Der Großmeister der spanischen Literatur Enrique Vila-Matas schickt einen Schriftsteller und Psychiater auf die Suche nach der wahren Identität, indem er ihn in einer Art Selbstversuch von der Bildfläche verschwinden lässt. Es ist eine tiefsinnig-amüsante Reise durch die Literaturgeschichte und, en passant, eine außergewöhnliche Hommage an Robert Walser.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.08.2008Das Verenden der Parabel
Nichtdaseinwollen als Berufskrankheit von Literaten: Enrique Vila-Matas verschwindet hinter einem dichten Geflecht aus intertextuellen Verweisen.
Von Barcelona aus, so heißt es seit dem Erscheinen seines gleichnamigen Romans, habe der katalanische Romancier Enrique Vila-Matas einen internationalen Club namens "Bartleby & Co." ins Leben gerufen. Ihm gehören, dem berühmten Lemma seines Namensgebers folgend, Schriftsteller an, die sich gleich Melvilles Schreiber dem Schreiben entziehen. Dabei blicken sie auf eine erschreckend lange Ahnengalerie zurück: von Hölderlin über Rimbaud und Hofmannsthal bis hin zu Borges und Robert Walser, dem Vila-Matas' besondere Obsession gilt.
Ein Autor allein scheint aufgrund von ungebremster Produktivität aus dem Club ausgeschlossen zu bleiben: Enrique Vila-Matas selbst. Denn seit dem Bartleby-Roman wartet er im Jahresrhythmus stets mit einem neuen Buch auf, das um schriftstellerische Berufskrankheiten kreist. Diesen hat er inzwischen eine ganze Romantrilogie gewidmet. Komplementär zum Bartleby-Syndrom tritt "Die Montanosche Krankheit" auf (El mal de Montano, der 2002 erschienene zweite Trilogieteil): eine zum Delirium gesteigerte Liebe zur Literatur, verbunden mit Realitätsschwund und Schreibunfähigkeit, benannt nach dem Helden des Romans, selbst Autor eines Buches über schreibunlustige Schriftsteller. "Literatose" hat der Argentinier Juan Carlos Onetti diese Wahrnehmungsstörung auch einmal genannt.
Als letzte Stufe der Psychopathologia litteralis tritt, wie Vila-Matas nun in einem weiteren Roman darlegt, das "Pasavento-Syndrom" auf. Es äußert sich darin, dass ein zu Ruhm und Ehren gekommener Schriftsteller eine unbändige Sehnsucht nach dem Verschwinden empfindet: endlich nicht mehr er selbst zu sein, endlich nicht mehr erkennbar, sichtbar, auf Buchsignierungen ansprechbar. Seinen Namen erhielt dieses Leiden von dem in zahllose Sprachen übersetzten Erfolgsautor Andrés Pasavento, zugleich Ich-Erzähler des Romans "Doktor Pasavento". Auf einer Zugreise zu einem Vortrag in Sevilla überfällt ihn das unbändige Bedürfnis, als verschollen zu gelten. Als am Bahnsteig der dort wartende Abholer einen anderen Fahrgast mit dem Vortragenden verwechselt, nutzt Pasavento seine Chance: Er geht einfach unerkannt weiter - und verschwindet.
Allerdings äußert sich der absichtliche Abschied von der Welt bei ihm ganz anders als bei den illustren Vorbildern dieser Form der literarischen Verschwindsucht: Pasavento nämlich setzt sich nicht wie Rimbaud nach Afrika ab; zieht sich nicht, gleich seinem Idol Walser, in die Einsamkeit einer Heilanstalt zurück. Vielmehr nimmt er lediglich eine fiktive Identität an - die des pensionierten Psychiaters Doktor Pasavento aus der New Yorker Bronx, der mit Robert de Niro die Schulbank gedrückt haben will. Zuweilen auch verwandelt er sich in die Figur des gestrengen Doktors Ingravallo, der seinem Kollegen Pasavento eindringlich ins Gewissen redet.
