Otto Dix gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des sozialkritischen Verismus im Deutschland der 1920er Jahre. Aus dem eigenen Erleben der Großstadt und des Krieges entwickelt Otto Dix seine wichtigsten Bildthemen. Ungeschönt, doch ohne zu demaskieren oder anzuprangern, schildert er Glanz und Elend der "Goldenen Zwanziger Jahre": die Randfiguren der Gesellschaft, die verleugneten Bettler, das Kanonenfutter beiderseits der Schützengräben, die Krüppel, die Huren und auch die Profiteure des Elends. Diesen Blick auf seine Umwelt überträgt Dix unverfälscht ins Aquarell: In seinen Großstadtbildern, den Porträts der Boheme und der Halbwelt etwa, lässt er das Zeitklima unmittelbar sprechen. Dabei ist das Aquarell zugleich persönlichstes Medium im Schaffen von Otto Dix. In den Bildnissen seiner Frau Martha und seiner Kinder Hana, Nelly und Ursus rückt er ab von seiner distanzierten Detailschärfe; die subtilsten Möglichkeiten der Aquarelltechnik ausschöpfend, sind die oft auch atmosphärisch en Blätter beredte Zeugnisse einer intensiven emotionalen Vertrautheit zwischen dem Maler und seinen Modellen.
Mit Akzent auf dem Aquarellwerk der zwanziger Jahre wird in diesem Band die Bedeutung der Aquarelle im Oeuvre von Otto Dix erörtert und eindrucksvoll vor Augen geführt.
Mit Akzent auf dem Aquarellwerk der zwanziger Jahre wird in diesem Band die Bedeutung der Aquarelle im Oeuvre von Otto Dix erörtert und eindrucksvoll vor Augen geführt.