Der Übergang von der römischen Herrschaft zu jener der Agilolfinger ist nach wie vor ein dunkles Kapitel bairischer Frühgeschichte. In der Forschung zur Konstituierung frühmittelalterlicher Herrschaften im Gebiet des ImperiumRomanum steht die Suche nach Kontinuitäten und Traditionsbrüchen im Vordergrund. Mit dem Konstrukt der Fiskalsukzession, der Übernahme römischer Rechts- und Besitztitel in die Verfügungsgewalt nachfolgender Herrscher, greift die Autorin den Kontinuitätsaspekt auf: Wurde die neue Herrschaft auf der Basis antiker Rechtsgrundlagen ausgestaltet und wenn ja, wie sind solche Anknüpfungspunkte zu fassen? Die Antwort liefert ein umfassender Blick auf die Entwicklung des Alpen-Donau-Raumes seit der römischen Okkupation sowie auf Tradition und Anwendung römischer Rechtsvorstellungen.