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Die Donau ist der längste Fluss Europas. Er verbindet die Menschen im Schwarzwald mit denen, die am Schwarzen Meer leben - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell. Martin Graff sprach mit den Anrainern des Stroms über ihre Hoffnungen, Träume und Enttäuschungen nach dem Ende des Kalten Krieges.
Der Kalte Krieg ist beendet, die Menschen, die entlang der Donau wohnen, dürfen wieder träumen. Was ist ihnen jetzt wichtig, da die Diktatur sie nicht mehr im Griff hat und die Symbole des Westens verlockend am Horizont stehen? Der Elsässer Martin Graff hat im Herbst 1997 mit einem
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Produktbeschreibung
Die Donau ist der längste Fluss Europas. Er verbindet die Menschen im Schwarzwald mit denen, die am Schwarzen Meer leben - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell. Martin Graff sprach mit den Anrainern des Stroms über ihre Hoffnungen, Träume und Enttäuschungen nach dem Ende des Kalten Krieges.

Der Kalte Krieg ist beendet, die Menschen, die entlang der Donau wohnen, dürfen wieder träumen. Was ist ihnen jetzt wichtig, da die Diktatur sie nicht mehr im Griff hat und die Symbole des Westens verlockend am Horizont stehen? Der Elsässer Martin Graff hat im Herbst 1997 mit einem Kamerateam des ZDF eine Reise von der Mündung des Stroms am Schwarzen Meer bis zu seinem Ursprung im Schwarzwald unternommen. Ziel war es, eine Reportage über das "Versuchslabor Europa" zu drehen, das Völkergemisch entlang der Lebensader zu beschreiben, die ihre Bewohner sowohl verbindet als auch trennt. Dabei begegnet er einer Vielzahl von Gegensätzen, die aufeinanderprallen, und Menschen, die zwischen Aufbruch und Desillusionierung stehen. Die Reportage seiner Reise ist unterhaltsam und macht Lust, die Länder selbst kennen zu lernen - und sei es nur mit dem Finger auf der Landkarte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.1998

Europa

"Donauträume - Stromaufwärts nach Europa" von Martin Graff. Knesebeck Verlag, München 1998, 240 Seiten. Gebunden, 39,80 Mark. ISBN 3-89660-044-3.

Weil wir mit der exotischen Ferne oft vertrauter sind als mit unserer nahen Umgebung, ist Martin Graff losgezogen, uns Mittelund Osteuropa näherzubringen. Er folgte der Donau von ihrer Mündung ins Schwarze Meer 3000 Kilometer flußaufwärts bis zur Quelle im Schwarzwald: durch die Ukraine, Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Kroatien, Ungarn, Slowakei, Österreich und Deutschland. Unterwegs wollte er die Befindlichkeiten der Menschen am Ufer des Flusses aufspüren. Ein schönes Vorhaben, aufgeteilt in zehn Kapitel mit Momentaufnahmen, zufälligen und geplanten Begegnungen sowie Beobachtungen und einigen Träumen, die dem Buch den Titel gaben. Mit Walzerseligkeit haben diese Träume wenig zu tun, mehr mit der Sehnsucht nach dem Goldenen Westen - und mit allerlei Absurditäten. So glaubt etwa mancher Rumäne, daß selbst arbeitslose Westler reich seien. Und so müssen einige Bauern in Moldawien auf dem Weg zu ihren Feldern eine Grenze passieren; die Äcker liegen seit 1991 auf ukrainischem Gebiet. Solcherart sind Graffs Eindrücke, doch seine Schilderung ist oft sprunghaft, er addiert Begebenheiten unzusammenhängend, läßt Aussagen unkommentiert, die nach einem Kommentar verlangen ("Bulgarien hungert."), oder Graff kommt zu merkwürdigen Beurteilungen. Warum sind ukrainische Kellnerinnen "wunderbare Wesen"? Weil ihr Rocksaum seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hochgerutscht ist? Eher zwischen den Zeilen erfahren wir, daß das Verschwinden alter Systeme und Werte am Ufer und die Suche nach einer neuen Identität die Menschen fast am gesamten Flußlauf umtreibt. Deutlich und viel zu oft lesen wir hingegen über Graff selbst und ein Kamerateam des ZDF, mit dem er die Reise verfilmte (derzeit dienstags in der Reihe "37 Grad" zu sehen). Ausgerechnet der Autor, der sich als leidenschaftlicher Europäer zu erkennen gibt, für Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit sowie ein grenzenloses Europa plädiert, zieht neue Grenzen, indem er polarisiert und generalisiert: Für ihn ist der Westen "arrogant", und die Frauen an der Donau sind "lebensfroher" als in der ehemaligen DDR. Über die Realitäten, die ein vereintes Europa noch nicht zulassen, ist er so enttäuscht, daß er "unsere Flüsse", im Unterschied zu Ganges und Nil, "banale Wasserstraßen" nennt. Dabei vollzieht sich an den Ufern der Donau gerade eine der größten Transformationen der Gegenwart. (rea.)

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"viele ungewöhnliche Begegungen" (Süddeutsche Zeitung) "Eine lebendige, informative Reportage" (Oberösterreichische Nachrichten)