Nach wie vor sind physisch beeinträchtigte Menschen in unserer Gesellschaft Opfer von interpersonellen und strukturellen Diskriminierungen. Dabei fällt es schwer, die Folgen dieser Diskriminierungserfahrungen für die Persönlichkeitsstruktur der Betroffenen dingfest zu machen. Zu diesem Zweck wendet die vorliegende Arbeit die Methode des narrativen Interviews an und versucht auf diesem Weg, etwaige Verhaltensmerkmale der befragten, beeinträchtigten Personen in Übereinstimmung mit von ihnen erlebten Diskriminierungen zu bringen. Die theoretische Beschäftigung mit der Soziologie der Beeinträchtigung bildet dabei das Fundement, auf dem die Ergebnisse der qualitativen Studie gedeutet werden. Die Ergebnisse der Befragung beantworten indes zwar die eingangs gestellten Forschungsfragen, jedoch - wie könnte es anders sein - wird durch die Darlegungen der Befragten eine Reihe neuer Probleme aufgeworfen, die bei weitem keine spezifische Angelegenheit von Beeinträchtigten darstellt, sondern dazu drängt, unseren gesamtgesellschaftlichen Umgang miteinander zu hinterfragen.