Warum ist realistische Literatur oft nur pseudo-realistisch und Popliteratur lediglich ein erfolgreiches Marketingprodukt? In drei Kapiteln analysiert Enno Stahl kritisch und konfrontativ die gesellschaftlichen Veränderungen, die Politik unserer Zeit und die (fehlende) Auseinandersetzung damit in der deutschen Gegenwartsliteratur. Er untersucht u.a. Christian Kracht, Richard David Precht, Charlotte Roche und Juli Zeh mit ideologiekritischer Verve, analysiert die Social-Beat-Bewegung, Poetry Slams und die Anfänge des deutschen Punk im Ratinger Hof in Düsseldorf. Außerdem geht es um die Schlaflosigkeit unserer heutigen Gesellschaft, die sich in der Gegenwartsliteratur kaum niederschlägt, da Erwerbsarbeit hier keine Rolle zu spielen scheint. Demgegenüber entwickelt Stahl eine Programmatik zeitgenössischen literarischen Engagements, einer Literatur, die sich den gesellschaftlichen Aporien stellt.