Die große Fortsetzung von "Shining"
Auf Amerikas Highways ist eine mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenerien eines seiner berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann er sie retten?
Nur mühevoll kann Dan Torrance die Schrecken verarbeiten, die er als kleines Kind im Hotel Overlook erlitten hat. Obendrein hat er die Suchtkrankheit seines besessenen Vaters geerbt und nimmt daher fleißig an Treffen der Anonymen Alkoholiker teil. Seine paranormalen Fähigkeiten - das Shining - setzt er nun in seinem Beruf ein: In einem Hospiz spendet er Sterbenden in ihren letzten Stunden Trost. Man nennt ihn liebevoll Doctor Sleep. Währenddessen ist in ganz Amerika eine Sekte auf der Suche nach ihrem Lebenselixier unterwegs. Ihre Mitglieder sehen so unscheinbar aus wie der landläufige Tourist - Ruheständler in Polyesterkleidung, die in ihr Wohnmobil vernarrt sind. Aber sie sind nahezu unsterblich, wenn sie sich vom letzten Lebenshauch jener Menschen ernähren, die das Shining besitzen. Das Mädchen Abra Stone besitzt es im Übermaß und gerät ins Visier der mörderischen Sekte. Um sie zu retten, weckt Dan die tief in ihm schlummernden Dämonen und ruft sie in einen alles entscheidenden Kampf.
Auf Amerikas Highways ist eine mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenerien eines seiner berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann er sie retten?
Nur mühevoll kann Dan Torrance die Schrecken verarbeiten, die er als kleines Kind im Hotel Overlook erlitten hat. Obendrein hat er die Suchtkrankheit seines besessenen Vaters geerbt und nimmt daher fleißig an Treffen der Anonymen Alkoholiker teil. Seine paranormalen Fähigkeiten - das Shining - setzt er nun in seinem Beruf ein: In einem Hospiz spendet er Sterbenden in ihren letzten Stunden Trost. Man nennt ihn liebevoll Doctor Sleep. Währenddessen ist in ganz Amerika eine Sekte auf der Suche nach ihrem Lebenselixier unterwegs. Ihre Mitglieder sehen so unscheinbar aus wie der landläufige Tourist - Ruheständler in Polyesterkleidung, die in ihr Wohnmobil vernarrt sind. Aber sie sind nahezu unsterblich, wenn sie sich vom letzten Lebenshauch jener Menschen ernähren, die das Shining besitzen. Das Mädchen Abra Stone besitzt es im Übermaß und gerät ins Visier der mörderischen Sekte. Um sie zu retten, weckt Dan die tief in ihm schlummernden Dämonen und ruft sie in einen alles entscheidenden Kampf.
Doctor Sleep (deutsche Ausgabe), Stephen King
Stephen King kehrt mit Doctor Sleep zurück zu den Figuren seines wohl bekanntesten Buches „Shining“ und setzt die Geschichte gekonnt fort.
Danny, der Junge, der in „Shining“ die Querelen seines Vaters erdulden musste ist nun erwachsen geworden. Seine besondere Fähigkeit – das Shining – setzt er nur beruflich ein, wo er alten Menschen ihre letzten Stunden erträglicher macht. Sie haben ihm den Spitznamen Doctor Sleep gegeben. Doch das Böse naht. Eine gefährliche Sekte ist in ganz Amerika unterwegs auf der Suche nach Menschen, die das Shining besitzen. Sie haben es auf die zwölfjährige Abra abgesehen und Doctor Sleep versucht das Unheil abzuwenden…
Stephen King, Jahrgang 1947, ist einer der bekanntesten Autoren Amerikas. Er begann bereits als Kind mit dem Schreiben von Horrorgeschichten. Stephen Kings Erfolg bricht alle Rekorde: 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen wurden insgesamt verkauft. Außerdem bekam er im November 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk.
Das Besondere an Stephen King, was ihn zu einem derart großen Schriftsteller hat werden lassen, ist seine Erzählkunst und seine Art des Umgangs mit dem Thema Horror. King lässt sich von seinen Charakteren treiben und holt den Horror in eine ganz gewöhnliche amerikanische Kleinstadt. Angst und Schrecken finden bei Stephen King mitten im Alltag der Menschen statt. Seine Figuren spiegeln den Alltag vieler Amerikaner wider, so dass sich die Leser damit bestens identifizieren können.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.2013Die Rückkehr
Stephen King schreibt "Shining" weiter: Dreißig Jahre sind vergangen, seit das Böse im Hotel "Overlook" tobte. Jetzt ist es wieder da. Und auch der Held, der es besiegte
Er schaut unter dem Bett nach. Daniel Torrance, der fünfjährige Held aus "Shining", der Junge mit der Gabe, hinter und zwischen und durch die Dinge des Lebens hindurch in ihre Abgründe, Ängste und Psychosen zu schauen, schaut selbst noch unter dem Bett nach, was da lauert.