Zwar lockt Pasavento seine Bekannten, Freunde und Verehrer in die Irre, indem er Abschiedsmails mit erfundenen Berichten aus Patagonien verfasst. In Wirklichkeit aber hält er sich gerade irgendwo im alten Europa auf und überprüft gierig seinen Maileingangskorb, ob denn schon jemand geantwortet hat. Noch dazu an Orten, die zentrale Schauplätze seines vergangenen Lebens und daher für ein Verschwinden gänzlich ungeeignet sind: Neapel, wo er selbst lange gelebt und gearbeitet hat; ein Hotel in der Pariser Rue Vaneau, wo sein französischer Verlag seine Autoren bei Lesereisen einzuquartieren pflegt; oder Basel und Sankt Gallen, wo die befreundete Schweizer Romanistin Yvette Sánchez ihn, ein literarisches Spiel witternd, dem Publikum in seiner neuen medizinischen Ingravallo-Identität präsentiert und schließlich an seinen obsessiven Wallfahrtsort geleitet: die Klinik von Herisau, Schauplatz der letzten Lebensjahre Robert Walsers, dieses exemplarisch verschwundenen Bartlebys.
An all diesen Orten heischt Pasavento narzisstisch nach dem Erkanntwerden und der Bestätigung durch eine Welt, die ihm durch alarmierte Nachforschungen zu verstehen geben soll, dass sein Verschwinden ein unersetzlicher Schaden ist. Vergeblich. Niemand scheint sein Fehlen überhaupt zu bemerken. Enttäuscht zieht der Verschollene sich schließlich in eine fiktive Exkolonie namens Lokunowo zurück und gibt sich dort als der pensionierte Psychiater "Doktor Pynchon" aus - in der Hoffnung, schließlich von einem Kollegen oder Journalisten als der geheimnisumwitterte Romancier Thomas Pynchon enttarnt zu werden. Auch wenn ihm das schließlich gelingt, bleibt der Triumph des Alter Ego über das wahre Ich jedoch ein freudloser: Ein anderer führt nun für ihn sein Leben.
Was die Irrfahrten jenes "Doktor Windvertreib" (wie man den Namen Pasaventos auf deutsch wiedergeben könnte) so verwirrend macht, ist Pasaventos frappierende Ähnlichkeit mit dem Autor Vila-Matas. Dominiert wird die Handlung nämlich von Figuren aus dessen realem Umfeld: Schriftstellerkollegen wie Martínez de Pisón, Atxaga oder Lobo Antunes; Vila-Matas' (und Pasaventos) französischer Verleger Christian Bourgois oder die reale Schweizer Professoren-Freundin Yvette Sánchez, die Vila-Matas zu einem höchst realen Symposion geladen hat, wo er aber, abweichend vom Roman, nicht auftrat, da er plötzlich verschwunden war (wie der Autor dieser Rezension, da selbst einer der Vortragenden, glaubwürdig bezeugen kann).
Doch diese biographischen Parallelen und die damit verbundene Deutungsdimension sind ein vom Autor perfide inszenierter Irrweg. In Wahrheit nämlich täuscht die vermeintliche Identifikation nur über die zunehmende Distanzierung des Autors von den immer grotesker und psychotischer werdenden Wesenszügen seines vom Winde verdoktorten Helden hinweg. Schleichend entwickelt sich der Roman zur Krankheitsgeschichte eines paranoiden Literaten, dessen heimliche Hauptangst darin besteht, selbst nicht real, selbst nur Fiktion zu sein: Erfindung eines Schriftstellers, der sich hinter einem von ihm selbst geschaffenen Alter Ego selbst zum Verschwinden bringt und, um von sich selbst abzulenken, dafür ein unermessliches Verweisungsgeflecht auf Texte anderer Autoren entspinnt.
