B Doktor Salzer, studierter Botaniker, arbeitsloser Wissenschaftspublizist, sieht keinen Grund mehr, in der Gesellschaft zu verbleiben. S Mit Hilfe eines aus der Prosektur entwendeten Leichnams fingiert er seinen Feuertod und begibt sich in den Wienerwald, wo er als Eremit leben möchte. Was Salzer nicht ahnt: Im Wald agiert eine Guerrilla-Kampftruppe, die ihn nach wenigen Wochen findet und quasi adoptiert. Die angeblich hunderttausend Kämpfer zählende Privatarmee besteht aus Menschen, die so wie er in der Oberwelt ihren Tod fingiert haben und sich jetzt folgerichtig die Unsterblichen nennen. Unter dem Kampfnamen Doktor Paranoiski wechselt Salzer von Einheit zu Einheit auf der Spur einer rätselhaften Frau, die dem Kommando angehören soll. Die Armee der Unsterblichen, ideologisch und persönlich so zerstritten wie der Olymp, bereitet sich währenddessen auf den Tag ihres Losschlagens vor. Und am Tag X soll ausgerechnet Paranoiski jenes Kommando geben, das die ganze Welt zum Wienerwald machen kann.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ernst Moldens vierter Roman beginne zwar als deprimierender Aussteigerroman, entpuppe sich aber im Verlauf der Handlung eher zu einem witzigen Thriller, den Günther Stocker als einen "spannenden und originellen Unterhaltungsroman" bezeichnet. Leider sei die "sympathische Spintisiererei" um einen radikalen Aussteiger, der im Wienerwald auf Gesinnungsgenossen stößt und sich deren Kampf für eine bessere Welt anschließt, manchmal zu stark an die Dramaturgie von Hollywood-Geschichten angelehnt, kritisiert der Rezensent, doch trotz mancher "Peinlichkeiten à la John Wayne" über wiegt bei ihm wohl dennoch das Lesevergnügen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH