Vorliegende Studie eruiert die zivilrechtliche Stellung der jüdischen Minderheit vor landesherrlichen Gerichten im 18. Jahrhundert anhand dreier territorialer Obergerichte. Sie bietet dabei einen weitgreifenden Einblick in die mannigfaltigen Konfliktfelder, welche innerjüdische und jüdisch-christliche Prozesse vor christlichen Gerichten in der Frühen Neuzeit evozierten. Im Fokus der Untersuchung stehen nicht die Parteien oder deren Anwälte, sondern die Richter. Es wird sorgfältig skizziert, wie diese über die zur Entscheidung stehenden Fälle debattierten, um zu Urteilen zu gelangen, welche…mehr
Vorliegende Studie eruiert die zivilrechtliche Stellung der jüdischen Minderheit vor landesherrlichen Gerichten im 18. Jahrhundert anhand dreier territorialer Obergerichte. Sie bietet dabei einen weitgreifenden Einblick in die mannigfaltigen Konfliktfelder, welche innerjüdische und jüdisch-christliche Prozesse vor christlichen Gerichten in der Frühen Neuzeit evozierten. Im Fokus der Untersuchung stehen nicht die Parteien oder deren Anwälte, sondern die Richter. Es wird sorgfältig skizziert, wie diese über die zur Entscheidung stehenden Fälle debattierten, um zu Urteilen zu gelangen, welche (diskursiven) Regeln die Debatten strukturierten bzw. begrenzten und inwiefern diese Regeln es gestatteten, den jüdischen Glauben einzelner Parteien für die Urteilsfindung zu bedenken.
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Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven 36
Patrick Berendonk studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Geschichte und Philosophie. Im April 2014 begann er im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts . Im April 2014 begann er im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts "Justiz und Vorurteil - Die jüdische Minderheit vor landesherrlichen Obergerichten" die rechtspraktische Situation der Juden im Alten Reich zu erforschen. Die Ergebnisse seiner Studie sind in dieser Arbeit zusammengefasst.
Inhaltsangabe
Einleitung1.1 Das jüdische Leben in der Frühen Neuzeit1.2 Die Komplexität des Rechts1.3 Die Relevanz der Obergerichte1.4 Drei territoriale Obergerichte im Zeitalter der Aufklärung1.5 Das Privileg ius de non appelando1.6 Von der gerichtlichen Wahrheitsfindung oder ein Blick hinter den Vorhang1.7 Relation und Logik1.8 Diskursanalyse1.9 Begriffe1.10 Vorgehensweise2. Das agonale Prinzip2.1 Jülich-Berg: Die Relation als Medium verschiedener Diskurse2.2 Die Form der obergerichtlichen Relationen2.3 Das agonale Prinzip2.4 Experimente mit der Form an den einzelnen Obergerichten2.5 Zwischenfazit3. Das Auftauchen des Rechts im Urteilsdiskurs3.1 Die Subsumption3.2 Diskursive Verschränkung3.3 Das mosaische Gesetz im Urteilsdiskurs3.4 Zwischenfazit4. Das Auftauchen von Juden in den Urteilsdiskursen4.1 Der normative Diskurs, der Urteilsdiskurs und die Juden4.2 Die Hofjuden4.3 Zwischenfazit5. Argumentationsmuster5.1 Die Präsumptionen5.2 Die forensische Interpretation5.3 Zwischenfazit6. Kurkölner Wahrheitsproduktionen6.1 Die Grenzen des Sagbaren im Kurkölner Urteilsdiskurs - Das Verfahren Moses wider Tosten6.1.1 Sachverhaltskonstruktion6.1.2 Urteilsproduktion6.1.3 Zwischenfazit6.2 Vom diskursivem Wandel - Das Verfahren Hirtz wider Weil6.2.1 Sachverhaltskonstruktion6.2.2 Urteilsproduktion6.2.3 Zwischenfazit oder vom diskursiven Wandel6.3 Fazit7. Jülich-Berger Wahrheitsproduktionen7.1 Die Grenzen des Sagbaren im Jülich-Berger Urteilsdiskurs - Das Verfahren Elbers wider Lazarus7.1.1 Sachverhaltskonstruktion7.1.2 Urteilsproduktion7.1.3 Zwischenfazit7.2 Judenspezifische Argumente - Das Verfahren der Karmelitinnen wider einige jüdische Händler7.2.1 Sachverhaltskonstruktion7.2.2 Urteilsproduktion7.2.3 Zwischenfazit7.3 Artifizielle Wahrheit - Das Verfahren Schäfer wider Levi7.3.1 Sachverhaltskonstruktion 1: Die erste Schuldforderung7.3.2 Sachverhaltskonstruktion 2: Die zweite Schuldforderung7.3.3 Urteilsproduktion7.3.4 Zwischenfazit7.4 Fazit8. Brandenburg-Ansbacher Wahrheitsproduktionen8.1 Die Grenzen des Sagbaren am KLG - Das Verfahren der Witwe Roth wider einige jüdische Händler8.1.1 Sachverhaltskonstruktion8.1.2 Urteilsproduktion8.1.3 Zwischenfazit8.2 Das Zustandekommen der richterlichen Mehrheit - Das Verfahren Brandeis wider Braun8.2.1 Sachverhaltskonstruktion8.2.2 Von Majorität und Minorität8.2.3 Urteilsproduktion8.2.4 Zwischenfazit8.3 Der Zusammenhang von Sachverhalt und Urteil - Das Verfahren Kohnfeld wider Abraham8.3.1 Die jüdische Testierfähigkeit8.3.2 Die Judenprivilegien von 17598.3.3 Die forensische Interpretation8.3.4 Zwischenfazit8. 4 Fazit9. Fazit10. Literatur10.1 Hilfsmittel11. Quellenverzeichnis11.1 Kurköln11.2 Jülich-Berg11.3 Brandenburg-Ansbach11.4 Weitere Quellen12. Anhang12.1 Namensregister12.2. Sachregister
Einleitung1.1 Das jüdische Leben in der Frühen Neuzeit1.2 Die Komplexität des Rechts1.3 Die Relevanz der Obergerichte1.4 Drei territoriale Obergerichte im Zeitalter der Aufklärung1.5 Das Privileg ius de non appelando1.6 Von der gerichtlichen Wahrheitsfindung oder ein Blick hinter den Vorhang1.7 Relation und Logik1.8 Diskursanalyse1.9 Begriffe1.10 Vorgehensweise2. Das agonale Prinzip2.1 Jülich-Berg: Die Relation als Medium verschiedener Diskurse2.2 Die Form der obergerichtlichen Relationen2.3 Das agonale Prinzip2.4 Experimente mit der Form an den einzelnen Obergerichten2.5 Zwischenfazit3. Das Auftauchen des Rechts im Urteilsdiskurs3.1 Die Subsumption3.2 Diskursive Verschränkung3.3 Das mosaische Gesetz im Urteilsdiskurs3.4 Zwischenfazit4. Das Auftauchen von Juden in den Urteilsdiskursen4.1 Der normative Diskurs, der Urteilsdiskurs und die Juden4.2 Die Hofjuden4.3 Zwischenfazit5. Argumentationsmuster5.1 Die Präsumptionen5.2 Die forensische Interpretation5.3 Zwischenfazit6. Kurkölner Wahrheitsproduktionen6.1 Die Grenzen des Sagbaren im Kurkölner Urteilsdiskurs - Das Verfahren Moses wider Tosten6.1.1 Sachverhaltskonstruktion6.1.2 Urteilsproduktion6.1.3 Zwischenfazit6.2 Vom diskursivem Wandel - Das Verfahren Hirtz wider Weil6.2.1 Sachverhaltskonstruktion6.2.2 Urteilsproduktion6.2.3 Zwischenfazit oder vom diskursiven Wandel6.3 Fazit7. Jülich-Berger Wahrheitsproduktionen7.1 Die Grenzen des Sagbaren im Jülich-Berger Urteilsdiskurs - Das Verfahren Elbers wider Lazarus7.1.1 Sachverhaltskonstruktion7.1.2 Urteilsproduktion7.1.3 Zwischenfazit7.2 Judenspezifische Argumente - Das Verfahren der Karmelitinnen wider einige jüdische Händler7.2.1 Sachverhaltskonstruktion7.2.2 Urteilsproduktion7.2.3 Zwischenfazit7.3 Artifizielle Wahrheit - Das Verfahren Schäfer wider Levi7.3.1 Sachverhaltskonstruktion 1: Die erste Schuldforderung7.3.2 Sachverhaltskonstruktion 2: Die zweite Schuldforderung7.3.3 Urteilsproduktion7.3.4 Zwischenfazit7.4 Fazit8. Brandenburg-Ansbacher Wahrheitsproduktionen8.1 Die Grenzen des Sagbaren am KLG - Das Verfahren der Witwe Roth wider einige jüdische Händler8.1.1 Sachverhaltskonstruktion8.1.2 Urteilsproduktion8.1.3 Zwischenfazit8.2 Das Zustandekommen der richterlichen Mehrheit - Das Verfahren Brandeis wider Braun8.2.1 Sachverhaltskonstruktion8.2.2 Von Majorität und Minorität8.2.3 Urteilsproduktion8.2.4 Zwischenfazit8.3 Der Zusammenhang von Sachverhalt und Urteil - Das Verfahren Kohnfeld wider Abraham8.3.1 Die jüdische Testierfähigkeit8.3.2 Die Judenprivilegien von 17598.3.3 Die forensische Interpretation8.3.4 Zwischenfazit8. 4 Fazit9. Fazit10. Literatur10.1 Hilfsmittel11. Quellenverzeichnis11.1 Kurköln11.2 Jülich-Berg11.3 Brandenburg-Ansbach11.4 Weitere Quellen12. Anhang12.1 Namensregister12.2. Sachregister
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