Aber dort stehen nur seine Stiefel. Und die sind geliehen. Der Sturm rüttelt an den Fenstern seines Pensionszimmers in Frazier, einer kleinen Stadt in New Hampshire, wo Dan gelandet ist, um in einem Hospiz zu arbeiten. Und um vielleicht ein neues Leben zu beginnen, sein altes ist ziemlich kaputt. Der Traum toter Seelen aber, aus dem Dan erwacht, prophezeit ihm, dass das nicht so leicht gehen wird. Da wartet noch eine Mission auf ihn. Er muss auch ein anderes Leben retten, nicht nur seins.
Inzwischen ist Dan erwachsen geworden. Er hat sich fast um die Gabe getrunken, "Shining" genannt, die ihm schon einmal das Leben gerettet hat und seiner Mutter auch, damals, als sie im Hotel "Overlook" in den Rocky Mountains eingeschneit waren und Dans besessener Vater die beiden umbringen wollte. Seit der letzten Nacht im "Overlook", seit dreißig Jahren, ist Jack Torrance tot, sein Sohn säuft sich in die gleiche Richtung, ein Drifter von Job zu Job, Stadt zu Stadt und Drink zu Drink, der unter sein Bett schaut, was da lauert.
Stephen Kings Roman "Shining" ist 1977 erschienen. Drei Jahre später kam Stanley Kubricks psychotische Verfilmung ins Kino, die King nicht mag, "ein Cadillac ohne Motor", hat er sie genannt, glänzend, aber kalt. (Man muss auf keinen Fall seiner Meinung sein.) Weitere dreiunddreißig Jahre später erscheint jetzt die Fortsetzung der Geschichte: "Doctor Sleep". Und erst mal kann man als Leser sein Glück gar nicht fassen, dass Stephen King wirklich seine Figuren zu neuem Leben erweckt hat: Dan Torrance. Und Dick Hallorann, den Koch aus dem Hotel "Overlook", der auch das Shining hat. Und Tony, Dans Sherpa, der immer dann erscheint, wenn Dan etwas entscheiden muss.
Die Toten hat King übrigens auch zum Leben erweckt. Oder wie man es nennt, wenn sie wiederkommen, und sie kommen immer wieder: Mrs. Massey zum Beispiel, die mehr als nur grün angelaufen ist. Und deswegen müssen Stephen Kings Leser immer mal wieder beim Lesen absetzen, um nachzuschauen, ob alle Türen abgeschlossen sind. Und der dunkle Schacht unter dem Bett nur ein dunkler Schacht bleibt.
Das ist es, was die Kunst des amerikanischen Schriftstellers Stephen King so menschlich macht, so weise: dass er seine Figuren, die Tapferen, Aufständischen, Rebellen gegen das Böse, nicht immunisiert gegen Angst. Dass er sie nicht erhaben erklärt über Affekte, sondern immer wieder mit einem Satz in Kinder verwandelt, die sich nicht in den Keller trauen. Die sich vor dem Schrank in ihrem Zimmer fürchten, weil darin nachts etwas steckt, das sich tagsüber nicht zeigt. Wenn jemand wie Daniel Torrance, der als Junge gesehen hat, was unter dem Bett lauert oder, schlimmer noch, hinter der Tür zum Zimmer 217 des Hotels "Overlook", wenn selbst der immer noch unters Bett schaut, dann beweist das ja nur, dass Angst selbst für den irrational ist, der weiß, wie berechtigt sie ist.
Und gleichzeitig ist die kleine Szene, in der Dan unter sein Bett schaut, natürlich die schlimmste im ganzen Buch. Und es dauert da noch 600 Seiten, bis das Böse endlich besiegt ist - wie es noch in jedem der ungefähr 600 Bücher besiegt worden ist, die Stephen King bislang geschrieben hat.
Er sei wie seine Leser, hat King einmal selbst gesagt. Und seinen Figuren ergeht es offenbar auch nicht anders als seinen Lesern und ihm selbst. Stephen King, inzwischen sechsundsechzig Jahre alt, hat letztlich immer autobiographisch geschrieben: "Shining" ist die Geschichte eines trinkenden Schriftstellers, wie Stephen King einer war, die Fortsetzung erzählt jetzt die Geschichte eines Mannes, der mit dem Trinken aufhörte, so wie Stephen King es tat. Das ist nämlich die erste Lebensrettungsmission, auf die Dan geht: trocken zu werden. Und zwar mit Hilfe der Anonymen Alkoholiker. Und selbst wenn King deren Mantra ("Wie hast du es geschafft?" - "Schritt für Schritt!") oft ironisiert in seinem neuen Buch, ist es ihm offenbar sehr ernst damit, dass die AA, auf ihre Art, auch Austreiber hochprozentig böser Geister sind.
