Diversität prägt den gegenwärtigen Musikunterricht - was unterrichtet werden kann, darf oder soll, entzieht sich jedoch der didaktischen Legitimierung. Die Koexistenz vielfältiger Begründungsmuster provoziert eine problematische Unentscheidbarkeit und damit die Gefahr inhaltlicher Beliebigkeit oder Leere. Susanne Naumann eröffnet poststrukturalistische Perspektiven für die Musikdidaktik. Poststrukturalistisches Denken ermöglicht einerseits, die didaktische Unbestimmbarkeit zu erklären - es erzeugt und betont andererseits Mehrdeutigkeit und Vielfalt. Im Fokus steht das Spiel als Form und Funktion dekonstruktiver - bildender - Diskursivität. Das Spiel löst die inhaltliche Normativität musikdidaktischer Entscheidungen nicht auf, sondern stellt diese zur Disposition: produktiv und subversiv.