Indem er die Literatur selbst zum Medium des Verschwindens macht, durchbricht Vila-Matas hier die angestammten Grenzen der Romangattung. Die wahren Schauplätze seines Buches sind die Bücher, und seine Helden deren Autoren. Montaigne, Walser, Pynchon und Joseph Roth reißen zusehends die Handlung an sich. All dies führt der Roman mit einem eleganten Registerreichtum vor, der für Literaturtheoretiker ein unerschöpfliches Feld neuer Entdeckungen bietet. So könnte man "Doktor Pasavento" auch als literaturhistorische Abhandlung in fiktionaler Form lesen. Kurz: Die Literatur ist hier zu einer reinen Meta-Ware geworden.
Angesichts solch autoreferentieller Opulenz drängt sich allerdings immer wieder eine bange Frage auf: Was über klinische Studien und Selbsthilfegruppen hinaus eine Literatose grundlegend beschreibungswürdiger macht als andere Berufskrankheiten wie Asbestosen, Silikosen, Schwielen und Rundrücken? Anders als bei diesen ergibt sich zudem ein nicht zu vernachlässigendes Ansteckungsrisiko: die Gefahr, dass der Erreger des Bartleby-Syndroms unversehens seinen Wirt wechselt und vom Schreiber auf den Leser überspringt. Und dass dieser der über fast fünfhundert Seiten sprudelnden Literrhoe schließlich das Motto des Melvilleschen Helden entgegensetzt: "Ich möchte lieber nicht."
FLORIAN BORCHMEYER
Enrique Vila-Matas: "Doktor Pasavento". Roman. Aus dem Spanischen übersetzt von Petra Strien. Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2007. 459 S., geb., 24,90 [Euro].
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Nichtdaseinwollen als Berufskrankheit von Literaten: Enrique Vila-Matas verschwindet hinter einem dichten Geflecht aus intertextuellen Verweisen.
Von Barcelona aus, so heißt es seit dem Erscheinen seines gleichnamigen Romans, habe der katalanische Romancier Enrique Vila-Matas einen internationalen Club namens "Bartleby & Co." ins Leben gerufen. Ihm gehören, dem berühmten Lemma seines Namensgebers folgend, Schriftsteller an, die sich gleich Melvilles Schreiber dem Schreiben entziehen. Dabei blicken sie auf eine erschreckend lange Ahnengalerie zurück: von Hölderlin über Rimbaud und Hofmannsthal bis hin zu Borges und Robert Walser, dem Vila-Matas' besondere Obsession gilt.
Ein Autor allein scheint aufgrund von ungebremster Produktivität aus dem Club ausgeschlossen zu bleiben: Enrique Vila-Matas selbst. Denn seit dem Bartleby-Roman wartet er im Jahresrhythmus stets mit einem neuen Buch auf, das um schriftstellerische Berufskrankheiten kreist. Diesen hat er inzwischen eine ganze Romantrilogie gewidmet. Komplementär zum Bartleby-Syndrom tritt "Die Montanosche Krankheit" auf (El mal de Montano, der 2002 erschienene zweite Trilogieteil): eine zum Delirium gesteigerte Liebe zur Literatur, verbunden mit Realitätsschwund und Schreibunfähigkeit, benannt nach dem Helden des Romans, selbst Autor eines Buches über schreibunlustige Schriftsteller. "Literatose" hat der Argentinier Juan Carlos Onetti diese Wahrnehmungsstörung auch einmal genannt.
Als letzte Stufe der Psychopathologia litteralis tritt, wie Vila-Matas nun in einem weiteren Roman darlegt, das "Pasavento-Syndrom" auf. Es äußert sich darin, dass ein zu Ruhm und Ehren gekommener Schriftsteller eine unbändige Sehnsucht nach dem Verschwinden empfindet: endlich nicht mehr er selbst zu sein, endlich nicht mehr erkennbar, sichtbar, auf Buchsignierungen ansprechbar. Seinen Namen erhielt dieses Leiden von dem in zahllose Sprachen übersetzten Erfolgsautor Andrés Pasavento, zugleich Ich-Erzähler des Romans "Doktor Pasavento". Auf einer Zugreise zu einem Vortrag in Sevilla überfällt ihn das unbändige Bedürfnis, als verschollen zu gelten. Als am Bahnsteig der dort wartende Abholer einen anderen Fahrgast mit dem Vortragenden verwechselt, nutzt Pasavento seine Chance: Er geht einfach unerkannt weiter - und verschwindet.