Bei der zweiten Lebensrettungsmission geht es um Abra. Ein Mädchen, das auch die Gabe des Shining besitzt, nur viel stärker als Dan. Viel, viel stärker. Kaum kann sie laufen, da spielt Abra schon auf dem Klavier ihrer Eltern, ohne eine einzige Taste zu berühren. Etwas später lässt sie Löffel von der Decke baumeln. Und noch etwas später, und damit beginnt das Verhängnis, spürt sie, ahnt sie, sieht sie, wie mehr als tausend Meilen entfernt in Iowa ein anderer Junge gefoltert, getötet und ausgeweidet wird von einer Bande umherschweifender Untoter, die sich ernährt vom sogenannten Steam: Das ist der heilige Geist, könnte man sagen, die Essenz all jener, die das Shining besitzen.
Die Bande, sie nennt sich der "wahre Knoten", hat es auf Kinder abgesehen: Nur deren Steam erhält sie am Leben, wenn es denn ein Leben ist. Der Knoten, angeführt von der wunderschönen, fürchterlichen Rose, ist dank des Steam sehr alt geworden, ohne zu altern. Mittlerweile ziehen sie nicht mehr mit Pferdekutschen durch Amerika, sondern im Wohnwagen, als Club freundlicher, pensionierter Aussteiger, die am 11. September 2001 auf der westlichen Seite des Hudson stehen und gierig den Rauch der brennenden Twin Towers einatmen.
Aber als sie Bradley Trevor töten, den Jungen aus Iowa, atmen sie auch dessen Masern ein, und die killen jetzt nach und nach die Mitglieder des Knoten, es sei denn, sie finden Abra rechtzeitig. Und atmen das ein, was sie so besonders macht. Ein Wettlauf beginnt, der typische Stephen-King-Endkampf zwischen dem Bösen in seinen neuesten, fiesesten Erscheinungen (wenn sie tötet, dann wächst der schönen Rose dort, wo eben noch der Kiefer war, ein einziger, riesiger Reißzahn) und einer zusammengewürfelten Gruppe disparater amerikanischer Bürger: überbegabte Kinder, geläuterte Alte, Ehepaare, die utopische Gesellschaft aufrichtiger Menschen, und die last line of defense.
Abra hat nämlich Kontakt zu Dan aufgenommen. Der erkennt früh die Zeichen, sieht wieder dieses Wort geschrieben, wie damals mit fünf, rückwärts, DROM. Abra und Dan tun sich zusammen, sind eh verbunden auf eine Weise, die über die gemeinsame Gabe hinausgeht. Und sie stellen sich dem wahren Knoten in den Weg. Und dieser Weg führt zurück in die Berge, dorthin, wo es für Dan begann, denn das Quartier von Rose und ihrer Bande steht auf den Trümmern des Hotels "Overlook".
Erinnerungen, sagt Dick Hallorann irgendwann mal zu seinem Freund Dan, "das sind die wahren Geister". Die Hölle, so könnte man das übersetzen, sind nicht andere Menschen, sondern das, was wir ihnen angetan haben. Dan verfolgen die Erinnerungen an Dinge, die er unterlassen hat, und sie sind schlimmer als die grünlich verwesende Mrs. Massey und der Reißzahn von Rose und der eigene Vater, der ihn und seine Mutter töten will. Es ist ein ziemlich diesseitiger Horror, den man besser noch im Diesseits bewältigt und klärt, sonst holt er einen immer wieder ein. Lässt einen nicht los. Wirft einen langen Schatten, der länger wird und länger.
Stephen King hat dem Hotel, in dessen Trümmern der erste Teil von "Shining" endete und zu dessen Trümmern der zweite jetzt zurückkehrt, einen Namen gegeben, der wie ein Signal für autobiographisches Schreiben ist. Alle Leser von "Montauk" kennen es, mit großen Buchstaben hat Max Frisch es in sein Buch geschrieben: OVERLOOK. Von dort oben, in den Dünen von Long Island, hat Frisch auf seine Abgründe, Ängste und Psychosen zurückgeschaut. Auf die Frauen, die Freunde, die Fehler und das Glück eines Lebens mit einer besonderen Gabe. Keine Ahnung, ob Stephen King "Montauk" kannte, als er "Shining" schrieb, es erschien zwei Jahre vor seinem eigenen Buch. Aber er musste es gar nicht: Das ist das Shining der Literatur.
