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Dolley war die Ehefrau und politisch angagierte Ratgeberin des vierten Präsidenten der Vereinigten Staaten - und eine First Lady, die bei jedem Auftritt für Furore sorgte. Amüsant und kenntnisreich erzählt Rita Mae Brown die Lebensgeschichte einer der schillerndsten Figuren der neueren Geschichte und zeigt, daß es öfter als man denkt Frauen sind, die (heimlich) Geschichte machen.

Produktbeschreibung
Dolley war die Ehefrau und politisch angagierte Ratgeberin des vierten Präsidenten der Vereinigten Staaten - und eine First Lady, die bei jedem Auftritt für Furore sorgte. Amüsant und kenntnisreich erzählt Rita Mae Brown die Lebensgeschichte einer der schillerndsten Figuren der neueren Geschichte und zeigt, daß es öfter als man denkt Frauen sind, die (heimlich) Geschichte machen.
Autorenporträt
Rita Mae Brown, geboren in Hanover, Pennsylvania, wuchs in Florida auf. Sie studierte in New York Anglistik und Filmwissenschaft. Berühmt wurde sie mit 'Rubinroter Dschungel' und durch ihre Romane mit der Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Co-Autorin. Sie lebt als Schriftstellerin und Drehbuchautorin auf einer Farm in Charlottesville.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.04.1995

Holzschnitt fürs Leben
Ausgesprochen ideal: Rita Mae Brown schwärmt für Dolley

Der Roman "Robinroter Dschungel", mit dem Rita Mae Brown vor mehr als zwanzig Jahren die lesbische Liebe feierte, machte sie zu einer Bannerträgerin des Feminismus. Der Erfolg ist ihren Romanen seither treu geblieben. Aber die Zeiten haben sich geändert. Viele Schlachten um eine neue Rolle der Frau sind geschlagen, und Rita Mae Brown hat sich für ihren neuesten Roman von der Gegenwart abgewandt und der glorreichen Geschichteder Vereinigten Staaten von Amerika gewidmet. Dort hat sie das Leben einer tapferen Heldin gefunden.

First Ladies waren auch im Amerika des neunzehnten Jahrhunderts vor allem die Gefährtin des Präsidenten. Um so mehr ragt unter ihnen Dolley Madison heraus, die wegen ihrer Beherztheit und Klugheit in den USA populär geworden ist. Ihr Gatte James Madison, ein Republikaner, war von 1809 bis 1817 der vierte Präsident der Vereinigten Staaten. Dreißig Jahre nach der Unabhängigkeit führten die USA wieder einen Krieg gegen die Briten, der erst mit der Zerstörung und dem Brand Washingtons sein Ende fand. Diesen Krieg hatte der Rechtsanwalt Madison nicht gewollt, aber auch nicht verhindern können. Zudem mußte er sich nicht nur gegen den äußeren, sondern auch gegen einen inneren Feind, die föderalistische Opposition, behaupten. Seine Frau stand ihm dabei mit Distanz, aber auch mit diplomatischem Geschick zur Seite. Ihre Katastrophen-Regie während des Brandes der Hauptstadt und ihre religiös geprägte Menschen- und Friedensliebe hat sie zu einer Legende weiblicher Tapferkeit und Intelligenz werden lassen. Sie wurde, schwärmt Rita Mae Brown, "für Generationen von Frauen zum Vorbild, zur strahlenden Inspiration. Sie befriedigte unsere Sehnsucht nach einer amerikanischen Heldin, und trotz aller Windungen und Wechselfälle im Dasein unserer Nation hat ihr Bild nie seinen Glanz verloren."

Der Roman spielt weitgehend im letzten Kriegsjahr 1814. Von ferne wetterleuchten die Ereignisse aus Europa herüber. Die Gattin hilft aus dem Hintergrund beim Ziehen der politischen Fäden, sie spricht mit Gott und der Welt und hält in höchster Bedrängnis stand. Was ihr durch den Kopf geht, notiert sie in Tagebüchern. Inwieweit Rita Mae Brown die ausschmückende Phantasie hinzugezogen hat, bleibt dem nicht quellenkundigen Leser freilich unklar. Die langatmigen Tagebuch-Eintragungen Dolleys mögen sich aus authentischen und fiktiven Dokumenten mischen - spannender werden sie dadurch nicht.

Der Enthusiasmus für die Heldin läßt einen weiblichen Idealtypus entstehen, aber keine plastische Romanfigur. Zwischen gründlicher Chronik und Fiktion lavierend, gerät ihr der Stoff zum langatmigen Schulbuch. In zähen Dialogen wird das Geschehen zunehmend zerredet. Holzschnittartig sind Gut und Böse gegenübergestellt: gut, weil patriotisch, sind die Heldin und ihr Präsident, sein Berater und seine Familie. Böse sind die Briten, aber auch alle anderen, die es mit dem Präsidenten nicht gut meinen.Als Folie eines Romans, der in zurückliegenden Zeiten spielt, nimmt sich der Feminismus zunehmend altbacken aus. MATTHIAS WEGNER

Rita Mae Brown: "Dolley. Das Leben einer First Lady". Roman. Deutsch von Margarete Längsfeld und Barbara Scriba-Sethe. Rowohlt Verlag, Reinbek 1995. 503 S., br., 36,- DM.

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