Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,3, Universität Stuttgart, Veranstaltung: Wahrnehmungstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Molyneux-Problem befasst sich mit der Entstehung der menschlichen Erkenntnis und stellt zudem eine wichtige, philosophische Frage im Bereich der Wahrnehmungstheorie. Kurz angerissen, handelt es sich beim Molyneux-Problem um einen von Geburt an Blinden, der die Fähigkeit erhält, sehen zu können. Dabei stellt sich die Frage, ob er zwischen zwei visuell gebotenen Stimuli (Kugel und Würfel) nur mithilfe seines neuen Sehsinns unterscheiden kann, wenn man davon ausgeht, dass er als Blinder beide Stimuli bereits durch Tasten unterscheiden konnte.Historisch wurde das Molyneux-Problem erstmals 1688 durch einen Brief von William Molyneux an John Locke angestoßen und sorgte bei Kognitionspsychologen und Wahrnehmungstheoretikern beziehungsweise Philosophen für mehr als drei Jahrhunderte für Diskussionsstoff und Forschungsdrang. Angestoßen durch die These, dass die Molyneux-Frage beantwortet werden kann, soll am Ende der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, welche Antwort das empirische Material auf die Molyneux-Frage gibt, aber auch, welche weiteren Fragen daraus entstehen könnten. Die Antwort auf die Molyneux-Frage soll Nein lauten und damit der gängigen Meinung der Empiristen entsprechen. Als möglicher Grund für die negative Antwort auf das Molyneux-Problem soll Lockes Argument dienen, das ausführt, dass die Beziehung der verschiedenen Sinne zueinander durch Erfahrung erlernt werden muss, da es keine natürliche Beziehung der verschiedenen Sinne zueinander gibt. Die vorliegende Arbeit schließt somit direkt an die bereits im Forschungsgebiet erschlossenen empirischen Studien an, indem sie vergleichend das darin gesammelte Material hingehend auf das Molyneux-Problem diskutiert.
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