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"All disasters are in some sense man-made."
Setting the annus horribilis of 2020 in historical perspective, Niall Ferguson explains why we are getting worse, not better, at handling disasters.
Disasters are inherently hard to predict. Pandemics, like earthquakes, wildfires, financial crises. and wars, are not normally distributed; there is no cycle of history to help us anticipate the next catastrophe. But when disaster strikes, we ought to be better prepared than the Romans were when Vesuvius erupted, or medieval Italians when the Black Death struck. We have science on our side, after…mehr

Produktbeschreibung
"All disasters are in some sense man-made."

Setting the annus horribilis of 2020 in historical perspective, Niall Ferguson explains why we are getting worse, not better, at handling disasters.

Disasters are inherently hard to predict. Pandemics, like earthquakes, wildfires, financial crises. and wars, are not normally distributed; there is no cycle of history to help us anticipate the next catastrophe. But when disaster strikes, we ought to be better prepared than the Romans were when Vesuvius erupted, or medieval Italians when the Black Death struck. We have science on our side, after all.

Yet in 2020 the responses of many developed countries, including the United States, to a new virus from China were badly bungled. Why? Why did only a few Asian countries learn the right lessons from SARS and MERS? While populist leaders certainly performed poorly in the face of the COVID-19 pandemic, Niall Ferguson argues that more profound pathologies were at work--pathologies already visible in our responses to earlier disasters.

In books going back nearly twenty years, including Colossus, The Great Degeneration, and The Square and the Tower, Ferguson has studied the foibles of modern America, from imperial hubris to bureaucratic sclerosis and online fragmentation.

Drawing from multiple disciplines, including economics, cliodynamics, and network science, Doom offers not just a history but a general theory of disasters, showing why our ever more bureaucratic and complex systems are getting worse at handling them.

Doom is the lesson of history that this country--indeed the West as a whole--urgently needs to learn, if we want to handle the next crisis better, and to avoid the ultimate doom of irreversible decline.
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Autorenporträt
Niall Ferguson
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung

Störungen in der Befehlskette
Der britische Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson versucht in seinem neuen Buch „Doom“
aus alten Katastrophen neue Lehren für die Corona-Bekämpfung ziehen
VON MICHAEL MÖNNINGER
Als der amerikanische Außenminister Henry Kissinger 1971 den chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai fragte, was er von den Auswirkungen der Französischen Revolution halte, antwortete dieser, es sei noch zu früh, ein Urteil abzugeben. Mit dieser Anekdote über den vermeintlich längeren Atem der asiatischen Geschichtsauffassung eröffnet der britische-amerikanische Historiker Niall Ferguson seine aktuelle Weltgeschichte der Katastrophen. Darin möchte er aus der Menschheitserfahrung mit Erdbeben, Seuchen, Großbränden, Kriegen und Hungersnöten bis hin zu Atomunfällen auch Schlüsse für den Umgang mit der aktuellen Corona-Pandemie ziehen.
Gegen Vorwürfe, sein zwischen 2019 und 2020 entstandenes Buch komme angesichts der explodierenden Covid-Infektionen zu früh, wendet Ferguson ein, die Geschichte sei eine nahtlose Verkettung von Katastrophen, deren Ende kein Historiker abwarten könne. Obwohl er nur drei seiner elf Kapitel der Pandemie widmet, zieht sich die Grundfrage nach dem kollektiven Versagen in der Corona-Bekämpfung durch alle beschriebenen Desaster seit der Antike durch. Bereits in seinem vorigen Buch „Turm und Platz“ hatte der versierte Wirtschaftshistoriker seine ökonomischen Kernkompetenzen übersprungen und eine metaphernreiche Weltgeschichte des Fortschritts geschrieben, die er auf den Wettstreit zwischen reaktionären Hierarchien und emanzipatorischen Netzwerken zurückführte. Nun geht sein Deutungseifer in Geschichtsprophetie über, die zu einem Zeitpunkt, da sich weltweit 300 Millionen Menschen mit Corona infiziert haben, düster ausfällt.
Auf 600 Seiten eröffnet der Autor in „Doom“ ein Brueghel‘sches Panorama menschlicher Martyrien. Er beginnt mit den sieben großen Pandemien, denen seit der Justinianischen Pest in Konstantinopel 542 jeweils mehr als ein Prozent der Weltbevölkerung zum Opfer fielen und deren Mortalität mit der schwarzen Pest im 14. Jahrhundert auf über 30 Prozent stieg. Die Super-Pandemie der „Spanischen Grippe“ forderte weltweit 40 bis 50 Millionen Tote und führte vermutlich zu einem schnelleren Ende des Ersten Weltkriegs.
Danach schildert Ferguson die großen Kriege, wobei die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert die blutigsten waren, in ihnen starben drei Prozent der Weltbevölkerung. Leider erliegt Ferguson der Kraft der Superlative und berichtet, dass bereits der Gewalt von Dschingis Khan in Zentralasien schätzungsweise 37 Millionen Menschen zum Opfer fielen und dass Maos „Großer Sprung nach vorn“ von 1958 an sogar 45 Millionen Menschenleben kostete.
Ferguson breitet dieses Elendstableau mit gnadenloser Tatsächlichkeit aus und versucht dann, die Desaster nach ihrer zyklischen Vorhersehbarkeit, ihrem soziostrukturellen Nährboden und ihrer politischen Fehlsteuerung zu ordnen. Dabei versteht der Autor viele Katastrophen nicht als unerforschliche Gottesurteile, sondern als erwartbare Einbrüche. Dazu zählt er den Hurrikan Katrina 2005, die Weltfinanzkrise 2008 oder die Brückeneinstürze von Minnesota bis Genua, aber auch den Hundertjährigen Krieg von 1337 an, den Ersten Weltkrieg sowie die Corona-Pandemie, mit der die Welt bereits seit dem ersten Sars-CoV-Fall 2002 auf einem Markt im südchinesischen Shenzhen hätte rechnen müssen. Denn es war bekannt, dass 60 Prozent aller Seuchen von solchen Tier-Mensch-Zoonosen herrühren. So sieht Ferguson die Covid-Krise in der Ignoranz von Politik, Gesundheitsbehörden und Individuen begründet, die frühere Strategien der Eindämmung schlicht verwarfen, nämlich nicht-pharmazeutische Maßnahmen mit Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln und Quarantäne. Fergusons durchwachsenes Plädoyer für härtere Lockdowns und Reisebeschränkungen datiert jedoch von seinem allzu frühen Redaktionschluss im Herbst 2020.
Damals waren AstraZeneca, Moderna und Biontech noch in der Testphase und die neue Pandemie der verstockten Impf-Gegner noch undenkbar. Zumal man von einem Wirtschaftshistoriker auch gerne erfahren hätte, wie Krisen auch Innovationstreiber sein können, was sich jüngst bei den mRNA-Impfstoffen und dem Digitalisierungsschub gezeigt hat. Vielleicht hätte das auch zur Erklärung der gespenstischen Börsen-Hausse inmitten der Seuchenkrise beigetragen, zu der Ferguson nichts sagt.
Hilfreicher sind Fergusons organisationstheoretische Befunde über das defekte Innenleben der technischen Kontrollzentren, die verantwortlich waren für den Absturz des Hindenburg-Zeppelins 1937, die Explosion des Challenger-Spaceshuttle 1986 oder für die Atomunfälle von Harrisburg 1979 und Tschernobyl 1986. Auch wenn viel Unglück durch falsche Entscheidungen an den Spitzen der Befehlsketten entsteht, sieht der Autor die folgenreichsten Fehler meist in der Mitte der Hierarchien. Mithilfe der Netzwerktheorie demonstriert er, dass die Störanfälligkeit von komplexen technischen Systemen bei jenen Institutionen oder Personen zu suchen ist, die Knotenpunkte eines Gefüges zu anderen Punkten des Netzwerks bilden und die dadurch ihre negative Wirkung multiplizieren.
Um in seinen Stoffmassen nicht zu ertrinken, schwingt sich Ferguson immer wieder zu generalisierenden Thesen über Geschichte und Gesellschaft auf, die seiner liberal-autoritären Grundhaltung entsprechen, aber zuweilen fast querdenkerisch klingen. Insgesamt sieht er „Urbanisierung, Landwirtschaft und Globalisierung“ als Hauptspreader für allen Pandemien, weshalb kleine Staaten stets besser für Desaster gerüstet seien als große Imperien mit durchlässigen Grenzen.
Stabile traditionelle Gemeinschaften mit Kirchenbezug und Familienleben könnten aufgrund ihrer „größeren Risikotoleranz“ angeblich besser mit der Sorge um Übersterblichkeit umgehen. Zudem habe die einseitige Sorge um den Klimawandel die schnelle Corona-Bekämpfung vereitelt. Und die im Pandemiesommer 2020 entstandene „Black Lives Matter“-Bewegung, die „öffentliche Bußakten wie im Europa der Beulenpest“ praktiziert habe, zeige, „wie biologische und ideologische Epidemien Hand in Hand gehen“.
Weniger leicht dahin gesagt ist Fergusons wichtigstes Anliegen zum Schluss: seine Warnung, Chinas Etappenerfolge bei der Pandemie-Bekämpfung nicht überzubewerten, sondern den neuen Kalten Krieg der Wirtschaftsimperialisten in Peking im Auge zu haben und dem zwischenzeitlich wegen Trump abgeschriebenen Amerika treu zu bleiben. Dass aber die USA längst andere Sorgen haben, als sich die Zuneigung der Europäer zu sichern, erwähnt der Autor nicht.
Immerhin klärt er seine Eingangs-Anekdote über den langen Geschichtsatem des chinesischen Ministerpräsidten Zhou Enlai als Missverständnis auf: Denn Zhou glaubte, Kissinger habe die Studentenrevolte von 1968 und nicht die Revolution von 1789 gemeint. Dieser kritische Mindestabstand bei historischen Bewertungen hätte auch Fergusons monumentalem Schnellschuss nicht geschadet.
Die folgenreichsten
Fehler passieren meist in der
Mitte der Hierarchien
Panorama menschlicher Martyrien: Jan Brueghels d. Ä. Gemälde "Triumph des Todes", um 1597.
Foto: Graz Landesmuseum Joanneum
Niall Ferguson: Doom.
Die großen Katastrophen der Vergangenheit und einige Lehren für die
Zukunft. Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2021.
592 Seiten, 28 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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[Doom] hopscotches breezily across continents and centuries while also displaying an impressive command of the latest research in a large number of specialized fields, among them medical history, epidemiology, probability theory, cliodynamics and network theory. . . . Belongs on the shelf next to recent ambitious and eclectic books by authors like Jared Diamond, Nassim Nicholas Taleb and Steven Pinker. . . . Promises to make a contribution to improving our management of future disasters. . . . Insightful, productively provocative and downright brilliant. New York Times Book Review