TOBIAS RÜTHER
Stephen King: "Doctor Sleep". Übersetzt von Bernhard Kleinschmidt. Heyne, 704 Seiten, 22,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Stephen King schreibt "Shining" weiter: Dreißig Jahre sind vergangen, seit das Böse im Hotel "Overlook" tobte. Jetzt ist es wieder da. Und auch der Held, der es besiegte
Er schaut unter dem Bett nach. Daniel Torrance, der fünfjährige Held aus "Shining", der Junge mit der Gabe, hinter und zwischen und durch die Dinge des Lebens hindurch in ihre Abgründe, Ängste und Psychosen zu schauen, schaut selbst noch unter dem Bett nach, was da lauert.
Aber dort stehen nur seine Stiefel. Und die sind geliehen. Der Sturm rüttelt an den Fenstern seines Pensionszimmers in Frazier, einer kleinen Stadt in New Hampshire, wo Dan gelandet ist, um in einem Hospiz zu arbeiten. Und um vielleicht ein neues Leben zu beginnen, sein altes ist ziemlich kaputt. Der Traum toter Seelen aber, aus dem Dan erwacht, prophezeit ihm, dass das nicht so leicht gehen wird. Da wartet noch eine Mission auf ihn. Er muss auch ein anderes Leben retten, nicht nur seins.
Inzwischen ist Dan erwachsen geworden. Er hat sich fast um die Gabe getrunken, "Shining" genannt, die ihm schon einmal das Leben gerettet hat und seiner Mutter auch, damals, als sie im Hotel "Overlook" in den Rocky Mountains eingeschneit waren und Dans besessener Vater die beiden umbringen wollte. Seit der letzten Nacht im "Overlook", seit dreißig Jahren, ist Jack Torrance tot, sein Sohn säuft sich in die gleiche Richtung, ein Drifter von Job zu Job, Stadt zu Stadt und Drink zu Drink, der unter sein Bett schaut, was da lauert.
Stephen Kings Roman "Shining" ist 1977 erschienen. Drei Jahre später kam Stanley Kubricks psychotische Verfilmung ins Kino, die King nicht mag, "ein Cadillac ohne Motor", hat er sie genannt, glänzend, aber kalt. (Man muss auf keinen Fall seiner Meinung sein.) Weitere dreiunddreißig Jahre später erscheint jetzt die Fortsetzung der Geschichte: "Doctor Sleep". Und erst mal kann man als Leser sein Glück gar nicht fassen, dass Stephen King wirklich seine Figuren zu neuem Leben erweckt hat: Dan Torrance. Und Dick Hallorann, den Koch aus dem Hotel "Overlook", der auch das Shining hat. Und Tony, Dans Sherpa, der immer dann erscheint, wenn Dan etwas entscheiden muss.
Die Toten hat King übrigens auch zum Leben erweckt. Oder wie man es nennt, wenn sie wiederkommen, und sie kommen immer wieder: Mrs. Massey zum Beispiel, die mehr als nur grün angelaufen ist. Und deswegen müssen Stephen Kings Leser immer mal wieder beim Lesen absetzen, um nachzuschauen, ob alle Türen abgeschlossen sind. Und der dunkle Schacht unter dem Bett nur ein dunkler Schacht bleibt.
Das ist es, was die Kunst des amerikanischen Schriftstellers Stephen King so menschlich macht, so weise: dass er seine Figuren, die Tapferen, Aufständischen, Rebellen gegen das Böse, nicht immunisiert gegen Angst. Dass er sie nicht erhaben erklärt über Affekte, sondern immer wieder mit einem Satz in Kinder verwandelt, die sich nicht in den Keller trauen. Die sich vor dem Schrank in ihrem Zimmer fürchten, weil darin nachts etwas steckt, das sich tagsüber nicht zeigt. Wenn jemand wie Daniel Torrance, der als Junge gesehen hat, was unter dem Bett lauert oder, schlimmer noch, hinter der Tür zum Zimmer 217 des Hotels "Overlook", wenn selbst der immer noch unters Bett schaut, dann beweist das ja nur, dass Angst selbst für den irrational ist, der weiß, wie berechtigt sie ist.
Und gleichzeitig ist die kleine Szene, in der Dan unter sein Bett schaut, natürlich die schlimmste im ganzen Buch. Und es dauert da noch 600 Seiten, bis das Böse endlich besiegt ist - wie es noch in jedem der ungefähr 600 Bücher besiegt worden ist, die Stephen King bislang geschrieben hat.
