„Mach die Augen zu, hatte Dick Hallorann ihm einmal gesagt. Wenn du etwas Schlimmes siehst, mach einfach die Augen zu, und sag dir, dass es nicht da ist, und wenn du sie wieder aufmachst, ist es fort.
Aber das hatte schon damals, als er fünf Jahre alt gewesen war, in ebenjenem Zimmer 217 nicht
funktioniert, und jetzt funktionierte es sicherlich auch nicht. Das wusste er. Er konnte die Frau…mehr„Mach die Augen zu, hatte Dick Hallorann ihm einmal gesagt. Wenn du etwas Schlimmes siehst, mach einfach die Augen zu, und sag dir, dass es nicht da ist, und wenn du sie wieder aufmachst, ist es fort.
Aber das hatte schon damals, als er fünf Jahre alt gewesen war, in ebenjenem Zimmer 217 nicht funktioniert, und jetzt funktionierte es sicherlich auch nicht. Das wusste er. Er konnte die Frau riechen. Sie verweste gerade.“
Danny Torrance ist erwachsen geworden. Der kleine Junge mit dem „Shining“ – der Hellsichtigkeit -, der im gleichnamigen Roman mit Müh und Not seinem Vater entkommen konnte, bevor der, besessen durch mehrere böse Geister (wobei einer aus einem Übermaß an Alkohol resultierte und die anderen in dem Overlook-Hotel hausten) ihn und seine Mutter umbringen konnte.
Wie man sich denken kann, verfolgen einen solche Erlebnisse auch noch als Erwachsener. Dan leidet aber aufgrund seines Shinings in besonderem Maße, ständig verfolgen ihn die alten Geister, wird er von Halluzinationen und albtraumhaften Erscheinungen geplagt. Nur wenn er betrunken ist, wird er von diesen Wahrnehmungen verschont. So wird er zum Alkoholiker, der es beinahe schafft, sein Leben komplett zu ruinieren.
Dabei kann er mit seinem Shining auch sehr gute Dinge tun. Bei seiner Arbeit im Hospiz steht er Sterbenden in den letzten Momenten ihres Lebens bei, hilft ihnen „beim Übergang“. Und als eines Tages ein kleines Mädchen mental Kontakt zu ihm aufnimmt, erkennt er, dass auch hier seine Hilfe gefordert ist. Das Shining von Abra ist noch viel stärker als seins, aber ihr Leben wird bedroht durch eine unheimliche Sekte, die wie Vampire durchs Land ziehen und sich von Kindern wie Abra ernähren…
Wahnsinn! 700 Seiten in 1,5 Tagen habe ich ewig nicht mehr geschafft. Wenn ich jemals geglaubt haben sollte, dass einem Autor, der so viele Bücher geschrieben hat wie Stephen King irgendwann nichts Neues mehr einfallen würde oder er womöglich weniger spannend erzählen würde, so wurde ich hier eines Besseren belehrt. Es war der klassische „noch ein Kapitel, noch ein Kapitel“ Effekt, der mich gepackt hatte und es mir unmöglich machte, das Buch beiseite zu legen. Abendessen? – Später vielleicht. Schlafengehen? – Später, nur noch ein Kapitel! Das eigentlich geplante ausgiebige Wannenbad? – Ach was, schnell unter die Dusche reicht auch.
Das Buch bietet Spannung, ordentlich was zum Gruseln, Anspruch (Dans Auseinandersetzung mit seinem Alkoholismus) und auch sehr schöne und gefühlvolle Momente, zum Beispiel dann, wenn er als „Doctor Sleep“ tätig ist.
Wer „Shining“ schon gelesen hat, begegnet in diesem Buch diversen bekannten Dingen. Für mich persönlich gab es zum Beispiel eine sehr schöne Überraschung zum Ende hin, die mir fast so was wie einen Kloß im Hals beschert hat. Man muss es aber nicht gelesen haben, alle wichtigen Dinge werden erklärt und in kurzen Rückblenden beschrieben. Das ist auch für die Leser von Bedeutung, die nur den Film gesehen haben. Denn dieser unterscheidet sich doch in einigen Punkten vom Buch, hat auch einen anderen Schluss.
Absoluter Favoritenstatus für mich und ein Buch, das ich - trotz SuB - sicher noch mehrere Male lesen werde.:)