Im Jahr 1987 erschienen Linde Rottas erste Erzählungen in dem Band: "Reserviert für zwei". Sie fielen durch die kapriziöse, geistreiche Darstellung der herrschenden Geschlechterambivalenz auf. Wie Linde Rotta das Thema Mann und Frau anging, das war eigenwillig, leicht und tiefgründig zugleich. Ihre Beziehung zu Wien und ihre Liebe zu Italien schlugen sich in Hörspielen, Features und Geschichten nieder: in "Wieder einmal Wien", einer Charakterisierung zwischen Bosheit und Charme, oder in "Treue auf Italienisch".Dies ist der erste von zwei Bänden der gesammelten Erzählungen von Linde Rotta.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Unerschöpflich scheinen Rezensent Andreas Rossmann die Erzählungen der 1937 geborenen Österreicherin Linda Rotta. Rossmann findet in diesem Band Gesellschaftsszenen, Milieuskizzen und Illustriertenstories, es gibt Amouren und Affären, Gemeinheit, Verwirrung und Enttäuschung. Rotta begegne den Menschen mit offenem Blick, freut sich Rossmann, und erkunde ihre Gefühle wie Gedanken mit unbestechlicher Präzision. Auch wenn der Rezensent einschränkt, dass manche Erzählungen konstruiert und aufgesetzt wirkten, stößt er doch immer wieder auch auf eine "existenzielle Dringlichkeit".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Linde Rottas Stil und Markenzeichen ist die genaue Einfachheit. Sie will schreibend erkennen, glaube ich, und den Leser miterkennen lassen, was sie gefühlt und erfahren hat. Wenn ich ein Motto für sie finden müsste, würde ich einen Satz aus dem 'Faust' variieren: 'Wer immer schreibend sich bemüht, den werden wir erlösen.'" Ellen Pomikalko