Er sei wie seine Leser, hat King einmal selbst gesagt. Und seinen Figuren ergeht es offenbar auch nicht anders als seinen Lesern und ihm selbst. Stephen King, inzwischen sechsundsechzig Jahre alt, hat letztlich immer autobiographisch geschrieben: "Shining" ist die Geschichte eines trinkenden Schriftstellers, wie Stephen King einer war, die Fortsetzung erzählt jetzt die Geschichte eines Mannes, der mit dem Trinken aufhörte, so wie Stephen King es tat. Das ist nämlich die erste Lebensrettungsmission, auf die Dan geht: trocken zu werden. Und zwar mit Hilfe der Anonymen Alkoholiker. Und selbst wenn King deren Mantra ("Wie hast du es geschafft?" - "Schritt für Schritt!") oft ironisiert in seinem neuen Buch, ist es ihm offenbar sehr ernst damit, dass die AA, auf ihre Art, auch Austreiber hochprozentig böser Geister sind.
Bei der zweiten Lebensrettungsmission geht es um Abra. Ein Mädchen, das auch die Gabe des Shining besitzt, nur viel stärker als Dan. Viel, viel stärker. Kaum kann sie laufen, da spielt Abra schon auf dem Klavier ihrer Eltern, ohne eine einzige Taste zu berühren. Etwas später lässt sie Löffel von der Decke baumeln. Und noch etwas später, und damit beginnt das Verhängnis, spürt sie, ahnt sie, sieht sie, wie mehr als tausend Meilen entfernt in Iowa ein anderer Junge gefoltert, getötet und ausgeweidet wird von einer Bande umherschweifender Untoter, die sich ernährt vom sogenannten Steam: Das ist der heilige Geist, könnte man sagen, die Essenz all jener, die das Shining besitzen.
Die Bande, sie nennt sich der "wahre Knoten", hat es auf Kinder abgesehen: Nur deren Steam erhält sie am Leben, wenn es denn ein Leben ist. Der Knoten, angeführt von der wunderschönen, fürchterlichen Rose, ist dank des Steam sehr alt geworden, ohne zu altern. Mittlerweile ziehen sie nicht mehr mit Pferdekutschen durch Amerika, sondern im Wohnwagen, als Club freundlicher, pensionierter Aussteiger, die am 11. September 2001 auf der westlichen Seite des Hudson stehen und gierig den Rauch der brennenden Twin Towers einatmen.
Aber als sie Bradley Trevor töten, den Jungen aus Iowa, atmen sie auch dessen Masern ein, und die killen jetzt nach und nach die Mitglieder des Knoten, es sei denn, sie finden Abra rechtzeitig. Und atmen das ein, was sie so besonders macht. Ein Wettlauf beginnt, der typische Stephen-King-Endkampf zwischen dem Bösen in seinen neuesten, fiesesten Erscheinungen (wenn sie tötet, dann wächst der schönen Rose dort, wo eben noch der Kiefer war, ein einziger, riesiger Reißzahn) und einer zusammengewürfelten Gruppe disparater amerikanischer Bürger: überbegabte Kinder, geläuterte Alte, Ehepaare, die utopische Gesellschaft aufrichtiger Menschen, und die last line of defense.
Abra hat nämlich Kontakt zu Dan aufgenommen. Der erkennt früh die Zeichen, sieht wieder dieses Wort geschrieben, wie damals mit fünf, rückwärts, DROM. Abra und Dan tun sich zusammen, sind eh verbunden auf eine Weise, die über die gemeinsame Gabe hinausgeht. Und sie stellen sich dem wahren Knoten in den Weg. Und dieser Weg führt zurück in die Berge, dorthin, wo es für Dan begann, denn das Quartier von Rose und ihrer Bande steht auf den Trümmern des Hotels "Overlook".
Erinnerungen, sagt Dick Hallorann irgendwann mal zu seinem Freund Dan, "das sind die wahren Geister". Die Hölle, so könnte man das übersetzen, sind nicht andere Menschen, sondern das, was wir ihnen angetan haben. Dan verfolgen die Erinnerungen an Dinge, die er unterlassen hat, und sie sind schlimmer als die grünlich verwesende Mrs. Massey und der Reißzahn von Rose und der eigene Vater, der ihn und seine Mutter töten will. Es ist ein ziemlich diesseitiger Horror, den man besser noch im Diesseits bewältigt und klärt, sonst holt er einen immer wieder ein. Lässt einen nicht los. Wirft einen langen Schatten, der länger wird und länger.
