Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Dieses "schmale Buch" hat Rezensentin Shirin Sojitrawalla nicht nur das Fürchten vor der indischen Demokratie, sondern auch Ehrfurcht vor der Vielfalt der indischen Literatur gelehrt. Gerade mal hundert Seiten benötigt der Schriftsteller Uday Prakash ihren Informationen zufolge, in einer über mehrere Jahrzehnte reichenden Handlung ein Leben "in all seiner Tragödienhaftigkeit" auszubreiten. Es gehe um einen Arzt und gläubigen Hindu, der immer wieder unter die Räder der korruptionsverseuchten indischen Bürokratie gerate, schreibt sie, gegen deren Machenschaften er sich stets auflehne. Immer wieder werde er daher versetzt, doch füge er sich nicht. Die mit Witz und fein dosierter Ironie erzählte Geschichte wartet dabei mit Szenen auf, welche die Rezensentin zu "schönster Politsatire" geraten sieht. Auch sei die Handlung vom Autor mit Tagebucheinträgen seines Protagonisten ergänzt, die dessen Ohnmacht offenbarten. Hoch wird außerdem der Verlag der deutschen Ausgabe des 1992 im Original erschienenen Buchs, Draupadi in Heidelberg, für sein Engagement für die indische Literatur gelobt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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