass die Dinge nicht nach Plan laufen.
Als der Krieg zu Ende war
Seine Frau hat er da gleichwohl schon verloren; sie wäre von Anfang an lieber nach Berkeley gezogen als nach New York. Was aber, fragt man sich, hätte so einer wie Lowell Lake bloß in Berkeley gemacht, der Hochburg der Hippiebewegung? Jegliches Engagement geht ihm ab. Zorn kennt er nicht. Und das beherrschende Thema der Zeit berührt ihn nur einmal ganz am Rande: Da steht er in der Küche, trinkt Kaffee, und zwar „bis die Radionachrichten vom Krieg zu Ende waren” („until it was time for the war to be over on the radio”). In Vietnam verloren die Menschen ihr Leben, Lake kann kaum behaupten, eines zu führen.
Obwohl Davis in späteren Jahren vor allem als Journalist arbeitete, hat sein Buch mit dem New Journalism, wie er damals en vogue war, wenig zu tun. Mit Hingabe widmet er sich jedoch der Psychologie einer Figur, wie sie in etwas abgeschwächter Form durchaus typisch ist; der arglose Leser wird sich nicht selten zu einer Art unfreiwilliger Identifikation verführt sehen. Bei „A meaningful life” handelt es sich also keineswegs um das Porträt einer Zeit, Davis’ Roman ist vielmehr ein ganz und gar zeitloses Stück Literatur. Und lassen sich seine abgründig-komischen Sätze auch schwer ins Deutsche übersetzen, so wäre es doch nach bald vierzig Jahren an der Zeit.TOBIAS LEHMKUHL
L. J. DAVIS: A meaningful life. New York Review of Books Classics, New York 2009. 214 Seiten, ca. 10 Euro.
L.J. Davis, geboren 1941, im April 2009 vor dem Haus in Brooklyn, das er renoviert und in dem er lange gelebt hat. Foto: The NewYork Times/Redux/laif
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