Stephen King hat dem Hotel, in dessen Trümmern der erste Teil von "Shining" endete und zu dessen Trümmern der zweite jetzt zurückkehrt, einen Namen gegeben, der wie ein Signal für autobiographisches Schreiben ist. Alle Leser von "Montauk" kennen es, mit großen Buchstaben hat Max Frisch es in sein Buch geschrieben: OVERLOOK. Von dort oben, in den Dünen von Long Island, hat Frisch auf seine Abgründe, Ängste und Psychosen zurückgeschaut. Auf die Frauen, die Freunde, die Fehler und das Glück eines Lebens mit einer besonderen Gabe. Keine Ahnung, ob Stephen King "Montauk" kannte, als er "Shining" schrieb, es erschien zwei Jahre vor seinem eigenen Buch. Aber er musste es gar nicht: Das ist das Shining der Literatur.
TOBIAS RÜTHER
Stephen King: "Doctor Sleep". Übersetzt von Bernhard Kleinschmidt. Heyne, 704 Seiten, 22,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Stephen King mag mit seinem neuen Roman "Doctor Sleep" an die Begebenheiten aus "The Shining" anknüpfen, dessen Sonderstatus kann dieses Buch aber nicht antasten, dafür hat nicht zuletzt Stanley Kubricks Filmversion des Vorläufers gesorgt, meint Burkhard Müller. In der neuen Geschichte schickt King eine Gruppe Rentner in Wohnwagen über die amerikanischen Highways, berichtet der Rezensent. Die Mitglieder des 'Wahren Knotens' sind auf der Suche nach Kindern, die das Shining haben - um sie auszusaugen, verrät Müller. Irgendwie kriegt King es immer wieder hin, noch die ausgelutschtesten Themen - eigentlich will doch niemand noch ein Buch über Vampire lesen, glaubt der Rezensent - spannend aufzubereiten, staunt Müller. Durch und durch ein typischer King, fasst der Rezensent zusammen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.01.2014Schließfächer
des Unbewussten
In Stephen Kings „Doctor Sleep“
kehrt das „Shining“ zurück
Das Schöne an der Literatur ist, dass die Wirklichkeit nie ihr grauses Haupt zu er-heben braucht. Wenn edle Ritter um tö-richte, aber ansonsten recht ansehnliche Jungfrauen buhlen oder andere Helden mit dem Drachen kämpfen, um hinterher in deren Blut zu baden, das sie so gut wie unverwundbar macht, dann ist das hohe Kunst oder jedenfalls weit genug von der neurodermitischen oder ehezänkischen Realität entfernt, die den Leser sonst ge-fangen hält. Eskapismus kann das nur nennen, wer nie ein Buch gelesen hat.
Stephen King nährt sich nun schon mehr als vier Jahrzehnte von dem literarischen Sub-Genre der Horror-Literatur. Dass er dem Leser damit Angst macht oder der Wirklichkeit entreißt, gilt ihm als Kompliment. Abgesehen vielleicht von ein paar muslimischen oder katholischen Mystikern würde niemand im Ernst einer menstruierenden Schülerin parapsychologische Fähigkeiten zuschreiben. Bisher sind in der freien Wildbahn auch selten Autos beobachtet worden, die zum selbständigen Morden neigen. Doch ereignen sich, wie ein namhafter Phantast bemerkt hat, zwischen Himmel und Erde und erst recht in der Literatur manchmal Dinge, von denen sich unsre Schulweisheit nichts träumen ließe, und der Schriftsteller King phantasiert einfach mehr und besser, als sich das durchschnittliche Unbewusste so zusammenreimt.
King ist ein wahrer Meister des schlechten Traums: Wie Danny eines Morgens neben einer jungen, aber bereits recht verwahrlosten Frau aufwacht, nicht weiß, wie er an sie geraten ist, darüber nachgrübelt, wie er sein Geld losgeworden ist, bis ein kleines Kind mit überfüllter Windel hereinspaziert, das sich sogleich an dem übrig gebliebenen Kokain bedienen will, weil es wie Zucker aussieht – das ist die Art Wahrtraum, der bei den meisten nie wahr wird, sich aber wegen der realitätsnahen Absturzgeschwindigkeit umso gruseliger liest.
Jahre, Jahrzehnte nach dem Unheil, das sich im Hotel Overlook begab, wendet sich Stephen King noch einmal seinem mit dem „Shining“ begabten Danny zu. Er ist nicht mehr fünf wie im gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1977, aber er wird die Geister, die sein Vater rief, nie mehr ganz los, auch wenn er lernt, sie in Schließfächern im Gehirn wegzusperren. Fünfunddreißig Jahre nach seinem ersten Auftritt ist er ein ziemlich gewöhnlicher Alkoholiker, ein autodestruktiver Säufer wie sein Vater, nur ohne dessen schöpferischen Ehrgeiz. Nach dem Vater verliert er auch die Mutter, treibt ohne richtigen Beruf durchs Leben, bis er seine Berufung als titelspendender „Doktor Schlaf“ findet, eine Art agnostischer doctor angelicus , der Hospiz-Insassen beim Sterben begleitet und in das hinüberführt, was euphemistisch „Schlaf“ genannt wird.
