Gegenwärtig ist der Raum, Material, Thema, Inhalt und Bezugspunkt künstlerischer Praktiken. Raum wird dabei nicht als ¿neutraler Raum¿ begriffen, in dem eine Skulptur platziert wird. Vielmehr wird mit Michel Foucault der Raum als ein soziales Geflecht aus Orten verstanden. Foucault unterscheidet vor allem zwei Typen von Orten: Utopien und Heterotopien. Utopien sind ¿unwirkliche Orte¿; Heterotopien sind ¿wirkliche Orte, realisierte Utopien¿, die sich in kritisch reflexiver Weise auf ¿normale Orte¿ unserer Kultur beziehen. Zur Erforschung von Orten arbeiten Kontext-Künstlerinnen und Künstler mit der ortsbezogenen Strategie des Displacement, die Robert Smithson Ende der 60er Jahre in die Kunst eingeführt hat. Displacement meint im engeren Sinne die Verschiebung, Verlagerung und Verrückung von etwas von einem Ort hin zu einem anderen Ort. Mittels Displacement werden Relationen zwischen Orten hergestellt und in allegorischer Weise so genannte ¿heterotope Orte¿ konstruiert. Heterotope Orte provozieren ein ästhetisches Handeln des Hinzufügens auf Seiten der Rezipienten. Displacement ist eine Strategie von Kontext-Kunst mit implizit kunstpädagogischem Impetus. Displacement beschreibt eine komplexe künstlerische Erkenntnispraxis, die die Grenze von Kunst und Kunstpädagogik in eine Schnittstelle KunstPädagogik transformiert. Eine KunstPädagogik des Displacement umfasst eine künstlerische Forschungspraxis zur Erkundung von Heterotopien und zur Konstruktion heterotoper Orte. In ¿Displacement als kunstpädagogische Strategie¿ wird in Auseinandersetzung mit Robert Smithson, Kontext-Kunst, Michel Foucault und aktuellen Ansätzen von Kunstpädagogik ein Entwurf vorgelegt, KunstPädagogik als eine heterotopie- und kontextbezogene ästhetische Diskurspraxis des Lehrens und Lernens zu verstehen.
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