Bekannt wurde Leopold von Sacher-Masoch durch seine Fantasie und Kunst, triebhaftes Schmerz- und Unterwerfungsverlangen ästhetisch zu formulieren. Sein literarischer Ruhm begann im deutschsprachigen Raum mit der Novelle "Don Juan von Kolomea", die 1866 in Westermanns Monatsheften erschien. Hier entwirft Sacher-Masoch eine neue Version des Don-Juan-Motivs: der Protagonist ist hier kein von romantischer Sehnsucht oder unstillbarer Beutegier Getriebener, sondern ist ein Don Juan aus Ressentiment, der die Liebe zur Frau als sehr schmerzhaft empfindet und durch Immoralität seine Selbstachtung wiederzugewinnen hofft. Die Beziehung des Mannes zur Frau wird dabei pauschal als zuletzt unglücklich bezeichnet. Eine für beide Parteien zufriedenstellende Seinsweise erscheint unmöglich und das christliche Sakrament der Ehe dadurch fragwürdig.