Das reicht aber nicht, ohne den vertrauten Horror geht es doch nicht. King erfindet blutsaugerische Untote, die den „wahren Knoten“ bilden, in Wohnmobilen über Land ziehen, das sie nach Scientology-Art ohnehin schon halb aufgekauft haben, und sich von der Lebenskraft, hier als „steam“ (Dampf) bezeichnet, unschuldiger und möglichst junger Menschen nähren. Es entbrennt naturgemäß ein Kampf auf Leben um Tod mit ganz viel „Shining“ und Identitätsspiegelung, der irgendwann auch den geduldigsten Leser erschöpft. Aber es geht nicht um irgendwelche Existenzialismen, sondern um die Bilder, die King dabei zu beschwören versteht. Beiläufig und ge-wiss ohne Not fällt eine Bemerkung, die nur poetologisch zu verstehen ist. Eine emeritierte Englischprofessorin muss sich trotz ihrer akademischen Laufbahn eingestehen, dass auch in ihrem Kopf Aberglauben und Altweibergeschichten herum spuken, dass wie sie die meisten Künstler „ausgesprochen funktionstüchtige Schizo-phrene waren“.
Stephen King erzählt heute bereitwillig, dass er recht viel getrunken hat, als er „Shining“ schrieb und heute vorbildlich trocken ist. Geholfen haben ihm dabei die Anonymen Alkoholiker, deren abgeklärte Sprüche zur Lebensweisheit den neuen Roman als Werk eines gereiften Mann ausweisen. Das sind zwar eher lähmende Passagen, der Horror entstammt aber nicht einer gut trainierten Phantasie, sondern dem Alltag, eine andere Art von Untergrund. Auch wenn der Roman sich manchmal mit seiner pädagogischen Bemühtheit zu erdrosseln droht, bleibt doch immer der Schrecken des Alltags, der allergewöhnlichste Schrecken, wie in wüsten Träumen gar nicht mehr aus dem Elend herauszufinden.
„Doctor Sleep“ ist der Roman für die Therapiegesellschaft, die verständlicherweise nichts mehr fürchtet als den Tod. Den Weg dorthin erleichtert Dannys Sterbebegleitung, und dieser letzte Weg ist mit den Vorsätzen der Anonymen Alkoholiker gepflastert. Der Horror, den King für seine vertrauten Fans beschwört, wirkt gegen die Wirklichkeit des Sterbens fast zahnlos. Aber er hat wieder solide Arbeit geleistet, auch beim altersmilden King gruselt es einen nach alter Weise.
WILLI WINKLER
Stephen King: Doctor Sleep. Roman. Aus dem Englischen von Bernhard Kleinschmidt. Heyne Verlag, München 2013. 704 Seiten, 22,99 Euro, E-Book 18,99 Euro.
Als titelgebender Doktor Schlaf
ist aus dem begabten Danny
ein Sterbebegleiter geworden
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
des Unbewussten
In Stephen Kings „Doctor Sleep“
kehrt das „Shining“ zurück
Das Schöne an der Literatur ist, dass die Wirklichkeit nie ihr grauses Haupt zu er-heben braucht. Wenn edle Ritter um tö-richte, aber ansonsten recht ansehnliche Jungfrauen buhlen oder andere Helden mit dem Drachen kämpfen, um hinterher in deren Blut zu baden, das sie so gut wie unverwundbar macht, dann ist das hohe Kunst oder jedenfalls weit genug von der neurodermitischen oder ehezänkischen Realität entfernt, die den Leser sonst ge-fangen hält. Eskapismus kann das nur nennen, wer nie ein Buch gelesen hat.
Stephen King nährt sich nun schon mehr als vier Jahrzehnte von dem literarischen Sub-Genre der Horror-Literatur. Dass er dem Leser damit Angst macht oder der Wirklichkeit entreißt, gilt ihm als Kompliment. Abgesehen vielleicht von ein paar muslimischen oder katholischen Mystikern würde niemand im Ernst einer menstruierenden Schülerin parapsychologische Fähigkeiten zuschreiben. Bisher sind in der freien Wildbahn auch selten Autos beobachtet worden, die zum selbständigen Morden neigen. Doch ereignen sich, wie ein namhafter Phantast bemerkt hat, zwischen Himmel und Erde und erst recht in der Literatur manchmal Dinge, von denen sich unsre Schulweisheit nichts träumen ließe, und der Schriftsteller King phantasiert einfach mehr und besser, als sich das durchschnittliche Unbewusste so zusammenreimt.