Doom seeks to understand why humanity, time and again through the ages, has failed to prepare for catastrophes, whether natural or manmade. . . . Forecasting, network science, economics, epidemiology, together with the psychology of leadership are all considered in a dazzlingly broad examination of the politics of catastrophe . . . Magisterial . . . [an] immensely readable book. The Financial Times

Doom covers an impressive sweep of history at a lively narrative clip and weaves a lot of disparate strands together into an engaging picture. The Guardian

We are all trying to gain perspective on Covid, and Ferguson frames the tragedy in the broadest and most bracing way, drawing on humanity s experience of all kinds of disaster, from the bubonic plague to the First World War. Sweeping in its narrative and multidisciplinary in its approach, Doom proves you can write an engaging book about a repellent subject. Sebastian Mallaby, Financial Times

Sparkling, provocative and entertaining. . . . [Doom] fizzes with ideas and nuggets of information. . . . [Ferguson] is formidably well read and culturally curious. Peter Frankopan, Prospect

[Ferguson] tackles big topics, topics of importance, and does so with energy and skill. . . . [Doom] is well-written, wide-ranging, conceptually interesting, shrewd, and good value. . . . The deep history is handled with care, and is gripping. . . . A crucial work that truly deserves wide attention. The Critic

Doom is an informative, amusing and thought-provoking read that puts the current pandemic in context, and is full of steadying good sense for these often hysterical times. South China Morning Post

Doom is well-researched, well-argued, and all-encompassing. Ferguson uses the depth and breadth of his knowledge to cogently argue for a new understanding of catastrophic events. . . . Reminiscent of William H. McNeill s Plagues and Peoples, [Doom] is a much-needed book on an important and pressing subject. Ferguson provides ample support for his arguments, uses an interdisciplinary approach, and offers new insights and revelations. An exemplary and thought-provoking work from a renowned author that will not disappoint. Library Journal (starred review)

[An] intensely researched . . . always entertaining account. . . . Captivating. Kirkus

Niall Ferguson puts the Covid pandemic into the broadest of historical perspectives, and reminds us that this was not the first time that humans have had to deal with catastrophic events. Drawing on a deep knowledge of global history, he catalogs the threats that mankind has faced, and the resourceful ways in which human societies have dealt with them. Francis Fukuyama

Humans have so many ways to suffer awful collective disasters that one would think we would have developed better ways of responding. In his sweeping, synthetic, engaging book, Doom, master historian Niall Ferguson explains why not and offers a path forward for better, safer, and saner responses the next time we face catastrophe. Nicholas A. Christakis
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Magisterial reach ... immensely readable ... Ferguson [applies] his prodigious intellect to placing the present pandemic on a wider historic canvas. Douglas Alexander Financial Times