Die Gebrüder Brizzi greifen nach ihrer Graphic-Novel-Adaption von »Dantes Inferno« erneut zum Bleistift und nehmen sich den größten Klassiker der spanischen Literatur vor: »Don Quijote von der Mancha«.
Die Lektüre einer übermäßigen Menge Ritterromane verleitet den armen Hidalgo Alonso dazu, selbst den Beruf des Ritters zu ergreifen und fortan Witwen und Waisen zu beschützen. Er nennt sich Don Quijote und zieht mit seinem treuen Knappen Sancho Panza in die Welt, geleitet von seinem Durst nach Abenteuern und der Liebe zu seiner Angebeteten Dulcinea. Seien es Riesen oder Armeen, Windmühlen oder Schafherden Don Quijote stellt sich jeder Gefahr. Mancher wird ihm dabei helfen, andere werden ihn auslachen. Doch am Ende wird hoffentlich alles gut werden...
Miguel de Cervantes zu Beginn des 17. Jahrhunderts veröffentlichter, zweiteiliger Roman »Don Quijote von der Mancha« ist in der Literaturgeschichte wegweisend. Das Meisterwerk der Erzählkunst und der Historienfiktion beschäftigt seit 300 Jahren Gelehrte und Dichter und gilt vielen als erster moderner Roman überhaupt. Durch die Gebrüder Brizzi, ihre unnachahmliche Kunst der Reduktion und ihren feinsinnigen Bleistiftstrich, dürfen wir die urkomischen und doch tragischen Abenteuer des »Ritters von der traurigen Gestalt« als opulente Graphic Novel neu entdecken.
Die Lektüre einer übermäßigen Menge Ritterromane verleitet den armen Hidalgo Alonso dazu, selbst den Beruf des Ritters zu ergreifen und fortan Witwen und Waisen zu beschützen. Er nennt sich Don Quijote und zieht mit seinem treuen Knappen Sancho Panza in die Welt, geleitet von seinem Durst nach Abenteuern und der Liebe zu seiner Angebeteten Dulcinea. Seien es Riesen oder Armeen, Windmühlen oder Schafherden Don Quijote stellt sich jeder Gefahr. Mancher wird ihm dabei helfen, andere werden ihn auslachen. Doch am Ende wird hoffentlich alles gut werden...
Miguel de Cervantes zu Beginn des 17. Jahrhunderts veröffentlichter, zweiteiliger Roman »Don Quijote von der Mancha« ist in der Literaturgeschichte wegweisend. Das Meisterwerk der Erzählkunst und der Historienfiktion beschäftigt seit 300 Jahren Gelehrte und Dichter und gilt vielen als erster moderner Roman überhaupt. Durch die Gebrüder Brizzi, ihre unnachahmliche Kunst der Reduktion und ihren feinsinnigen Bleistiftstrich, dürfen wir die urkomischen und doch tragischen Abenteuer des »Ritters von der traurigen Gestalt« als opulente Graphic Novel neu entdecken.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Yaak Karsunke ruft uns die Vorzüge dieses ganz anderen Ritterromans ins Gedächtnis. Der aus dem sprichwörtlich gewordenen Realitätsverlust des Helden und der (sprachlichen) Gegensätzlichkeit von Herr und Knappe resultierenden Komik verfallen Kritik und Leserschaft offensichtlich noch immer spielend. Ganz besonders, so macht Karsunke unmissverständlich klar, mit der Neu-Übertragung von Susanne Lange und den begleitenden Informationen der Übersetzerin im Anmerkungsteil und im Nachwort. Nicht nur erkennt Karsunke in Lange eine gebildete Kennerin ihres Gegenstands. Ihre sprachliche Fantasie und Fomulierungslust, ihr Sinn für Rhythmus und Witz lassen Apel den 400 Jahre alten Ritter "wie neu geboren" erscheinen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Don Quijote von Miguel de Cervantes ist das Wunderelixier gegen die Tristesse des Daseins. Das Werk über Heldensehnsucht in unheroischen Zeiten wurde famos neu übersetzt." Manfred Schwarz, Welt am Sonntag, 12.10.08
