Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Wir erwarten von Nachrichten Objektivität. Journalisten versuchen daher, aus gewogen zu berichten und sich expliziter Wertungen zu enthalten. Doch nicht nur, was explizit gesagt wird, bestimmt, wie wir eine Nachricht auffassen. Wir interpretieren vielmehr solche Informationen an Hand dessen, wie sie formuliert werden. Das Sprachverständnis baut darauf auf, zwischen den Zeilen lesen zu können. Werden uns so in Nachrichten bereits bestimmte In terpretationen nahe gelegt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind? Dieser Frage geht Jan Schoenmakers mit einer Untersuchung der Berichterstattung über Migranten nach. Mit psycholinguistischen Modellen analysiert er, wie si ch subtile Unterschiede in der Formulierung auf die Interpretation auswirken. Dabei konzentriert er sich vor allem auf die Wortarten, die Journalisten wä hlen, um ein Ereignis zu beschreiben. Er untersucht daraufhin, ob Hand lungen von Migranten anders formuliert werden als vergleichbareHand lungen gebürtiger Deutscher. Auf Basis dieser Befunde beurteilt Schoen makers, ob die Berichterstattung über Migranten Stereotype verstärkt. Das Buch richtet sich an Kommunikationswissenschaftler, Sozialpsychologen und Medienverantwortliche.
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