Allerdings äußert sich der absichtliche Abschied von der Welt bei ihm ganz anders als bei den illustren Vorbildern dieser Form der literarischen Verschwindsucht: Pasavento nämlich setzt sich nicht wie Rimbaud nach Afrika ab; zieht sich nicht, gleich seinem Idol Walser, in die Einsamkeit einer Heilanstalt zurück. Vielmehr nimmt er lediglich eine fiktive Identität an - die des pensionierten Psychiaters Doktor Pasavento aus der New Yorker Bronx, der mit Robert de Niro die Schulbank gedrückt haben will. Zuweilen auch verwandelt er sich in die Figur des gestrengen Doktors Ingravallo, der seinem Kollegen Pasavento eindringlich ins Gewissen redet.
Zwar lockt Pasavento seine Bekannten, Freunde und Verehrer in die Irre, indem er Abschiedsmails mit erfundenen Berichten aus Patagonien verfasst. In Wirklichkeit aber hält er sich gerade irgendwo im alten Europa auf und überprüft gierig seinen Maileingangskorb, ob denn schon jemand geantwortet hat. Noch dazu an Orten, die zentrale Schauplätze seines vergangenen Lebens und daher für ein Verschwinden gänzlich ungeeignet sind: Neapel, wo er selbst lange gelebt und gearbeitet hat; ein Hotel in der Pariser Rue Vaneau, wo sein französischer Verlag seine Autoren bei Lesereisen einzuquartieren pflegt; oder Basel und Sankt Gallen, wo die befreundete Schweizer Romanistin Yvette Sánchez ihn, ein literarisches Spiel witternd, dem Publikum in seiner neuen medizinischen Ingravallo-Identität präsentiert und schließlich an seinen obsessiven Wallfahrtsort geleitet: die Klinik von Herisau, Schauplatz der letzten Lebensjahre Robert Walsers, dieses exemplarisch verschwundenen Bartlebys.
An all diesen Orten heischt Pasavento narzisstisch nach dem Erkanntwerden und der Bestätigung durch eine Welt, die ihm durch alarmierte Nachforschungen zu verstehen geben soll, dass sein Verschwinden ein unersetzlicher Schaden ist. Vergeblich. Niemand scheint sein Fehlen überhaupt zu bemerken. Enttäuscht zieht der Verschollene sich schließlich in eine fiktive Exkolonie namens Lokunowo zurück und gibt sich dort als der pensionierte Psychiater "Doktor Pynchon" aus - in der Hoffnung, schließlich von einem Kollegen oder Journalisten als der geheimnisumwitterte Romancier Thomas Pynchon enttarnt zu werden. Auch wenn ihm das schließlich gelingt, bleibt der Triumph des Alter Ego über das wahre Ich jedoch ein freudloser: Ein anderer führt nun für ihn sein Leben.
Was die Irrfahrten jenes "Doktor Windvertreib" (wie man den Namen Pasaventos auf deutsch wiedergeben könnte) so verwirrend macht, ist Pasaventos frappierende Ähnlichkeit mit dem Autor Vila-Matas. Dominiert wird die Handlung nämlich von Figuren aus dessen realem Umfeld: Schriftstellerkollegen wie Martínez de Pisón, Atxaga oder Lobo Antunes; Vila-Matas' (und Pasaventos) französischer Verleger Christian Bourgois oder die reale Schweizer Professoren-Freundin Yvette Sánchez, die Vila-Matas zu einem höchst realen Symposion geladen hat, wo er aber, abweichend vom Roman, nicht auftrat, da er plötzlich verschwunden war (wie der Autor dieser Rezension, da selbst einer der Vortragenden, glaubwürdig bezeugen kann).