"Jedes Jahrhundert braucht seinen Quijote - wir haben unseren jetzt: Susanne Langes Cervantes-Übertragung." Hans-Martin Gauger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.08
"Nichts für Weichlinge: Der geistvolle Hidalgo Don Quijote verachtet den Alltag, seinen Komfort und seine schlechten Gewohnheiten. Die neue Übersetzung von Susanne Lange bewahrt Rhythmus und Genauigkeit, Witz und Opulenz des Miguel de Cervantes Saavedra." Heinz Schlaffer, Süddeutsche Zeitung, 14.10.08
"Die große Leistung von Cervantes, beinahe ein Wunder, ist nun, dass uns seine Riesenerzählung noch immer bezaubert. Ein Sprachwunder!" Hans-Martin Gauger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.08
"Susanne Langes Neuübersetzung von Cervantes war überfällig. Übersetzungen altern, Originale nicht." Sabine Küchler, Der Tagesspiegel, 11.10.08
"Susanne Lange hat eine Übersetzung von Cervantes´Klassiker vorgelegt, die erstmals den ganzen Reichtum dieses Wunderbuches bewahrt." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 16.12.2008
"Der von Susanne Lange ingeniös ins Deutsche übertragene "Don Quijote" dürfte ein Meilenstein der Cervantes-Rezeption werden." Georges Güntert, Neue Zürcher Zeitung, 24.01.09
"Musikalisch. Witzig. Kongenial." Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 22.03.09
"Jedes Jahrhundert braucht seinen Quijote - wir haben unseren jetzt: Susanne Langes Cervantes-Übertragung." Hans-Martin Gauger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.08
"Nichts für Weichlinge: Der geistvolle Hidalgo Don Quijote verachtet den Alltag, seinen Komfort und seine schlechten Gewohnheiten. Die neue Übersetzung von Susanne Lange bewahrt Rhythmus und Genauigkeit, Witz und Opulenz des Miguel de Cervantes Saavedra." Heinz Schlaffer, Süddeutsche Zeitung, 14.10.08
"Die große Leistung von Cervantes, beinahe ein Wunder, ist nun, dass uns seine Riesenerzählung noch immer bezaubert. Ein Sprachwunder!" Hans-Martin Gauger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.08
"Susanne Langes Neuübersetzung von Cervantes war überfällig. Übersetzungen altern, Originale nicht." Sabine Küchler, Der Tagesspiegel, 11.10.08
"Susanne Lange hat eine Übersetzung von Cervantes´Klassiker vorgelegt, die erstmals den ganzen Reichtum dieses Wunderbuches bewahrt." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 16.12.2008
"Der von Susanne Lange ingeniös ins Deutsche übertragene "Don Quijote" dürfte ein Meilenstein der Cervantes-Rezeption werden." Georges Güntert, Neue Zürcher Zeitung, 24.01.09
"Musikalisch. Witzig. Kongenial." Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 22.03.09
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2021Kampf gegen Lehrpläne
Das Erste, was lateinamerikanische genau wie spanische Schülerinnen und Schüler von "Don Quijote" erfahren, sind Superlative: "Der erste Roman der Moderne!" "Das größte Buch des Spanischen!". Sein Autor, Cervantes, der "Vater der Sprache"! Glauben Lehrpläne wirklich, junge Leute würden sich davon begeistern lassen? So erreichte die Pflicht, "Don Quijote" zu bewundern, in meiner kolumbianischen Kindheit zunächst das Gegenteil: Ich stellte mir das Werk als einen verstaubten Wälzer vor, der Dinge enthält, die nichts mit mir zu tun hatten.
