Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Musik - Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Gemeinhin zeigen Musikdokumentarfilme die Geschichte von populären Bands, die bereits einen Legendenstatus inne haben. Dieses Dokumentar-Genre befasst sich mit der Entstehung popkultureller Mythen jeweiliger Musikszenen sowie musikkultureller Phänomene. Zwar können auch Misserfolge und Tiefen einer Band- oder Musikergeschichte porträtiert werden, wie beispielsweise bei Metallica's Some Kind of Monster (2004); jedoch tragen auch diese festgehaltenen Phasen einer Bandgeschichte gleichermaßen einer Dekonstruktion und einer Bildung eines Legendenstatus bei. Auch die beiden Bands Spinal Tap und Fraktus haben zumindest einen Kultstatus inne. Diesen verdanken sie allerdings nicht ihrem musikalischem Schaffen, dem mit einer etwaigen Dokumentation ein Merkmal gesetzt wurde, sondern die Popularität verdanken sie der Dokumentation selbst. Dabei handelt es sich um die Mockumentaries This is Spinal Tap (1984) und Fraktus - Das letzte Kapitel der Musikgeschichte (2012), also fiktionale Dokumentarfilme. Entsprechend entstammen auch beide genannten Bands der Fiktion. Die Musikgruppen bestritten jedoch anschließend kommerzielle Touren und traten somit in das reale Musikgeschäft und das popkulturelle Realzeitgeschehen ein. Daraus ergibt sich die Frage, inwiefern sich am Beispiel dieser beiden Bands unterschiedlicher Musikgenres eine Inszenierung des Fiktiven und die Realität einander bedingen (können). Dabei ist interessant, ob es sich bei den Filmen um Parodien des Dokumentargenres handelt, oder um Persiflagen der Musikstile und der jeweiligen Szene und Subkultur. Wie beeinflussen sich jeweils diese real existierenden Szenen und die fiktiven Filmelemente gegen- und wechselseitig? Neben der Kenntnis der Inhalte, ist für die Besprechung der beiden parodierenden Filme unerlässlich, die jeweiligen Stilmittel des Dokumentarfilmgenres, die persifliert werden, zu erkennen und zu analysieren. Dafür findet eine Abgrenzung im Sinne von Jane Roscoe, Craig Hight und Maren Sextro zwischen Documentary und Mockumentary statt, um zu klären, ob oder inwiefern gängige Stilmittel für die Parodie bzw. Kritik eingesetzt und gebrochen werden müssen.
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