Die Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung der Juden gehört zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte. Insbesondere der Ausschluss der Juden aus dem öffentlichen Leben gehörte von Beginn an zur Programmatik der Nationalsozialisten. Notare nehmen durch ihre Beurkundungstätigkeiten am täglichen Leben aller Schichten der Bevölkerung teil. Es versteht sich nahezu von selbst, dass diese Arisierungsbestrebungen neben Beamten, Ärzten, Rechtsanwälten u.a. auch sie getroffen haben. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Notaren im damaligen Bezirk des Oberlandesgerichts Jena. Die Autoren gehen den Biographien von Menschen nach, die teilweise im ersten Weltkrieg im deutschen Heer gekämpft und sich in demokratischen Parteien für die Weimarer Republik stark gemacht haben. Nur die Tatsache, dass sie anderen Glaubens oder "anderer Abstammung" waren, führte zu ihrem Ausschluss aus der "deutschen Volksgemeinschaft", zur Versagung der für den Beruf des Notars unabdingbaren ¿Reichsbürgerschaft¿. Diese Darstellung der Einzelschicksale und die erstmalige Untersuchung der Geschäftszahlen ¿jüdischer¿ Notare geben der vorliegenden Arbeit die besondere Note. Das Gedenken an diese menschlichen Schicksale und die Aufarbeitung des geschehenen Unrechts ist und bleibt auch heute, 80 Jahre später, eine wichtige Aufgabe. Dem stellen sich die Autoren der vorliegenden Publikation und leisten damit einen wichtigen, zur weiteren Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregenden Beitrag. Mit einem Geleitwort von Notar Eckart Maaß, Vorsitzender des Thüringer Notarbundes.
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