Atlanta in den dreißiger Jahren: In der Hitze des amerikanischen Südens vollzieht sich ein jugendliches Scheitern. Der fünfzehnjährige Blackie verschwindet nach dem Selbstmord seines Freundes aus der Erziehungsanstalt und kehrt nach Hause zurück. Doch der Empfang dort ist fast gleichgültig, man kann ihn gebrauchen, aber man braucht ihn nicht, und seine alten Freunde erscheinen ihm mit einemmal kindisch. So treibt er sich in den heißen Straßen der Stadt herum, versucht seine Trauer zu verarbeiten, Liebezu finden, sich irgendwie nützlich zu machen und baut an seinem Ideal von Unnahbarkeit und Stärke. Doch alles erweist sich als zäh, falsch, verschlungen und dumpf. Es wird ein Weg in die Selbstauslöschung.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Ein schöner, lesenswerter Fund", "eine Art 'Catcher in the Rye'-Geschichte", meint Rezensent Adam Soboczynski über diese, im Original ein Jahr vor Salingers Welterfolg erschienene Adoleszenzgeschichte aus dem Jahr 1950, die nun erstmals in deutscher Sprache erschienen ist. Der "schmucklose, realistische Stil" beeindruckt den Rezensenten ebenso wie die Art, mit der Donald Windham hier seinen Roman (und seinen jugendlichen Protagonisten) zwischen Kultur und Natur changieren lässt: also zwischen "aufklärerischem Optimismus" und "kruder Körperlichkeit". Windham lasse Helden "zu Kreaturen schrumpfen". Im Zentrum stehe der Titelheld mit dem mehrdeutigen Namen "Dog Star", Soboczynski zufolge ein 15-jähriger Junge aus Atlanta, der die Liebe sucht, ein Mädchen verführt, bevor die Liebe für ihn zum gewalttäigen Akt wird, der am Ende in Autoaggression mündet. Anders als Salingers Held tauge Windhams "mitleidsloser" Protagonist jedoch kaum zur "sympathischen Einfühlung", weshalb dieser Held hier wohl die spannendere, aber auch problematischere Figur zu sein scheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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