Cervantes sprach da über irgendwelche kastilischen Gasthäuser und trockenen Landschaften, die einem Jungen aus der Millionenstadt Bogotá, der kein einziges Mal in seinem Leben eine echte Windmühle gesehen hatte, nicht fremder hätten erscheinen können. Und dann diese verfluchte, altertümliche Sprache, die ich nicht als meine eigene erkennen konnte! Jugend ist ungeduldig. Und so hätte ich mir damals nicht denken können, dass das alte Spanisch eigentlich auch heute noch wirken kann, wenn man sich darauf einlässt.
Doch ein paar Jahre später empfahl uns ein Lehrer einen Autor, der nicht auf dem Lehrplan stand: den Argentinier Jorge Luis Borges.
Ich war sofort fasziniert. Bei Borges las ich von einer Stelle im ersten Teil des "Quijote", bei der eine Figur über Cervantes spöttisch spricht; und vom zweiten Teil, später erschienen, wo viele Protagonisten den ersten Teil bereits gelesen haben! Plötzlich war das Buch nicht mehr das "wichtigste nach der Bibel", keine Sammlung von Archaismen, sondern ein verrückter postmoderner Roman und die Möglichkeit, nach Borges, "der Freundschaft und der Freude". Langsam näherte ich mich "Don Quijote" wieder an. Nun mit mehr Neugier als Ehrfurcht. Ich habe gelacht. Mitgefiebert. Gestaunt! Der Lehrplan hatte es nicht geschafft, mir den Spaß zu verderben. Dank eines Lehrers, der mir einen anderen Lehrer empfohlen hat: Borges.
Hernán D. Caro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Erste, was lateinamerikanische genau wie spanische Schülerinnen und Schüler von "Don Quijote" erfahren, sind Superlative: "Der erste Roman der Moderne!" "Das größte Buch des Spanischen!". Sein Autor, Cervantes, der "Vater der Sprache"! Glauben Lehrpläne wirklich, junge Leute würden sich davon begeistern lassen? So erreichte die Pflicht, "Don Quijote" zu bewundern, in meiner kolumbianischen Kindheit zunächst das Gegenteil: Ich stellte mir das Werk als einen verstaubten Wälzer vor, der Dinge enthält, die nichts mit mir zu tun hatten.
Cervantes sprach da über irgendwelche kastilischen Gasthäuser und trockenen Landschaften, die einem Jungen aus der Millionenstadt Bogotá, der kein einziges Mal in seinem Leben eine echte Windmühle gesehen hatte, nicht fremder hätten erscheinen können. Und dann diese verfluchte, altertümliche Sprache, die ich nicht als meine eigene erkennen konnte! Jugend ist ungeduldig. Und so hätte ich mir damals nicht denken können, dass das alte Spanisch eigentlich auch heute noch wirken kann, wenn man sich darauf einlässt.
Doch ein paar Jahre später empfahl uns ein Lehrer einen Autor, der nicht auf dem Lehrplan stand: den Argentinier Jorge Luis Borges.
Ich war sofort fasziniert. Bei Borges las ich von einer Stelle im ersten Teil des "Quijote", bei der eine Figur über Cervantes spöttisch spricht; und vom zweiten Teil, später erschienen, wo viele Protagonisten den ersten Teil bereits gelesen haben! Plötzlich war das Buch nicht mehr das "wichtigste nach der Bibel", keine Sammlung von Archaismen, sondern ein verrückter postmoderner Roman und die Möglichkeit, nach Borges, "der Freundschaft und der Freude". Langsam näherte ich mich "Don Quijote" wieder an. Nun mit mehr Neugier als Ehrfurcht. Ich habe gelacht. Mitgefiebert. Gestaunt! Der Lehrplan hatte es nicht geschafft, mir den Spaß zu verderben. Dank eines Lehrers, der mir einen anderen Lehrer empfohlen hat: Borges.
Hernán D. Caro
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