Wie überall im Europa des 19. Jahrhunderts kommt es auch im Baltikum zum nationalen Erwachen der jeweiligen ethnischen Gruppen. Die Emanzipationsbestrebungen des lettischen Volkes stehen bis ins 20. Jahrhundert immer in engem Zusammenhang mit der Einflussnahme nichtlettischer Mächte und Ethnien. In diesem Buch wird hauptsächlich der deutschbaltische Einfluss auf die Prozesse lettischer Identitätsbildung aus der Perspektive der Kritischen Diskurslinguistik betrachtet und empirisch analysiert. Die Wechselbeziehungen zwischen Ideologie und Sprachstruktur werden mit Hilfe der systemisch-funktionalen Grammatik untersucht und die Frage diskutiert, ob sich eine inhaltliche Position in der grammatischen Konstruktion abbildet. Es kann gezeigt werden, dass Form und Inhalt in 'nützlicher' Korrelation stehen, Stereotypen durch die grammatische Struktur der analysierten Texte unterstützt werden, sich Meinung also eine bestimmte Form sucht.