Peter Bichsel bildet nicht die Welt ab, »wie sie angeblich ist«, sagt Peter von Matt, sondern er hat gelernt, »auf die Stimmen der Welt zu hören, sie aufzufangen und mit ihnen zu arbeiten, sie zu verbinden und zu fügen, spielerisch und doch in strenger Komposition«. Nirgendwo lassen sich jene »Stimmen der Welt« besser, deutlicher vernehmen als in jenen so eigensinnigen Geschichten, die Peter Bichsel »Kolumnen« nennt: Beobachtungen von unterwegs.
Da begegnen wir dem eigenartigen Egon, der nur in Andeutungen und Abkürzungen spricht, werden Zeugen eines Wutausbruchs von Paul, eines sonst eher gemütlichen Menschen, sitzen als Fremde in einer Bar in Brisbane, besuchen die »Bahnhofswinterschule«, treffen eine alles andere als naive Erstkläßlerin, denken an die mißlingenden Weihnachtsfeste, den kranken Freund und hören den heutigen Jungen zu, die später erzählen werden, daß früher alles anders und besser war. Aber »was wären wir, wenn sich nicht alles verändert hätte?« fragt Peter Bichsel. »Wir wären nichts, hätten nichts, hätten nichts erlebt und nichts zu erzählen.«
Da begegnen wir dem eigenartigen Egon, der nur in Andeutungen und Abkürzungen spricht, werden Zeugen eines Wutausbruchs von Paul, eines sonst eher gemütlichen Menschen, sitzen als Fremde in einer Bar in Brisbane, besuchen die »Bahnhofswinterschule«, treffen eine alles andere als naive Erstkläßlerin, denken an die mißlingenden Weihnachtsfeste, den kranken Freund und hören den heutigen Jungen zu, die später erzählen werden, daß früher alles anders und besser war. Aber »was wären wir, wenn sich nicht alles verändert hätte?« fragt Peter Bichsel. »Wir wären nichts, hätten nichts, hätten nichts erlebt und nichts zu erzählen.«
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Gabriele Killert ist von diesem Band mit Kolumnen des Schweizer Autors Peter Bichsel sehr eingenommen. Sie schätzt dessen Bescheidenheitsgestus, der sich in den Texten zeigt. Bichsel "gibt gern Fragen auf eilfertig gestellte Antworten", stellt die Rezensentin angetan fest. Seine Kolumnen, die zwischen 2000 und 2002 entstanden sind, geraten dabei häufig von "plätschernden Plauderbächlein in reißenderes Gewässer", beispielsweise von der Frage nach der liebsten Krawatte zum "Lieblingsbösewicht der Amerikaner", so Killert fasziniert. Weniger "intellektuelle Brillanz" als vielmehr das Vermögen, zu irritieren und zu verstören, mag die Rezensentin an diesen Texten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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