King ist ein wahrer Meister des schlechten Traums: Wie Danny eines Morgens neben einer jungen, aber bereits recht verwahrlosten Frau aufwacht, nicht weiß, wie er an sie geraten ist, darüber nachgrübelt, wie er sein Geld losgeworden ist, bis ein kleines Kind mit überfüllter Windel hereinspaziert, das sich sogleich an dem übrig gebliebenen Kokain bedienen will, weil es wie Zucker aussieht – das ist die Art Wahrtraum, der bei den meisten nie wahr wird, sich aber wegen der realitätsnahen Absturzgeschwindigkeit umso gruseliger liest.
Jahre, Jahrzehnte nach dem Unheil, das sich im Hotel Overlook begab, wendet sich Stephen King noch einmal seinem mit dem „Shining“ begabten Danny zu. Er ist nicht mehr fünf wie im gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1977, aber er wird die Geister, die sein Vater rief, nie mehr ganz los, auch wenn er lernt, sie in Schließfächern im Gehirn wegzusperren. Fünfunddreißig Jahre nach seinem ersten Auftritt ist er ein ziemlich gewöhnlicher Alkoholiker, ein autodestruktiver Säufer wie sein Vater, nur ohne dessen schöpferischen Ehrgeiz. Nach dem Vater verliert er auch die Mutter, treibt ohne richtigen Beruf durchs Leben, bis er seine Berufung als titelspendender „Doktor Schlaf“ findet, eine Art agnostischer doctor angelicus , der Hospiz-Insassen beim Sterben begleitet und in das hinüberführt, was euphemistisch „Schlaf“ genannt wird.
Das reicht aber nicht, ohne den vertrauten Horror geht es doch nicht. King erfindet blutsaugerische Untote, die den „wahren Knoten“ bilden, in Wohnmobilen über Land ziehen, das sie nach Scientology-Art ohnehin schon halb aufgekauft haben, und sich von der Lebenskraft, hier als „steam“ (Dampf) bezeichnet, unschuldiger und möglichst junger Menschen nähren. Es entbrennt naturgemäß ein Kampf auf Leben um Tod mit ganz viel „Shining“ und Identitätsspiegelung, der irgendwann auch den geduldigsten Leser erschöpft. Aber es geht nicht um irgendwelche Existenzialismen, sondern um die Bilder, die King dabei zu beschwören versteht. Beiläufig und ge-wiss ohne Not fällt eine Bemerkung, die nur poetologisch zu verstehen ist. Eine emeritierte Englischprofessorin muss sich trotz ihrer akademischen Laufbahn eingestehen, dass auch in ihrem Kopf Aberglauben und Altweibergeschichten herum spuken, dass wie sie die meisten Künstler „ausgesprochen funktionstüchtige Schizo-phrene waren“.
Stephen King erzählt heute bereitwillig, dass er recht viel getrunken hat, als er „Shining“ schrieb und heute vorbildlich trocken ist. Geholfen haben ihm dabei die Anonymen Alkoholiker, deren abgeklärte Sprüche zur Lebensweisheit den neuen Roman als Werk eines gereiften Mann ausweisen. Das sind zwar eher lähmende Passagen, der Horror entstammt aber nicht einer gut trainierten Phantasie, sondern dem Alltag, eine andere Art von Untergrund. Auch wenn der Roman sich manchmal mit seiner pädagogischen Bemühtheit zu erdrosseln droht, bleibt doch immer der Schrecken des Alltags, der allergewöhnlichste Schrecken, wie in wüsten Träumen gar nicht mehr aus dem Elend herauszufinden.
„Doctor Sleep“ ist der Roman für die Therapiegesellschaft, die verständlicherweise nichts mehr fürchtet als den Tod. Den Weg dorthin erleichtert Dannys Sterbebegleitung, und dieser letzte Weg ist mit den Vorsätzen der Anonymen Alkoholiker gepflastert. Der Horror, den King für seine vertrauten Fans beschwört, wirkt gegen die Wirklichkeit des Sterbens fast zahnlos. Aber er hat wieder solide Arbeit geleistet, auch beim altersmilden King gruselt es einen nach alter Weise.
WILLI WINKLER
Stephen King: Doctor Sleep. Roman. Aus dem Englischen von Bernhard Kleinschmidt. Heyne Verlag, München 2013. 704 Seiten, 22,99 Euro, E-Book 18,99 Euro.
Als titelgebender Doktor Schlaf
ist aus dem begabten Danny
ein Sterbebegleiter geworden
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