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Friedrich Schillers Drama "Don Karlos" entführt die Leser in die turbulente Welt des 16. Jahrhunderts, in der persönliche Gefühle auf politische Intrigen treffen. Mit einem eindringlichen literarischen Stil, der durch lyrische Sprache und philosophische Reflexionen geprägt ist, thematisiert das Werk Machtmissbrauch, Loyalität und die Suche nach individueller Freiheit. Schiller schafft es meisterhaft, die komplexen Beziehungen zwischen den Charakteren zu skizzieren und dabei die historischen und kulturellen Kontexte der spanischen Inquisition und der Herrschaft von Philipp II. lebendig werden…mehr

Produktbeschreibung
Friedrich Schillers Drama "Don Karlos" entführt die Leser in die turbulente Welt des 16. Jahrhunderts, in der persönliche Gefühle auf politische Intrigen treffen. Mit einem eindringlichen literarischen Stil, der durch lyrische Sprache und philosophische Reflexionen geprägt ist, thematisiert das Werk Machtmissbrauch, Loyalität und die Suche nach individueller Freiheit. Schiller schafft es meisterhaft, die komplexen Beziehungen zwischen den Charakteren zu skizzieren und dabei die historischen und kulturellen Kontexte der spanischen Inquisition und der Herrschaft von Philipp II. lebendig werden zu lassen. Als einer der führenden Köpfe der Weimarer Klassik reflektiert Schillers eigene Lebensgeschichte - geprägt von politischer Verfolgung und einem tiefen Interesse an der Freiheit des Individuums - in diesem Stück. Schiller, der als Dramatiker, Dichter und Historiker Bekanntheit erlangte, zeigt in "Don Karlos" seine begnadete Fähigkeit, das Innere seiner Figuren mit den äußeren Herausforderungen ihrer Zeit zu vernetzen und bietet so einen tiefgründigen Kommentar zu den Konflikten seiner Epoche. "Don Karlos" ist ein unbedingtes Muss für alle, die sich für die tiefgreifenden Fragen der menschlichen Existenz und die Herausforderungen von Macht und Ethik interessieren. Schiller verbindet komplexe Themen mit einer packenden Handlung und schafft so ein zeitloses Werk, das zur Reflexion über die eigene moralische Verantwortung anregt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2021

Schiller ist nicht der Typ für Gags

Schon beim Titel geht es los: "Don Karlos, Infant von Spanien". Den Lektüreschlüssel vor der Lektüre bemühen zu müssen - kein guter Start. Danach wissen wir immerhin: Ein Infant ist kein Kind, sondern ein Thronfolger. Fairerweise muss man Schiller zugutehalten: Das Stück ist kein bisschen spannender, als der Titel verspricht. Ein Historiendrama über Religionskriege zwischen Spanien und Flandern im 16. Jahrhundert ist nicht unbedingt das, worauf man als Jugendliche gewartet hat. Lässt man das Politische außen vor und versucht sich auf das Zwischenmenschliche zu konzentrieren (Gefühle sind zeitlos usw.), finden sich allerdings auch hier wenig Anknüpfungspunkte: Karlos hat Liebeskummer, weil ihm der Vater die Frau ausgespannt hat. Immerhin ist das noch der verständlichste Teil in diesem wohl intrigenreichsten Drama der Theatergeschichte. Wer hier wem heimliche Briefe schreibt oder fälscht, die dann entdeckt oder fehlgeleitet werden, hat wahrscheinlich nicht einmal Schiller selbst verstanden.

Man könnte hoffen, dabei würde der ein oder andere Gag herausspringen - leider ist Schiller wirklich nicht der Typ für Gags, schließlich geht es hier ja um Leid, Verrat, Vaterland. Ein Freund ist nicht einfach ein Freund, sondern "Abgeordneter der ganzen Menschheit". Ohne Tod für die gute Sache (das Volk, Flandern) geht hier gar nichts. Damit die zahllosen pathetischen Reden ihren melodramatischen Wumms nicht verlieren, ist schnöder Liebeskummer schließlich nicht genug. Gerne wird in diesem Drama "Unglücklicher!" gerufen. Ob Schiller damit uns meint?

Anna Vollmer

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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