Doch diese biographischen Parallelen und die damit verbundene Deutungsdimension sind ein vom Autor perfide inszenierter Irrweg. In Wahrheit nämlich täuscht die vermeintliche Identifikation nur über die zunehmende Distanzierung des Autors von den immer grotesker und psychotischer werdenden Wesenszügen seines vom Winde verdoktorten Helden hinweg. Schleichend entwickelt sich der Roman zur Krankheitsgeschichte eines paranoiden Literaten, dessen heimliche Hauptangst darin besteht, selbst nicht real, selbst nur Fiktion zu sein: Erfindung eines Schriftstellers, der sich hinter einem von ihm selbst geschaffenen Alter Ego selbst zum Verschwinden bringt und, um von sich selbst abzulenken, dafür ein unermessliches Verweisungsgeflecht auf Texte anderer Autoren entspinnt.
Indem er die Literatur selbst zum Medium des Verschwindens macht, durchbricht Vila-Matas hier die angestammten Grenzen der Romangattung. Die wahren Schauplätze seines Buches sind die Bücher, und seine Helden deren Autoren. Montaigne, Walser, Pynchon und Joseph Roth reißen zusehends die Handlung an sich. All dies führt der Roman mit einem eleganten Registerreichtum vor, der für Literaturtheoretiker ein unerschöpfliches Feld neuer Entdeckungen bietet. So könnte man "Doktor Pasavento" auch als literaturhistorische Abhandlung in fiktionaler Form lesen. Kurz: Die Literatur ist hier zu einer reinen Meta-Ware geworden.
Angesichts solch autoreferentieller Opulenz drängt sich allerdings immer wieder eine bange Frage auf: Was über klinische Studien und Selbsthilfegruppen hinaus eine Literatose grundlegend beschreibungswürdiger macht als andere Berufskrankheiten wie Asbestosen, Silikosen, Schwielen und Rundrücken? Anders als bei diesen ergibt sich zudem ein nicht zu vernachlässigendes Ansteckungsrisiko: die Gefahr, dass der Erreger des Bartleby-Syndroms unversehens seinen Wirt wechselt und vom Schreiber auf den Leser überspringt. Und dass dieser der über fast fünfhundert Seiten sprudelnden Literrhoe schließlich das Motto des Melvilleschen Helden entgegensetzt: "Ich möchte lieber nicht."
FLORIAN BORCHMEYER
Enrique Vila-Matas: "Doktor Pasavento". Roman. Aus dem Spanischen übersetzt von Petra Strien. Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2007. 459 S., geb., 24,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
An "Kathedralen der Metaliteratur" baut der spanische Schriftsteller Enrique Vila-Matas, zitiert die Rezensentin Margrit Klingler-Clavijo ein Urteil von dessen spanischem Verleger. Da kann sie nicht widersprechen und macht auch aus ihrer Bewunderung für das artistische Können des Autors keinen Hehl. Wieder einmal stehe in diesem Roman einer der typischen "melancholischen Einzelgänger" im Zentrum, ein älterer Schriftsteller ohne großen Erfolg. Dieser ist ohne klares Ziel in ganz Europa unterwegs, mit verschiedenen Masken und unter verschiedenen Namen - von Doktor Pasavento bis Doktor Pynchon - und einen nicht gerade geringen Teil abendländischer Literaturgeschichte hat er auch im Gepäck. Besonders wichtig ist dabei Robert Walser, auf dessen Spuren sich Pasavento in mehr als einer Hinsicht begibt. "Raffiniert" findet die Rezensentin das alles, staunt über die "brillante Akrobatik" des Autors und nur manchmal werde der "Parcours durch die Weltliteratur" dann doch ein klein wenig "strapaziös".
© Perlentaucher Medien GmbH
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