Goethe und Hafis – Ein West-östlicher Diwan Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe war eine der bedeutendsten Figuren für die deutsche Lyrik. Obwohl sein Lebenswerk heute in aller Form gewürdigt wird, spielte eine Gedichtsammlung im öffentlichen Diskurs bisher eine wenig bedeutende Rolle. Dabei baute der Weimarer Dichter eine Brücke zwischen zwei Welten, als er den West-Östlichen Diwan niederschrieb. Die 1819 veröffentlichte Gedichtsammlung ist inspiriert von Hafis, dem großen persischen Dichter. Hafis orientalische Dichtung strebt danach, die persische, christliche und islamische Tradition zu einem höheren Ganzen zu verschmelzen. Goethes West-östlicher Diwan widmet sich einem bereichernden Austausch zwischen Ost und West. In dem Goethe Hafis durch seine Verse huldigte, sich mit ihm maß und verbündete, öffnete er das Tor zum Orient. Diese fruchtbare Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur kann als Vorbild für interkulturelle Beziehungen in der heutigen Welt gelten. Mohamed Badawi, Frank Lettenewitsch und Anne Simmering widmen sich dem gesellschaftlichen Wert der Gedichtsammlung mit der Veranstaltungsreihe „200 Jahre Diwan“, in dessen Rahmen dieses Begleitbuch erscheint. Mit dem Ziel Bewusstsein für die gemeinsamen Schätze von Westlicher und Östlicher Welt zu schaffen, lädt dieses Buch zu einem Tauchgang in die Seelen zweier Dichter ein.