Verena Brandt, Nadine Schmid

Dividendenbuffet

Bildband

• Gebundenes Buch

Produktbeschreibung

Die Aktie ist die Eintrittskarte in einen Mikrokosmos, in dem Macht und Geld auf Hoffnungen und Sehnsüchte aus dem "kleinen Leben" treffen. Abstaubermentalitäten
auf und vor der Bühne, aber auch Tradition, Herzblut und fanverrückte Hingabe.
Aktionärshauptversammlungen sind allen zugänglich und doch so vielen unbekannt. Über ein Jahr lang haben Nadine Schmid und Verena Brandt an den Hauptversammlungen kleiner und großer deutscher Aktienunternehmen teilgenommen und sich unter die Besucher gemischt.

Produktdetails

• Verlag: Mitteldeutscher Verlag
• Seitenzahl: 192
• Erscheinungstermin: 15. Januar 2016
• Deutsch
• Abmessung: 247mm x 198mm x 20mm
• Gewicht: 784g
• ISBN-13: 9783954626373
• ISBN-10: 3954626373
• Artikelnr.: 44253186

Autorenporträt

VERENA BRANDT fotografiert für namhafte Magazine und verwirklicht freie Projekte, in denen sie sich gesellschaftlichen Themen mit den Mitteln der dokumentarischen Fotografie nähert. Ihre Fotoessays wurden international ausgestellt und ausgezeichnet. NADINE SCHMID studierte Journalistik und Politologie, Sozialwissenschaften und Psychologie. Sie hat beim WDR volontiert, im Bereich Migration und Integration geforscht und arbeitet heute als freie Autorin und für das »Künstlerische Wort« im Radio.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2016

Bilder aus dem Leben der Kleinaktionäre

Was haben Beate Uhse, Lufthansa, Deutsche Bank, Post, Volkswagen und Zapf Creation gemeinsam? Sie sind Aktiengesellschaften und müssen jedes Jahr wieder in einer Aktionärsversammlung Rechenschaft ablegen, wie es denn so läuft mit den Geschäften. Das ist dann gleichzeitig der Tag, an dem die Stunde der Kleinaktionäre schlägt. Denn wenn sie schon sonst nichts zu melden haben, winkt wenigstens jetzt ein Auftritt; und nicht wenige nehmen das mit gutem Recht sehr ernst.

Man kennt die Bilder aus dem Wirtschaftsteil der Zeitungen, die immer ein bisschen nach Sitzung des Zentralkomitees verblichener Staaten des Ostens aussehen. Eine Dokumentarfotografin und eine Radiojournalistin haben sich die Frage gestellt: Wie schaffen das die Menschen nur - das immer gleich fade Essen, die öden Reden, dieselben Gesichter? Warum kommen sie immer wieder? Ein Jahr lang haben sie Antworten gesucht bei bekannten und weniger bekannten Aktiengesellschaften. Ihre Erlebnisse in Wort und Bild dokumentiert nun ein ungewöhnlicher Band über das sogenannte "Dividendenbuffet". Dass es in dieser Welt kaum Frauen gibt, ist ein erster, nicht wirklich überraschender Befund, eine zweiter, dass es in den Unternehmen oft ganz anders aussieht - bei dem Generika-Hersteller Stada machen Frauen sechzig Prozent der Belegschaft aus, im Vorstand sitzt keine einzige. Den Autorinnen geht es aber nicht primär um Konzernbilanzen, sondern um eine Sozialreportage mit einem Schuss Klassenkampf, im Zweifel für die Entrechteten im Parkett. Deren spezielle Tristesse bringen die Porträts auf den Punkt. Da ist etwa Herr Kromer, der seit mehr als dreißig Jahren zur Deutschen Bank kommt, 1998 hat er nach eigener Aussage vor der Vereinigung von Daimler und Chrylser gewarnt, in seiner bislang wichtigsten Rede. Herr Kromer sagt, er spreche nicht aus egoistischen Gründen, sondern sage nur, was er wichtig finde. Am Ende erlebt er jedes Jahr in der Frankfurter Festhalle jenen Teil der Veranstaltung, der dem Buch den Titel gab - den Ansturm auf das Buffet, auf 8500 Paar Frankfurter Würstchen mit Kartoffelsalat und 5500 Portionen Rigatoni. Kleinaktionäre aller Länder, vereinigt euch! (hhm).

Verena Brandt und Nadine Schmid: "Dividendenbuffet". Mitteldeutscher Verlag, Halle 2016. 192 S., zahlr. Abb., geb., 39,95 [Euro].

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